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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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konnte? Glaubst du tatsächlich, dass du dich dafür hassen musst? Ich liebe dich, Mikhail, ganz und gar, ohne Vorbehalte. Und ich akzeptiere dich so, wie du 290

    bist.«
    Unruhig fuhr er sich durchs Haar. »Ich kann meine Gefühle für dich nicht kontrollieren, Raven. Ich will dich auf keinen Fall verlieren. Du weißt ja nicht, wie schrecklich mein Leben war - kein Licht, keine Farben, kein Lachen, nur Jahrhunderte der Einsamkeit. Ich weiß, dass ein Ungeheuer in mir schlummert, das mit der Zeit immer stärker wird.
    Auch den anderen geht es so. Ich sorge mich schon seit geraumer Zeit um Gregori. Er ist nur fünfundzwanzig Jahre jünger als ich und trägt seit vielen Jahrhunderten die Bürde der Jagd nach Untoten. Er sondert sich von seinem Volk ab.
    Manchmal hören wir ein halbes Jahrhundert nichts von ihm. Er verfügt über immense Kräfte und nähert sich unaufhaltsam der Finsternis. Es ist für jeden von uns ein kaltes, hartes Leben, in dem wir unbarmherzig gegen die Dämonen in unserem Innern ankämpfen müssen. Du bist meine Rettung. Im Augenblick sind meine Empfindungen noch neu für mich, und meine Angst, dich zu verlieren, bestimmt meine Gedanken. Ich weiß nicht, was ich täte, wenn jemand versuchen würde, dich mir wegzunehmen.«
    Raven ergriff seine Hand.
    »Noelle schenkte einem Sohn das Leben. Eleanor ebenso.
    Es gibt keine Frauen mehr, die für die Männer ein Licht in der Finsternis bedeuten könnten. Gregori leidet am meisten darunter. Er zieht durch die Welt, erforscht ihre Geheimnisse und führt Experimente durch, über deren Natur niemand Genaues wissen möchte. Ich habe es nie zuvor jemandem erzählt, doch Gregoris Wissen und Fähigkeiten übertreffen meine bei weitem. Wir sind noch niemals miteinander in Konflikt geraten - er ist in einem Notfall stets zur Stelle - doch ich spüre, dass er sich immer mehr zurückzieht. Früher oder später wird er seine Wahl treffen, und dann werden wir ihn auf jeden Fall verlieren.«
    »Das verstehe ich nicht.«
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    »Es liegt ein unbeschreibliches Gefühl der Macht darin, die Menschen zu töten, während wir von ihrem Blut trinken, und es fällt uns nicht schwer, unsere Opfer anzulocken.
    Niemand kann für immer mit der Finsternis und der Verzweiflung leben. Gregori hat die ersten Kreuzzüge gesehen und die erste Landung eines Menschen auf dem Mond.
    Dabei hat er niemals aufgehört, gegen seine dunkle Seite anzukämpfen. Unsere einzige Hoffnung ist es, unsere Gefährtin zu finden. Wenn Gregori seiner Gefährtin nicht bald begegnet, wird er entweder das Sonnenlicht suchen oder sich umwandeln.«
    »Was bedeutet das?«
    »Es heißt, dass er aus reiner Mordlust töten würde, um die absolute Macht zu spüren. Dann würde er zu einem Vampir werden, wie ihn die menschlichen Legenden beschreiben. Er würde foltern und morden und Frauen zu seinen Sklavinnen machen, bevor er sie tötet.« Mikhails Stimme klang rau, und seine Miene verfinsterte sich. Gregori und er hatten sich schon oft zusammen auf die Jagd nach einem der ihren gemacht, der der Finsternis anheim gefallen war. Nur zu genau wusste Mikhail, wie grausam ein umgewandelter Karpatianer sein konnte.
    »Würdest du derjenige sein, der Gregori aufhalten müss-te?«, fragte Raven erschrocken. Sie verstand allmählich, wie schwierig und gefährlich Mikhails Leben war. »Du sagtest doch, dass er mächtiger ist als du.«
    »Zweifellos. Er hat sich immer frei bewegt und verfügt über viel Erfahrung im Aufspüren von Untoten. Gregori hat schon überall auf der Welt gelebt und sich ein immenses Wissen angeeignet. Wir sind füreinander beinahe wie Brü-
    der, denn wir kennen einander unser Leben lang. Ich möchte mir nicht einmal vorstellen, ihn eines Tages verfolgen und meine Kräfte mit den seinen messen zu müssen. Er hat schon in vielen Schlachten an meiner Seite gekämpft.
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    Wir haben einander Blut gegeben, einander geheilt und über das Leben des anderen gewacht, wenn es erforderlich war.«
    »Was ist mit Jacques?« Raven empfand Zuneigung zu dem Mann, der Mikhail so ähnlich war.
    Mit erschöpften Bewegungen stand Mikhail auf und goss das Waschwasser aus. »Mein Bruder ist zweihundert Jahre jünger als ich. Er ist stark und weise und kann unter Umständen sehr gefährlich werden. Das Blut unserer Ahnen fließt auch in ihm. Er reist viel, bildet sich weiter und ist dazu bereit, die Führung unseres Volkes zu übernehmen, falls es einmal erforderlich sein sollte.«
    »Doch im Augenblick trägst du die

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