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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Rasse hast? Mein Blut mag karpatianisch sein, doch mein Verstand und meine Seele gehören einem Menschen. Ich habe das Haus nicht verlassen, um dich zu betrügen, sondern um spazieren zu gehen. Das ist alles. Es tut mir Leid, Mikhail, doch ich bin mein Leben lang frei gewesen. Dass nun das Blut deines Volkes in mir fließt, ändert nichts daran, wer ich bin.«
    Mikhail ging unruhig im Zimmer auf und ab, und Raven bewunderte einmal mehr seine Stärke und Anmut. »Ich habe keine Vorurteile«, versicherte er.
    »Doch, ganz sicher. Du betrachtest die menschliche Rasse 283

    mit einer gewissen Abfälligkeit. Hätte es dich glücklicher gemacht, wenn ich Romanovs Blut getrunken hätte? Ist das akzeptabel? Darf ich Menschen dazu benutzen, mich zu nähren, aber ihnen nicht ein paar freundliche Worte sagen?«
    »Mir gefällt nicht, wie du mich darstellst, Raven.« Mikhail ging auf sie zu und streckte die Hand nach seinem Umhang aus. Das Zimmer war warm und roch angenehm nach Wald und Wiese.
    Zögernd ließ Raven sich den Umhang von den Schultern gleiten. Mikhail runzelte die Stirn, als er sah, dass sie darunter nur eines seiner weißen Hemden trug. Obwohl es ihr bis zu den Knien reichte, gab es doch an manchen Stellen den Blick auf ihre Beine bis an die Hüften hinauf frei. Sie sah sehr erotisch aus, zumal ihr das schöne schwarze Haar offen über die Schultern fiel. Mikhail fluchte leise in seiner Muttersprache. Die Vorstellung, dass Raven sich dem jungen Mann näherte, ihn anlächelte und ihn mit ihren dunkelblauen Augen hypnotisierte, sich dann über ihn beugte und seinen Hals mit ihren Lippen berührte... Mikhail krampf-te sich der Magen zusammen.
    Er fuhr sich durchs Haar, hängte dann den Umhang in den Schrank und füllte eine altmodische Waschschüssel mit warmem Wasser. Als er sich wieder in der Gewalt hatte, konnte er Raven schließlich mit seiner gewohnten, sanften Stimme antworten. »Nein, Kleines, ich habe darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gelangt, dass ich nicht erfreut gewesen wäre, wenn du sein Blut zu dir genommen hättest.«
    »Aber ist es nicht genau das, was ich deiner Meinung nach tun soll? Sucht sich denn nicht jede karpatianische Frau menschliche Opfer, um deren Blut zu trinken ?« Ihre Stimme zitterte leicht, da sie wieder den Tränen nahe war.
    Mikhail trug die Schüssel zum Bett hinüber und kniete sich 284

    vor Raven auf den Boden. »Ich versuche, meine Gefühle zu verstehen, Raven, doch sie ergeben keinerlei Sinn.« Zärtlich begann er, ihre Füße in dem warmen Wasser zu baden.
    »Mehr als alles andere möchte ich, dass du glücklich bist.
    Doch ich verspüre auch das dringende Bedürfnis, dich zu beschützen.« Seine Berührungen waren unendlich sanft, als er die Spuren des Waldbodens von Ravens Haut wusch.
    Sie senkte den Kopf und massierte sich die Schläfen. »Ich weiß das, Mikhail, und in gewisser Weise verstehe ich deine Bedürfnisse auch. Doch ich verfüge über eine impulsive, spontane Persönlichkeit, und das wird sich auch nicht ändern. Ich gebe meinen Einfallen nach. Wenn ich zum Beispiel Lust habe, einen Drachen steigen zu lassen, kannst du sicher sein, dass es das Erste ist, was ich tue.«
    »Warum bist du nicht im Haus geblieben? Ich habe dich gebeten, mir Zeit zu lassen, um mit meiner Angst um dich fertig zu werden.« Mikhails Stimme klang so zärtlich, dass Raven die Tränen in die Augen stiegen.
    Mit den Fingerspitzen strich sie ihm über das dunkle Haar.
    »Ich wollte nur auf die Veranda gehen, um frische Luft zu schnappen. Ansonsten hatte ich nichts vor, doch die Nacht lockte mich hinaus.«
    Mikhail blickte zu ihr auf. »Es war mein Fehler. Ich hätte einen Bannzauber benutzen sollen, um dich zu schützen.«
    »Ich bin durchaus in der Lage, selbst auf mich aufzupas-sen, Mikhail.« Raven sah ihn eindringlich an, um ihn von der Wahrheit ihrer Worte zu überzeugen. Er sollte sich keine Sorgen mehr um sie machen.
    Es gelang Mikhail, ein Lächeln zu unterdrücken. Raven hatte ein so gutes Herz und vermutete immer nur das Beste.
    Sanft umfasste er ihre schlanke Wade. »Du bist die wun-derbarste Frau der Welt, Raven. Du hast nicht eine einzige schlechte Eigenschaft, stimmts?«
    Sie war entrüstet. »Doch, selbstverständlich! Ich kann böse 285

    und gemein sein, wenn es erforderlich ist. Außerdem hat das nichts mit unserer Diskussion zu tun.«
    Er ließ seine Hände langsam an ihrem Körper hinaufgleiten. »Wir reden von meinem Bedürfnis, die einzige Person zu

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