Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens
auch für das verantwortlich, was dir und meinem Sohn zugestoßen ist. Du bist der Vampir, Jacques, und du bist mächtig genug, um sogar Gregori zu täuschen. Es wäre ausgesprochen dumm von mir, gegen dich anzutreten, solange du Maggie als Geisel hast.«
Shea klammerte sich an Jacques' Hemd. »Sie irren sich, Rand. Ich sehe zwar wie Maggie aus, aber ich bin Ihre Tochter. Undich würde es wissen, wenn Jacques tatsächlich der Vampir wäre.«
Rand sah sie aus traurigen Augen an. »Wie oft hast du dich schon gefragt, was er ist? Hast du nicht gefühlt, welche Freude er beim Töten empfunden hat? Er wollte es, sehnte sich danach, und er hat sich gierig an seinem Opfer genährt. Das kannst du nicht leugnen. Wer hätte das Ganze besser inszenieren können als Jacques ? Noelle war seine Schwester, und er hat sie angebetet. Er hat die anderen von dir und der Frau seines Bruders weggelockt.
Die Menschen hat er getötet, weil sie ihn hätten identifizieren können.« Er senkte bekümmert den Kopf.
»Ich weiß, dass ich dich nicht überzeugen kann, doch im Lauf der Zeit wirst du einsehen, dass ich recht habe. Sag, Maggie, siehst du mich nicht anders, seit er da ist?
Vielleicht eher wie einen Schurken? Ich frage mich, wer dir dieses Bild eingegeben hat. Ich würde es ja kaum selbst tun, nicht wahr?«
»Meine Gegenwart beruhigt Shea und ermöglicht ihr, 442
klarer zu sehen, wie du sehr wohl weißt. Verschwinde wieder in das Loch, aus dem du herausgekrochen bist, Rand.« Jacques hob drohend eine Hand. Sein Gesicht war düster vor Zorn, seine Haltung kampfbereit, falls Rand doch zum Angriff übergehen sollte.
Rand verschwand einfach mit einem leisen Lachen, bei dem es Shea kalt über den Rücken lief. Sie trat sofort einen Schritt von Jacques weg und senkte den Blick.
Mit sanften Fingern hob er ihr Kinn, sodass er in ihre grünen Augen schauen konnte. »Ich liebe dich, Shea. Ich kann die Lügen, die er dir erzählt hat, aber erst aufdecken, wenn ich meine Schuld bei Byron beglichen habe. Behalte dir dein Urteil vor, bis ich in der Lage bin, alles gründlich mit dir auszudiskutieren.«
Seine Stimme war so liebevoll und seine Berührung so zärtlieh, dass es sie bis ins Herz traf. Wieder einmal schien sie in den faszinierenden Tiefen seiner schwarzen Augen zu ertrinken. Sie würde tun, was immer er wollte.
Alles in ihr reagierte auf ihn, auf den gequälten Ausdruck in seinen Augen und auf den verzweifelten Hunger in seinem Inneren. Ihr Körper erwachte und rief nach seinem, er wurde weich und nachgiebig. Ihre Brüste schmerzten, und sie sehnte sich schmerzlich nach seiner Berührung.
Shea riss abrupt ihren Blick von ihm los und trat zurück, damit sie seine Körperwärme nicht mehr spüren konnte und die Elektrizität, die zwischen ihnen hin- und hersprühte, unterbrochen wurde. Zitternd fuhr sie sich mit einer Hand durchs Haar. »Wie willst du mich überzeugen, Jacques? Mit Sex?«
Er glühte vor Verlangen, vor einem Hunger, der niemals aufhörte, sondern immer stärker wurde. Shea 443
war vor allem ein Mensch und konnte die leidenschaftliche Glut, die zwischen Gefährten entstand, noch nicht ganz verstehen. »Mein Liebes, du bist klug genug für uns beide. Du wirst von allein herausfinden, wer von uns beiden die Wahrheit sagt. Rand ist krank.
Ich wünschte, es wäre nicht so, aber wenn er dich wirklich für Maggie gehalten hätte, hätte er mich sofort angegriffen. Ein Gefährte könnte gar nicht anders handeln. So ist es von jeher gewesen. Kein anderer Mann darf mit der Gefährtin eines Karpatianers zusammen sein. Rand verlässt sich auf deine Unkenntnis der karpatianischen Art. Ich brauche dich nicht davon zu überzeugen, wie es in meinem oder in deinem Herzen aussieht. Ich weiß, dass ich sehr angegriffen bin. Du weißt es auch. Aber du würdest es spüren, wenn ich wirklich schlecht wäre. Du würdest es wissen. Ich könnte es unmöglich vor dir verbergen.« Er streckte eine Hand nach ihr aus. »Denk einfach mit deinem logischen Verstand über alles nach. Ich bin sicher, du wirst die richtige Antwort finden.«
»Jacques.« Shea zögerte. Sie sehnte sich danach, ihn zu berühren, aber sie hatte Angst, sich von seiner sinnlichen Anziehungskraft überwältigen zu lassen. »Wie kann ich wissen, ob ich diejenige bin, die all das denkt, wenn du ständig in meinem Bewusstsein bist?«
»Das wirst du selbst herausfinden müssen, Shea.«
Seine schwarzen Augen ruhten liebevoll auf ihrem Gesicht. »Du kennst mich besser
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