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Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Oliver
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eingenommen. Da Deodato aber schon auf dem Weg nach Malta und anschließend nach Griechenland war, blieb ihm nur eines zu tun: Er musste noch einmal mit Giuliana reden und die Dinge in Ordnung bringen. Sie war ein verständiges Mädchen, und wenn er es schaffte, ihren Reizen zu widerstehen, würde sie den Grund für die Beendigung ihres Spiels begreifen.
    Besser fühlte er sich keineswegs, als er mit seinen Gedanken so weit gekommen war.
     
    Giuliana fühlte sich krank, ihr war jedoch nichts eingefallen, was sie Ana und ihrem Vater erklären könnte, und deshalb hatte sie sich heute Morgen in den Palazzo Bragadin geschleppt und den Tag über die Zähne zusammengebissen. Lieber hätte sie an dem wenig anspruchsvollen Bodenmosaik in Madonna di San Fantino gearbeitet, nur leider hatte sie diesen Auftrag vor zwei Tagen zur Zufriedenheit ihres Vaters und des Priesters beendet. Der Stolz, den sie deswegen verspürt hatte, war inzwischen komplett verflogen. Amadeo hatte dafür gesorgt.
    Im Palazzo Bragadin bestand ihre Arbeit im Augenblick daraus, Schutt zusammenzufegen und aus dem Haus zu schaffen. Ihr Vater hatte vier Männer angeheuert, die den Putz im Treppenhaus des Palazzo bis aufs Mauerwerk abschlugen. Ihr Vater legte kein Mosaik, wenn er den Untergrund nicht selbst vorbereitet hatte. Deshalb musste der alte Putz abgeschlagen werden, auf die Steine würden mehrere Schichten neuer Putz aufgebracht werden und in die oberste das Mosaik gelegt. Die angeheuerten Tagelöhner und ihr Vater waren den ganzen Tag mit Hammer und Meißel zugange, hatten Lärm und Dreck produziert, und ihr als Lehrling war die schmutzigste Arbeit zugewiesen worden. Staub hatte sich auf ihre Lunge gelegt, sie zum Husten gebracht und ihr Tränen in die Augen getrieben. Den zusammengefegten Schutt hatte sie zunächst in Körbe geschaufelt und dann in den Kanal gekippt.
    Von den Bewohnern des Palazzo hatte sich den ganzen Tag niemand blicken lassen. Morgen musste sie wieder herkommen und so tun, als wäre alles in Ordnung, als wäre ihre Welt nicht aus den Fugen geraten. Sie fegte den letzten Schutt zusammen, nachdem die Männer zum Vesperläuten die Arbeit beendet hatten.
    Auf einmal stand Amadeo in einer Staubwolke vor ihr. Sie schrie auf und ließ den Besen fallen. Gedankenschnell griff er nach dem Stiel, lehnte das Gerät an die Wand.
    »Giuliana, komm mit. Ich muss dir was erklären.«
    »Lass mich. Mein Vater ist im Hof, wenn er uns sieht!«
    Sie hätte genauso gut zur Wand sprechen können.
    »Das ist mir egal.« Amadeo griff nach ihrem Oberarm. Er presste ihn schmerzhaft zusammen und zerrte sie in den kahlen Raum, den sie von ihrem ersten Besuch her kannte.
    Sie zog sich bis an den Tisch zurück, er blieb an der Tür stehen, als wollte er aufpassen, dass sie ihm nicht entwischte.
    »Diese Sache zwischen uns ist vorbei«, sagte er tonlos.
    »Vorbei?« Sie verstand nicht wirklich, was das bedeutete.
    »Vorbei. Du hast deine Lektionen gelernt, Giuliana. Was ich dir beibringen konnte über Männer und was sie sich von einer Frau wünschen, weißt du. Außerdem muss es ein Ende haben, ehe wir etwas tun, von dem es kein Zurück mehr gibt.«
    »Amadeo? Was soll das sein?«
    »Ich will nichts tun, was dir Schaden zufügt, und deshalb dürfen wir das Spiel nicht weitertreiben. Es hat schon viel zu lange gedauert und ist viel zu weit gegangen. Gestern hätte nicht sein dürfen, und ich entschuldige mich dafür. Ich entschuldige mich beileibe nicht häufig bei einer Frau.«
    Wenn sie das besänftigen sollte, erreichte er das genaue Gegenteil. Giuliana straffte die Schultern.
    »Das war es dann gewesen. Einfach so. Viermal bestellst du mich, zeigst mir etwas, das du drei, vier oder fünf lächerliche Lektionen nennst. Und es ist vorbei?« Sie umklammerte die Tischkante hinter sich, bis ihr die Finger wehtaten.
    »Giuliana, wir hatten eine Vereinbarung. Erinnere dich daran. Deine Lektionen, das war ein Spiel, und jetzt ist es vorbei. Du hast deinen Teil zu meiner Zufriedenheit erfüllt, unsere Vereinbarung ist erledigt. Das sollte dich freuen.«
    »Das tut es auch.« Sie spuckte ihm die Worte vor die Füße. »Ich hoffe nur, Ihr haltet Euch an Euer Wort, Signore Bragadin.«
    »Sind wir jetzt wieder bei Bragadin angelangt?«
    »Mein Vater und ich arbeiten für Eure Familie, es ist nur angemessen, wenn ich Euch Signore Bragadin nenne. Es existiert nichts anderes zwischen uns, das habt Ihr selbst gesagt.« Sie schluckte, als die Worte heraus waren.

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