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Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Oliver
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das gefällt mir.«
    »Gerede.«
    Lucrezia zuckte mit den Schultern und wollte sich abwenden.
    »So nicht«, fuhr Benedetta sie an. »Wir lassen uns nicht ausspionieren und dann mit billigen Worten abspeisen.«
    Das Lächeln vom Gesicht der schönen Frau verschwand nach einem freundlosen Auflachen. »Denkt, was Ihr wollt, ehrenwerte Signoras. Werdet glücklich.«
    »Halte dich von ihr fern«, warnte Benedetta sie, als sie weitergingen. »Bevor du es merkst, hat sie dich in ihren Klauen und lässt dich nicht wieder gehen. Dabei war sie sogar mal verheiratet, eben mit diesem Balbi. Der Mann hat nach der Hochzeit nicht lange gelebt, und einer war ihr nie genug. Sein Vermögen hat sie schnell durchgebracht, und danach aus ihrer Leidenschaft für Männer einen Broterwerb gemacht.«
    »Was sollte ich mit ihr zu tun bekommen?«
    »Du sollst gewarnt sein. Amadeo wird mir nicht verzeihen, wenn sie dir schadet.«
    »Ich passe auf«, versprach Giuliana.
    »Brav.« Benedetta strich ihr über die Wange. »Da ist noch eine Sache, über die ich mit dir sprechen will.« Sie holte tief Luft. »Du bist ein nettes Mädchen, ein wirklich nettes Mädchen. Ich weiß nicht, warum du dich als Junge verkleidest oder wie du an Amadeo Bragadin geraten bist, aber eines lass dir gesagt sein: Das ist ein Spiel. Mach dir keine Hoffnungen, du könntest für ihn mehr sein als ein netter Zeitvertreib. Männer seines Schlages nehmen sich eine Frau, wenn sie Lust auf sie haben, und gaukeln ihr Liebe vor. Sie heiraten aber stets nur eine ihres Standes und die ihren Geschäften nützt. Du bist nicht wie ich, deshalb sage ich dir das.«
    Giuliana schluckte. »Was meinst du?«
    »Verlieb dich nicht in Amadeo Bragadin. Renn weg, so weit du kannst, Amadeo Bragadin tut dir nicht gut. Beichte deinem Vater, was Amadeo mit dir treibt, er wird dir helfen. Väter tun so etwas. So, und jetzt habe ich keine Lust mehr auf diesen Markt. Schlimm genug, dass wir dieselbe Luft atmen müssen wie diese Lucrezia verwitwete Balbi.«
    Giuliana hatte auch keine Lust mehr, Benedettas ernste Worte hatten ihr eine dunkle Seite des Spiels gezeigt, vor der sie bisher die Augen verschlossen hatte.
     
    Es begann zu regnen, als Giuliana auf dem Weg nach Hause war. Das Wetter passte zu ihrer trüben Stimmung. Sie zog sich die Kapuze ihres Umhangs über den Kopf, aber lange hielt der Wollstoff dem immer stärker werdenden Regen nicht stand. Sie stellte sich unter das Vordach eines Hauses und betrachtete missmutig den Regen.
    Benedettas Worte waren vielleicht gut gemeint gewesen, aber zu spät gekommen, das war ihr in dem Moment klar geworden, als die Kurtisane die Worte aussprach. Sie war längst in Amadeo Bragadin verliebt, und sie träumte davon, mehr für ihn zu sein als ein netter Zeitvertreib. Der Standesunterschied, dass weder ihr Vater noch sein Vater ihre Liebe gutheißen würden, das waren alles Argumente, die ihren Kopf, aber nicht ihr Herz erreichten. Sie liebte diesen Mann wider alle Vernunft, sie träumte davon, an seiner Seite zu leben, seine Kinder zu bekommen, jeden Tag neben ihm aufzuwachen. Ihn überall zu berühren und von ihm auf den Gipfel der Lust getrieben zu werden – niemand anderem als ihm wollte sie ihre Jungfräulichkeit opfern.
    »Amadeo, ich liebe dich«, flüsterte sie. Dann lauter: »Amadeo, ich liebe dich.« Und noch lauter: »Ich liebe dich, Amadeo.«
    Es tat gut, das zu sagen. Das ließ es wirklicher erscheinen. Wenn er sie nur liebte – mehr wolle sie gar nicht. Diese Worte von ihm zu hören und es wäre ihr egal, wenn er noch andere Frauen hätte, in Benedettas Haus verkehrte, sogar mit einer anderen verheiratet sein könnte er.
    »Du sollst nur zu mir gehören, Amadeo, und alles wird wunderbar sein.«
    Hinter ihr wurde die Haustür geöffnet, ein Mädchen und ein Junge drückten sich an ihr vorbei. Sie trugen keine Umhänge, und ihre geflickte Kleidung bestand aus dem gleichen braunen, dicken Wollstoff. Der Junge stieß ihr seinen Ellenbogen in die Seite, als wollte er so klarmachen, dass sie vor der Tür nichts verloren hatte. Danach sprang er in der Gasse mit beiden Füße in eine Pfütze, dass das Wasser nur so spritzte. Das Spiel schien ihm Spaß zu machen, denn er wiederholte es gleich noch einmal.
    Das Mädchen drehte sich zu Giuliana um. »Bist du krank?«
    Sie hatte ein spitzes Gesicht und schmutzig braune Haare, die ihr bis auf die Nase reichten.
    »Nein, ich bin nicht krank.«
    »Du siehst so aus.«
    Der Junge kam heran. Er hatte das

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