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Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Oliver
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Sorgen, und deshalb fragte sie Benedetta nichts weiter.
    Bald erkannte sie auch die Rialtobrücke zwischen den Häusern. Sie schwang sich in einem eleganten Bogen über den Canale Grande und verband die Viertel San Marco und San Polo miteinander. Bei den Händlern auf der Brücke gab es die feinsten und wunderbarsten Dinge aus allen Ecken der Welt.
    »Von den Dingen werde ich mir gar nichts leisten können«, mutmaßte sie, als sie die Brücke betraten.
    »Ich mir auch nicht – oder nur hin und wieder«, lachte die Kurtisane. Sie war heute vergleichsweise bescheiden gekleidet, in ein dunkelgrünes Wollkleid mit einem dazu passenden Mantel. Er war am Ausschnitt und an den Ärmeln mit Kaninchenfell verbrämt. Auf dem Kopf trug sie ein Barett, keck auf die linke Seite geschoben. Giuliana kam sie noch schöner vor als in Seide und Brokat. Sie fragte sich nicht zum ersten Mal, wer oder was Benedetta wirklich war, ob sie von niedriger oder hoher Geburt war. Wie kam eine Frau in die Lage, ein solches Haus zu führen? War sie glücklich mit ihrem Leben?
    »Das Schauen ist das Schönste dabei«, sagte Benedetta und eilte beschwingt auf die breite Brücke zu.
    Der erste Laden auf der Brücke gehörte einem Gewürzhändler. Die Tür war nur angelehnt, und eine Mischung fremdartiger Gerüche drang heraus. Giuliana blieb stehen. In der Küche verwendete Ana Salz und auch Pfeffer, Rosmarin und Thymian aus ihren eigenen Töpfen. Fremdartige Gewürze kamen ihr nicht ins Essen, aber Giulianas Neugier war geweckt. Sie wollte sehen, was ihr köstlich in die Nase gestiegen war, sie stieß die Tür auf.
    »Was willst du hier?«, fragte Benedetta ungeduldig. »Wir wollen uns Seide und Spitzen ansehen.«
    »Riechen.«
    Der Laden war nur von wenigen Öllampen erhellt. Der Geruch war drinnen noch viel intensiver und entstieg einer Vielzahl hölzerner Kisten, manche mit Deckeln, viele ohne. Hinter einem Pult stand ein junger Gehilfe und schrieb im Licht einer der Öllampen. Bei ihrem Eintreten schaute er auf und kam sofort eilfertig hinter seinem Pult hervor.
    »Die Signoras wünschen? Ich werde meinen Meister holen. Einen Augenblick.«
    Er wollte durch einen Vorhang im hinteren Teil des kleinen Ladens verschwinden, doch Benedettas Antwort hielt ihn zurück. »Nicht nötig, meine Freundin möchte nur schauen. Der Geruch hat sie hereingelockt.«
    Seine freundliche Miene wurde starr. »Wie Ihr wünscht, aber fasst nichts an.«
    Giuliana ließ sich nicht abschrecken und schaute in die Kästen. Sie ließ sich Zimt, Kardamom, Kreuzkümmel und den edlen Safran zeigen, getrocknete Veilchenblüten, Süßholz und Weihrauch. Alles war fremdartig und schön – so eine Fülle hatte es bei den Veroneser Gewürzhändlern nicht gegeben. Sie wog die Börse in ihrer Hand und überlegte, ob sie Ana eine Unze Kreuzkümmel mitbringen sollte. Er gäbe Brot einen aufregenden Geschmack und auch Suppen oder Soßen, erklärte der Gehilfe knapp.
    »Komm«, drängte Benedetta, »es gibt noch viel mehr zu entdecken. Willst du dein Geld gleich im ersten Laden ausgeben?«
    Am Ende ließ Giuliana den Kreuzkümmel beim Händler und ihr Geld in der Börse. Sie folgte Benedetta in den Laden einer Spitzen- und Bänderweberei. Hier wurde eine wahre Fülle für das Auge geboten. Spitzen in allen Farben und Arten lagen auf Spulen gewickelt in Regalen. Hier wurde Benedetta von der jungen Ehefrau des Besitzers wie eine Freundin begrüßt, und beide versanken in den Vorzügen von Spitzen und Bändern. Die junge Frau nahm eine Spule nach der anderen aus den Regalen und breitete ihre Ware auf einem langen Tisch aus. Giuliana wurde es bald langweilig, dem Gespräch der beiden zu folgen, sie ließ müßig das Ende einer fein gewebten Borte durch die Finger gleiten.
    »Vorsicht, junges Ding. Macht es nicht schmutzig.«
    Erschrocken zog sie ihre Hand zurück, stieß dabei an eine andere Spule. Die geriet ins Wanken und fiel vom Regal, Giuliana konnte sie gerade noch auffangen. Verlegen stellte sie sie an ihren Platz zurück, warf einen entschuldigenden Blick Richtung der Ladeninhaberin und erntete hochgezogene Augenbrauen.
    Benedetta kaufte eine paar Ellen zarter, weißer Spitze und zahlte den geforderten Preis ohne zu feilschen.
    »Aus diesem Laden gehe ich nie fort, ohne etwas zu kaufen«, sagte  sie lächelnd, als sie wieder auf der Brücke standen. »Wo wollen wir jetzt hingehen? Es gibt nichts, von dem ich nicht weiß, wo es in Venedig zu kaufen ist.«
    »In die Basilika San Marco

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