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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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solange sich das Tier in ihm aufbäumte und das wilde Chaos in seinem Kopf ihn durcheinanderbrachte.
    Shea starrte auf seine harten, unerbittlichen Gesichtszüge, sah die Warnung in seinen aufgebrachten Augen. Ich weiß nicht einmal, was es bedeutet, deine Gefährtin zu sein, Jacques. Du weißt, dass ich das Beste für dich will und mir wünsche, dich gesund und unversehrt zu sehen, aber ich kann nicht mit all diesen Leuten zusammen sein. Ich brauche Zeit, um über alles nachzudenken, was hier passiert ist. Über das, was ich bin. Im Moment kann ich kaum atmen, geschweige denn klar denken.
    Sie sagte die Wahrheit. Jacques konnte spüren, wie ihr Gehirn nach dem bewährten Muster ablief und ihr Intellekt in den Vordergrund trat, um sie davor zu bewahren, von ihren Emotionen überwältigt zu werden.
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    Sie versuchte es zumindest, war jedoch zu müde und ausgelaugt, um es zu schaffen. Wieder bemühte er sich, sie zu beruhigen. Du bist meine Gefährtin. Das bedeutet, dass wir zusammengehören und niemals voneinander getrennt sein können.
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Ausgeschlossen!« Ihre großen Augen richteten sich auf die anderen. Sie wirkten auf einmal finster und bedrohlich, Wesen, die viel zu mächtig waren. »Ich will weg von hier.« Ihre Worte bewegten sich irgendwo zwischen Forderung und Bitte.
    Instinktiv sah sie zu Mikhail. Seine Fingerabdrücke zeichneten sich auf ihrer geschwollenen Kehle ab. Sie hatte seinem Bruder das Leben gerettet. Er schuldete ihr etwas.
    Ravens Finger schlossen sich fester um die ihres Gefährten, als sie seine Anspannung und Unentschlossenheit spürte. Die Frau bat eindeutig um Hilfe, und Mikhail konnte nicht anders, als ihr seinen Schutz anbieten. Aber Jacques gab bereits ein warnendes Grollen von sich, das tief aus seiner Kehle drang. Er spürte, dass Shea bei den anderen Unterstützung suchte, und das reizte seine raubtierhaften Instinkte. Sofort war er wieder ein gefährliches Tier, gewalttätig und aggressiv gegenüber Shea, die er unterwerfen wollte.
    Byron wäre beinahe vorgesprungen, aber das Aufblitzen von Jacques' funkelnden Reißzähnen ließ ihn innehalten. Er sah Mikhail zornig an. »Ich habe dir ja gesagt, dass sie sich nicht bewusst für ihn entschieden hat. Nimm sie ihm weg. Sie muss beschützt werden.«
    Hoffnung glomm in seinen Augen.
    »Jacques.« Gregoris Stimme war weich und sanft wie schwarzer Samt, ein liebevoller, bezwingender Ton, den 242

    man unmöglich ignorieren konnte. »Die Frau ist überfordert. Sie braucht Ruhe, heilenden Schlaf. Ihr solltet euch beide in die Erde zurückziehen.«
    Shea blieb beinahe das Herz stehen. Das Bild, wie sich die Erde vor ihnen öffnete, um sie beide aufzunehmen, stand plötzlich vor ihr, und sie stemmte sich mit beiden Händen gegen Jacques' unerschütterlichen Oberkörper.
    Lebendig begraben sein . . . Ein Schreckensschrei blieb ihr in der Kehle stecken. Sie stieß sich vom Bett ab, um zu fliehen.
    Jacques hielt sie an ihren zarten Handgelenken fest und drückte sie auf die Matratze. Kämpf nicht gegen mich, Shea. Du kannst nicht gewinnen. Er bemühte sich verzweifelt, nicht die Kontrolle über sich zu verlieren.
    Shea zitterte vor Angst, Angst vor ihm und dem, was er war, was er verkörperte. Den Verlust von Freiheit, das Grauen davor, ein Vampir zu sein, der Menschenopfer brauchte, um sich zu nähren, so wie es in alten Legenden beschrieben wurde, die Furcht, einen Mann jemals so zu brauchen, wie ihre Mutter Sheas Vater gebraucht hatte -
    zum Überleben.
    »Nimm sie ihm weg«, wiederholte Byron.
    Jacques wandte den Kopf. Seine Augen glitzerten wie schwarzes Eis. Seine Stimme, die so lange geschwiegen hatte, war rau und gepresst. Es kostete ihn ungeheure Mühe, seine Beherrschung zu behalten. Er tat es Shea zuliebe. Sie war für ihn da gewesen; er musste das Gleiche für sie tun. »Niemand nimmt sie mir weg und kommt mit dem Leben davon.«
    Es bestand kein Zweifel: Ihm war es ernst damit. Shea, die kaum fassen konnte, dass er laut gesprochen hatte, lag wie erstarrt. Hier drinnen würde es einen blutigen 243

    Krieg geben, und irgendjemand würde sterben. Bitte, Jacques, la.ss mich los, bitte! Ich kann so nicht leben. Tränen waren in ihrer Stimme und in ihrem Herzen.
    Jacques versuchte, zu ihrem Geist durchzudringen und sie zu beruhigen, doch sie war zu verängstigt, um klar denken zu können.
    »Lass sie einschlafen. Sie ist schwach und mitgenommen. Du musst an ihre Gesundheit denken.«
    Gregoris Stimme war

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