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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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mir die Kraft gibt, meine schwierigen und wichtigen Aufgaben zu erfüllen. Ich sehe nur deine Schönheit und weiß, dass du für mich geschaffen wurdest.«
    Raven bewegte sich unruhig, doch Mikhail hielt sie fest, sodass sie keine andere Wahl hatte, als ihm in die Augen zu sehen. »Doch es geht mir nicht allein um deinen Körper oder deine Schönheit, Raven. Wenn ich meinen Geist mit deinem verschmelze und erkenne, wer du wirklich bist, dann weiß ich, was ein wahres Wunder ist. Ich kann dir sagen, was du bist. Du bist Mitgefühl. Du bist Sanftheit. Du bist eine Frau, die so viel Mut besitzt, dass sie ihr Leben für einen Fremden opfern würde. Du bist bereit, deine Fähigkeiten, die dir so große Qualen bereiten, dafür einzusetzen, anderen Menschen zu helfen. Deine Großzügigkeit kennt 288

    keine Grenzen. In dir leuchtet ein strahlendes Licht. Es glänzt in deinen Augen und scheint dich wie eine Aura zu umgeben, sodass jeder, der dich sieht, deine Güte erkennen kann.«
    Hilflos sah Raven ihn an, verloren in den Tiefen seiner dunklen Augen. Mikhail nahm ihre Hand, presste einen zärtlichen Kuss auf die Innenfläche und legte sie dann auf seine Brust, sodass sie seinen ruhigen Herzschlag spüren konnte. »Sieh in mich hinein, Raven, in mein Herz und in meine Seele. Verbinde deinen Geist mit meinem und erkenne, wer ich wirklich bin.«
    Geduldig wartete Mikhail. Einen Herzschlag lang, zwei.
    Schließlich zeigte sich Entschlossenheit auf Ravens Zügen.
    Sie wollte wissen, wer der Mann war, an den sie sich gebunden hatte. Die telepathische Verbindung war zunächst schwach, beinahe zögerlich, und so zart, dass sie sich wie der Flügelschlag eines Schmetterlings anfühlte. Vorsichtig streifte Raven durch Mikhails Erinnerungen, als fürchtete sie, etwas zu entdecken, das ihm Schaden zufügen könnte.
    Ihr stockte der Atem, als sie seine finstere Seite erreichte, das Ungeheuer, das in seiner Seele wohnte, die dunklen Schatten auf seiner Seele. Die vielen Schlachten, die er aus-gefochten, und die vielen Menschenleben, die er ausgelöscht hatte. Das karge, freudlose Leben, das er geführt hatte, bevor er sie kennen gelernt hatte. Die schreckliche Einsamkeit und die Leere, die alle Karpatianer erdulden mussten, manche von ihnen für viele Jahrhunderte. Raven sah seine Entschlossenheit, sie nie wieder zu verlieren, seine Besitzansprüche, auch seine animalischen Instinkte. Mikhail entblößte ihr seine Seele. Nichts hielt er zurück, weder die Morde, die er begangen oder befohlen hatte, noch seine unumstößliche Überzeugung, dass ihm niemand Raven nehmen und diese Tat überleben würde.
    Schließlich zog sie sich aus seinem Geist zurück und sah 289

    ihn an. Mikhail fühlte, dass sein Herz plötzlich schneller schlug. In ihrem Blick lag nichts als zärtliche Gelassenheit.
    »Nun siehst du, an was für ein Ungeheuer du dich für alle Zeiten gebunden hast. Wir sind Raubtiere, Kleines, und die Finsternis in uns wird einzig von dem Licht ausgeglichen, das in unseren Frauen leuchtet.«
    Sanft legte sie ihm die Arme um den Nacken. »Welch einen schweren Kampf habt ihr alle auszustehen, du vielleicht noch mehr als die anderen. Es muss eine unvorstellbare Last sein, ständig Entscheidungen über Leben und Tod zu treffen und sogar Freunde und Angehörige deiner Familie zu jagen und zu töten. Du bist stark, Mikhail, und dein Volk vertraut dir zu Recht. Die Dämonen in dir, mit denen du täglich ringst, sind ein Teil von dir, vielleicht sogar der Teil, der dich so willensstark und entschlossen macht. Du betrachtest diese Seite an dir als schlecht, doch in Wahrheit verleiht sie dir die Kraft, die du brauchst, um deine Pflicht zu erfüllen.«
    Mikhail wandte sich von ihr ab, damit sie nicht sah, wie viel ihm ihre Worte bedeuteten. Er verdiente Raven nicht und würde ihrer niemals würdig sein. Sie war selbstlos und voller Mitgefühl, obwohl er sie an sich gebunden und dazu gezwungen hatte, einen Weg zu finden, um mit ihrem neuen Leben fertig zu werden.
    »Mikhail.« Ravens Stimme war sanft, und sie gab ihm einen zärtlichen Kuss aufs Kinn. »Ich war einsam, bevor du in mein Leben getreten bist.« Sie küsste seinen Mundwinkel. »Niemand kannte meine wahre Natur, und die Leute fürchteten sich vor mir, weil ich Dinge von ihnen wusste, die sie über mich nie erfahren würden.« Sie legte tröstend die Arme um ihn. »War es denn wirklich so furchtbar, dass du mich bei dir haben wolltest, da du wusstest, dass ich deine Qualen beenden

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