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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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vertrauenswürdig.
    »Danke«, antwortete Rand gepresst. »Ich brauche mein Kind, Mikhail.«
    »Nein, du brauchst die heilende Kraft der Erde«, widersprach Mikhail ihm ruhig. Seine Entscheidung stand unumstößlich fest. Er würde Rand in diesem Zustand keinesfalls ein hilfloses Baby anvertrauen.
    Ravens Magen zog sich zusammen, als sie Rands Schmerz angesichts dieser Worte spürte. Sie verstand nicht, was Mikhails Entscheidung bedeutete, spürte jedoch die Grausamkeit, die darin lag. Dieser Mann trauerte um seine Frau und durfte sein Kind nicht sehen. Dennoch war Mikhails Wort für ihn Gesetz. Sie empfand seinen Schmerz, als wäre es ihr eigener, hielt Mikhails Entscheidung jedoch instinktiv für richtig.
    »Bitte, Mikhail. Ich habe Noelle geliebt.«
    Zorn verfinsterte Mikhails Gesicht. Ein grausamer Zug zeigte sich um seinen Mund, und seine Augen funkelten.
    »Wage es nicht, von Liebe zu sprechen, Rand. Ziehe dich in die Erde zurück und heile. Ich werde die Mörder finden und den Tod meiner Schwester rächen. Nie wieder werde ich mich von Gefühlen leiten lassen. Wenn ich nicht Noel-les 73

    Bitten nachgegeben hätte, wäre sie heute noch am Leben.«
    »Ich kann nicht schlafen. Es ist mein Recht, an der Jagd teilzunehmen.« Rands Stimme klang wie die eines trotzigen Jungen, der wie ein Erwachsener behandelt werden wollte.
    Mikhail wurde offensichtlich ungeduldig. »Dann werde ich es dir befehlen, damit du die Ruhe findest, die dein Körper und deine Seele benötigen.« Seine Stimme klang so ruhig und sanft wie immer. Wäre da nicht das wütende Blitzen in seinen Augen gewesen, hätte Raven glauben können, Mikhail handle aus reiner Sorge und Zuneigung. »Wir können es uns nicht leisten, dich zu verlieren, Rand.« Mikhails Stimme wurde immer leiser und hypnotischer, bis sie schließlich ganz verstummte. »Du wirst schlafen, Rand. Du wirst Eric aufsuchen, der dir helfen und dich schützen wird.
    Schlafen sollst du, bis du nicht länger eine Gefahr für dich und andere bist.«
    Raven war schockiert von der großen Macht, die Mikhail so selbstverständlich gebrauchte, als wäre es sein gutes Recht.
    Seine Stimme allein konnte einen Menschen in Trance versetzen. Niemand zweifelte seine Autorität an, nicht einmal, wenn es um etwas so Schwerwiegendes wie die Obhut eines Kindes ging. Verunsichert presste sie die Lippen zusammen. Mikhails Entscheidung war richtig. Auch sie spürte, dass etwas Unheimliches in Rand vorging. Doch dass ein erwachsener Mann nicht anders konnte, als Mikhails Befehl zu gehorchen, ängstigte sie zutiefst. Kein Mensch sollte über so viel Macht verfügen. Zu groß schien die Versuchung, sie eines Tages zu missbrauchen.
    Als Rand gegangen war, standen Raven und Mikhail schweigend da und sahen einander in die Augen. Sie spürte, wie verärgert er war, und hob trotzig das Kinn. Er kam blitzschnell auf sie zu, und seine Hände legten sich um ihren Hals, als wollte er sie erwürgen. »Du wirst nie wieder so 74

    leichtsinnig sein.«
    Sie blickte zu ihm auf. »Versuche nicht, mich einzuschüchtern, Mikhail. Das funktioniert sowieso nicht. Niemand macht mir Vorschriften, was ich zu tun und zu lassen habe.«
    Er umfasste ihre Handgelenke so fest, dass sie glaubte, er könne ihr jeden Moment die Knochen brechen. »Ich werde keinen weiteren Leichtsinn dulden, mit dem du dein Leben in Gefahr bringst. Wir haben gerade eine unserer Frauen verloren. Dir wird nichts geschehen.«
    Die Tote war seine Schwester gewesen. Ravens Mitgefühl rang mit ihrem Bedürfnis nach Unabhängigkeit. Sie wusste, dass es in diesem Streit nur darum ging, dass er Angst um sie hatte. »Mikhail, du kannst mich nicht in Watte packen und in eine Vitrine setzen«, widersprach sie ihm so sanft wie möglich.
    »Ich werde nicht über deine Sicherheit diskutieren. Vor-hinwarst du allein mit einem Mann, der darüber nachdach-te, dir Gewalt anzutun. Jederzeit hätte dich ein wildes Tier angreifen können, und wenn du nicht unter meinem Schutz stündest, hätte selbst Rand dir in seinem augenblicklichen Zustand gefährlich werden können.«
    »Aber nichts von all dem ist geschehen, Mikhail.« Sie strich ihm zärtlich über die Wange. »Du hast schon genug Sorgen, ohne dich auch noch für mich verantwortlich zu fühlen. Ich kann dir helfen. Du weißt, wozu ich in der Lage bin.«
    Mikhail zog an Ravens Armen, sodass sie das Gleichgewicht verlor und gegen seinen muskulösen Körper sank.
    »Du treibst mich in den Wahnsinn, Raven.« Er nahm sie in

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