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Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Titel: Karlo geht von Bord - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verlag Vogelfrei
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Wolfhard Kuhl.“
    „Da hörst du es wieder mal, Karlo“, verkündete Kuhl mit gespielter Resignation. „So geht es mir pausenlos, ich sag’s ja.“
    Mit einem müden Lächeln gab Karlo das Telefon an seinen Besitzer zurück.
    Kuhl ließ das Handy in seiner Jackentasche verschwinden und klopfte Karlo freundschaftlich auf den Rücken. Er schenkte ihm einen auffordernden Blick.
    „Noch ein schnelles Bierchen?“
    Karlo überlegte nicht lange.
    „Her damit.“
    Kuhl ging in die Clubhütte und entnahm dem Kühlschrank eine Flasche Binding-Pils und ein alkoholfreies Krombacher. Don’t drink and drive. Da war er eisenhart und konsequent. Meistens.
    Die beiden hatten ihre Flaschen kaum zur Hälfte geleert, als vor dem Garten ein Ford Kombi hielt. Der Motor erstarb und zwei Türen wurden kurz nacheinander zugeschlagen. Kuhl und Karlo reckten neugierig die Köpfe und lugten aus dem Fenster. Das Tor schwang auf. Karlo runzelte erstaunt die Stirn, als er erkannte, wer den Garten betrat. Auch Kuhls Überraschung war echt.
    „Na so was, der Alex! Ja, gibt’s den auch noch?“
    Kuhl sprang auf und trat mit der Bierflasche in der Hand in den Garten. Alex Hamberger kam ihm breit grinsend entgegengelaufen. Das graumelierte Haar des schlanken Mannes war wie immer akkurat frisiert und gefönt.
    „Mensch, Alex“, freute sich Kuhl. „Du lebst ja noch. Wo hast du denn die ganze Zeit gesteckt? Hast wohl wieder mal ’ne neue Flamme und vergisst über dem ganzen Rumgemache deine guten alten Kumpels? Und über dein Handy erreicht man dich auch nicht.“
    „Neue Nummer“, unterbrach ihn Hamberger. „Hab ich dir aber gemailt.“
    „Ach, hör mir bloß auf mit dem Scheiß-E-Mail-hin-und-her-Geschiebe! Das ist eher Gerris Sache. Das Rumgemaile geht mir auf den Sack.“ Kuhl wechselte das Thema: „Was macht die Harley?“
    „Oh, ich habe gerade ein paar Kleinigkeiten umgebaut. Sieht jetzt richtig geil aus“, verkündete Hamberger stolz.
    Alex Hamberger fuhr die schönste Harley weit und breit. Diese Meinung teilte er immerhin mit einigen Mitgliedern des Clubs, erstaunlicherweise sogar mit denen, die mit dem Schwermetall aus Milwaukee weniger anfangen konnten, da sie zu der Fraktion gehörten, die im Club scherzhaft als „die Raser“ bekannt waren.
    In diesem Augenblick wurde das Gartentor zum zweiten Mal aufgedrückt und Gerry Kuhl betrat den Garten. Der Sohn von Wolfhard und Kristin Kuhl klang ein wenig ärgerlich.
    „Alex, was ist los? Warum läufst du einfach weg?“
    Mit einem Blick in die Runde fuhr er fort: „Kann mir vielleicht mal einer tragen helfen?“
    Doch Kuhl und Hamberger waren bereits eifrig am Quatschen und zeigten keine Reaktion. Der Harleyfahrer schien von gravierenden Neuigkeiten zu berichten und hatte ein dementsprechend wichtiges Gesicht aufgesetzt.
    Karlo steuerte mit gönnerhafter Miene auf Gerry zu. Er fasste ihn an der Schulter.
    „Was hast du denn Schönes zu schleppen, mein Bub?“, sprach er den Sechundzwanzigjährigen kumpelhaft an.
    „Na, geh mit, dann siehst du’s“, kam es gereizt zurück.
    Alex Hamberger unterbrach die Konversation mit Gerris Vater und schaute flüchtig über die Schulter.
    „Die Karre ist nicht abgeschlossen“, ließ er knapp vernehmen und wandte sich wieder seinem Gesprächspartner zu.
    Karlo und der junge Mann schauten sich vielsagend an. Es waren doch immer dieselben, an denen die Arbeit hängenblieb.
    „Lass das Tor gleich offen.“ Gerri ging auf Hambergers Ford zu. Karlo folgte ihm neugierig. Als Gerri die Heckklappe öffnete, staunte Karlo nicht schlecht. Ein riesiger stabiler Pappkarton nahm fast den ganzen Laderaum in Anspruch. Er erkannte sofort, um was es sich handelte.
    „Boah, wo habt ihr den her?“
    Gerris Blick strahlte eine gewisse Zufriedenheit aus, als er knapp in Richtung der Clubhütte nickte.
    „Na, wir haben uns gedacht, die alte Glotze hat ihre Zeit gehabt und da haben wir unsere Bankkonten geplündert. Ach, Quatsch, nein“, schob er dann schnell nach. „Alex hat da eine Quelle aufgetan. Das Ding hat fast nichts gekostet, sag ich dir.“
    Karlo musterte fachmännisch den Karton mit dem riesigen Flachbildschirm. Sein wissender Blick sprach Bände. „Vom Lkw gefallen, was?“
    Gerri winkte ab. „Frag ihn doch selbst. Mir hat er auch nicht mehr gesagt. Aber dreihundert Euro werden für so ein Hammerding doch drin sein, oder?“
    „Dreihundert?“ Karlo schluckte beeindruckt. „Mehr nicht? Das Teil kostet doch im Laden gut und gerne

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