Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz
beschützen, die mir wirklich etwas bedeutet und die nur das Gute in den Menschen sieht.«
»Das stimmt nicht«, protestierte Raven. »Ich wusste, dass Margaret Summers eine Fanatikerin war.«
Zärtlich liebkoste Mikhail die Unterseite ihrer Brüste.
Seine Augen wirkten dunkel und geheimnisvoll. »Wenn ich mich recht erinnere, hast du sie verteidigt.«
Seine sanften, gedankenverlorenen Liebkosungen raubten Raven schier den Atem. Es ging um mehr als körperliche Freuden. Sie spürte, dass Mikhail in ihr war und sie ehrfürchtig bewunderte, obwohl er gleichzeitig versuchte, sie dazu zu bringen, ihm zu gehorchen. Er hebkoste ihre Seele und streichelte ihr Herz. Raven spürte, wie seine Liebe zu ihr wuchs und wuchs, bis sie ihn schließlich zu überwältigen drohte.
Mikhail seufzte leise. »Ich werde niemals erreichen, was ich will, nicht wahr? Du schaffst es immer wieder, mich zu entwaffnen. Ich bin der Anführer meines Volkes, Raven, und kann so etwas nicht dulden. Ich habe keine andere Wahl, als Befehle zu geben.«
Überrascht hob Raven die Brauen. »Befehle?«, wiederholte sie. »Du glaubst, dass du mir Befehle erteilen kannst?«
»Allerdings. Es ist die einzige Möglichkeit, mich vor meinem Volk nicht lächerlich zu machen. Es sei denn, du hättest einen besseren Vorschlag.« Seine Augen funkelten belustigt.
»Wie kann ich die Scheidung einreichen?«
»Es tut mir Leid, Kleines«, antwortete er mit unbewegtem Gesicht, »aber dieses Wort verstehe ich nicht. Wiederhole es bitte in meiner Sprache.«
»Du weißt genau, dass ich deine Sprache noch nicht gut 286
spreche«, erwiderte Raven. »Wie trennt man sich von seinem Gefährten? Trennung, die Beziehung abbrechen, nicht mehr zusammen sein.«
Mikhail unterdrückte nur mit äußerster Anstrengung ein Lachen. »Das gibt es für Karpatianer nicht, und selbst wenn es möglich wäre, Raven«, er beugte sich vor, sodass ihr sein Atem über die Wange strich, »würde ich dich niemals gehen lassen.«
Raven sah ihn betont unschuldig und erstaunt an. Seine Liebkosungen machten es ihr beinahe unmöglich, ruhig zu atmen. »Ich wollte dir nur behilflich sein. Als Angehöriger der Aristokratie musst du schließlich die öffentliche Meinung berücksichtigen. Aber du kannst dich gern darauf verlassen, Mikhail, dass ich dir immer dabei helfen werde, derlei Probleme zu lösen.
Er lachte leise. »Dann kann ich ja nur froh sein, dass ich eine so kluge Gefährtin gefunden habe.« Beiläufig öffnete er einen Knopf ihres Hemdes, nur einen, sodass er nun mehr Spielraum für seine Liebkosungen hatte.
Raven hielt den Atem an. Mikhail berührte sie so sanft und zärtlich, aber auch so aufreizend, dass sie vor Sehnsucht zu vergehen schien. »Ich gebe mir wirklich alle Mühe, deine Lebensweise zu verstehen, Mikhail, doch ich bin noch nicht so weit, sie zu akzeptieren.« Raven bemühte sich um Aufrichtigkeit. »Ich kenne eure Sitten und Gebräuche nicht und weiß ja nicht einmal, wer oder was du bist. Oder was ich bin.
Ich sehe mich selbst als Mensch. Wir sind ja noch nicht mal vor Gott und den Menschen miteinander verheiratet.«
Diesmal legte Mikhail den Kopf in den Nacken und lachte herzlich. »Glaubst du denn wirklich, dass dich diese eigenartige, menschliche Zeremonie fester an mich binden würde als das karpatianische Ritual? Du musst tatsächlich noch viel über uns lernen.«
Raven presste die Lippen zusammen. »Bist du schon mal 287
auf den Gedanken gekommen, dass ich mich vielleicht nicht an karpatianische Gesetze und Rituale gebunden fühle? Du besitzt sehr wenig Respekt für die Dinge, die mir heilig sind.«
»Raven!« Mikhail war offensichtlich schockiert. »Ist es das, was du von mir denkst? Dass ich deinen Glauben nicht respektiere? Das ist nicht wahr.«
Sie neigte den Kopf, sodass ihr das Haar über die Schultern fiel und ihren Gesichtsausdruck verbarg. »Wir wissen so wenig voneinander. Ich bin mir nicht sicher, was aus mir geworden ist. Wie kann ich deine Wünsche erfüllen, wenn ich nicht einmal weiß, wer ich bin?«
Mikhail schwieg eine Weile und betrachtete ihr trauriges, sorgenvolles Gesicht. »Vielleicht hast du Recht, Kleines.« Er ließ seine Hände weiter hinaufgleiten und umfasste zärtlich ihr Gesicht. »Ich sehe dich an und staune über das Wunder, das du für mich bist. Deine zarte, verführerische Haut, die Art, wie du dich bewegst, voller Anmut und Grazie, dein Haar, das wie schwarze Seide ist. Dein Körper, der meinen umgibt und ergänzt, der
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