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Karibik Träume... und zwei Leichen

Karibik Träume... und zwei Leichen

Titel: Karibik Träume... und zwei Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Terbrack
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unterzog ich die Fenster einer kritischen optischen Prüfung, beschloss, dass ich noch hindurchsehen konnte und ließ sie aus. Ich sah mich um. Musste reichen so. Wenn es Ali hier nicht passte, sollte sie doch in ein Hotel gehen oder selber sauber machen. Der nächste Gang war in den Keller. In einem der Umzugskartons oder Koffer mussten Schlafsack und Luftmatratze sein. Nach einigem Suchen und etlichen Flüchen, weil die Kisten so schwer waren, fand ich, was ich suchte. Und die Pumpe? War mir nirgendwo aufgefallen. Also, nochmal das Ganze oder lieber die Matratze mit dem Mund aufblasen? Ich kratzte meinen verschwitzten Kopf und entschied mich für das Letztere. Haben wir ja beim Zelten früher auch gemacht. Was soll´s? Ich trug das Zeug nach oben. Tausende von Zigaretten zeigten ihre Wirkung. Das Aufblasen ging nicht mehr ganz so leicht wie vor zwanzig Jahren. Aber irgendwann war das Ding gefüllt und hielt einem Probeliegen stand. Ich wischte noch einmal mit einem feuchten Lappen darüber. Was vergessen? Nö! Ali konnte kommen. Das Bettzeug frisch beziehen und ein Handtuch herauslegen, blieb für morgen. Ich nahm die Les-Paul hervor und vergewaltigte sie mit meiner schrägen Version von Tito and Tarantula´s “Angry Cockroaches“. Nachdem ich zum ungefähr hunderttausendsten Mal das Solo verrissen hatte, wünschte ich Tito eine Horde wütender Kakerlaken an den Hals und gab fluchend für heute auf. Ich holte den Laptop aus dem Schrank und verbrachte noch eine Stunde damit, im Dschungel von Vietnam herum zu krauchen und herumzuballern. Aggressionen abbauen. Dann machte ich mein Bett, putzte die Zähne und legte mich schlafen.

Kapitel 6
    6
     
     
     
     
    KL1855 aus Amsterdam landete pünktlich gegen Viertel vor Elf auf dem Düsseldorf International Airport . Um diese Zeit haben sich die pendlerbedingten Staus auf der A3 von Duisburg-Kaiserberg bis zum Breitscheider-Kreuz normalerweise schon aufgelöst. Aber man weiß ja nie. Daher war ich vorsichtshalber früher gefahren und war eine halbe Stunde vor der Zeit eingetroffen. Ich stöberte durch den Zeitschriftenladen im hinteren Teil des neuen Terminal C, bis mich die Verkäuferinnen böse ansahen. War ja schließlich keine öffentliche Bibliothek hier. Ich setzte mein gewinnendstes Lächeln auf und schlich mich. Vorne in der riesigen, hohen Halle packte ich mich an einen der Stehtische der offenen Bar und steckte mir eine Zigarette an. Ich beobachtete die Leute und wie sie hektisch hin- und her eilten. Die Bildschirme mit den Informationen über Abflugzeiten, Abfertigungsschalter und Gates studierten und sich dann suchend nach ihrer Schalternummer umsahen. Hastig wurde das Gepäck aufgenommen und zielstrebig der Schalter angesteuert, an dem sie dann für mindestens zwanzig Minuten anstehen mussten. Ruhe schien hier, bis auf die paarweise patrouillierenden Grenzschützer, keiner zu haben. Vielleicht noch die Bedienung hinter dem runden Tresen. Ein Südländer, der mit einer Engelsgeduld ein Glas polierte. Als er merkte, dass ich in seine Richtung sah, stellte er es ab und hob fragend die Augenbrauen. Ich hielt die Fluppe hoch. Er nickte und machte sich weiter an seinem Glas zu schaffen. Wie oft habe ich hier schon in aller Herrgottsfrühe gestanden und habe auf Kollegen gewartet, um sonst wohin zu fliegen? Die Zeiten waren erst mal vorbei. Vermisste ich es? Nicht wirklich! Es gab Kollegen, für die es nichts Größeres gab, als durch die Weltgeschichte zu kurven. Stolz präsentierten sie ihre Senator-, Elite- oder Platinum Wing- Karten der diversen Fluggesellschaften und debattierten fachkundig, welche Lounge an welchem Flughafen denn nun die Beste sei. Oder stellten zum tausendsten Male die allseits beliebte Frage, warum auf Langstreckenflügen denn nur alte Schachteln als Stewardessen eingesetzt würden. Einen hatten wir mal, der flog für einen Tag nach Australien. Das ganze Gepäck bestand aus einem dieser Plastiksäcke für Kleidung. Am nächsten Tag ging es zurück. Meilen machen. Am Ende des Jahres wählte er seine Dienstreisen immer so, dass ihm auch ja sein Kundenstatus und die damit verbundenen Privilegien nicht verloren gingen. Der war es auch, der von Chicago nach Miami über Frankfurt flog. Ob ihm wegen solcher Aktionen je einer einen eingeschüttet hat, ist nicht bekannt. Er war in der Hierarchie hoch genug angesiedelt und dann kommen solche Details nicht an´s Licht.
      Ich bummelte hinunter zur Ankunftshalle, eine Etage tiefer. Orientierte mich

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