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Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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einfach hypnotisiert, und sie bildete sich alles nur ein.
    Oder aber er war doch ein Vampir, falls es diese legendären Kreaturen überhaupt gab. Falls es sich so verhielt, würde er sie zu seiner Sklavin machen und ihr alles befehlen können. Sie musste herausfinden, ob er die Wahrheit sagte oder sie nur mit einer Art Zauberbann belegt hatte.
    Alexandria befürchtete, dass sie nur bei ihm geblieben war, weil sie ihn begehrte. Wenn Aidan sie ansah, wenn der Blick seiner faszinierenden goldbraunen Augen voller Sehnsucht auf ihr ruhte, wünschte sie sich nichts sehnlicher, als ihm zu gehören. Sex. Hatte sie es etwa nur deshalb zugelassen, dass er Joshua von ihr entfremdete? Alexandria empfand tiefen Selbsthass, verabscheute, was aus ihr geworden war. Sie musste einen Arzt finden. Einen Psychiater. Bestimmt bildete sie sich all diese Dinge nur ein und gehörte eigentlich in eine Gummizelle. Sie brauchte Hilfe, dringend.
    Stefan fuhr den Wagen in die Garage, doch an Alexandrias empfindliche Augen drang noch immer zu viel Licht. Stefan streckte die Hand aus, um ihr aus dem Wagen zu helfen, und sie stützte sich auf ihn, um sich ihren inneren Widerstand nicht anmerken zu lassen.
    Sie bemerkte Aidans prüfenden Blick selbst durch seine dunkle Sonnenbrille hindurch, doch er sagte nichts.
    Alexandria eilte ins Haus und fühlte sich gleich besser, als sie dem Tageslicht nicht mehr ausgesetzt war. Das Brennen auf ihrer Haut und der stechende Schmerz in ihren Augen ließen nach. Sie bemerkte, dass Marie die schweren Vorhänge an den Fenstern zugezogen hatte, um das Innere des Hauses zu verdunkeln.
    Unsicher presste Alexandria die Lippen zusammen und lief ziellos durchs Haus. Sie wusste nicht, wohin sie gehen sollte. Schließlich fand sie sich an der Eingangstür wieder, konnte aber nicht 239

    hinausgehen. Erschöpft und verzweifelt sank Alexandria zu Boden und kauerte an der Tür. Sie hatte Angst, den Verstand zu verlieren.
    Aidan stand in der Küche und zögerte. Er wollte ihr folgen, war aber plötzlich nicht mehr sicher. Auch er fürchtete um sie.
    Marie und Stefan warfen einander besorgte Blicke zu. Aidan war normalerweise
    unentschlossen.
    Alexandria
    schien
    seine
    Selbstbeherrschung gründlich erschüttert zu haben. Und beide wussten, wie gefährlich Aidan werden konnte, wenn er seine dunkle Seite nicht ständig mit seinem eisernen Willen unter Kontrolle hielt.
    »Aidan, vielleicht sollte ich mit ihr reden«, schlug Marie vor.
    »Sie fürchtet sich so sehr vor mir, dass sie ihren eigenen Sinnen und Gedanken nicht mehr traut. Tief in ihrem Herzen weiß sie, dass wir zusammengehören und dass ich ihr niemals etwas antun würde.
    Aber sie weigert sich, diese Tatsache auch mit ihrem Verstand anzuerkennen. Also glaubt sie, dass sie wahnsinnig geworden ist.«
    »Die meisten Menschen könnten niemals akzeptieren, was du von Alexandria verlangst«, sagte Marie sanft. »Sie ist jung und unschuldig. Ihr Leben hat sich immer in engen Bahnen bewegt und sich nur um Joshua gedreht. Jetzt fürchtet sie, den Jungen zu verlieren. Alexandria muss das Gefühl haben, wenigstens über einen Teil ihres Lebens selbst bestimmen zu können.«
    Aidan warf ihr einen fragenden Blick zu. »Was meinst du?«
    »Du bist sehr dominant. Du bestimmst über andere und triffst alle Entscheidungen. Alexandria ringt immer noch darum zu verstehen, was mit ihr geschehen ist. Du weißt das besser als wir alle, aber du verlangst immer noch von ihr, dass sie jederzeit genau deinen Anweisungen folgt.«
    Nervös fuhr sich Aidan durchs Haar. »Ich habe ihr schon mehr Freiheit gelassen als jedem anderen. Du verstehst die Bedürfnisse karpatianischer Gefährten nicht. Ich kann nicht mehr klar denken.
    Ich brauche Erleichterung, Marie, so krass das auch klingen mag.
    Meine animalische Seite wird mit jedem Tag stärker, und ich weiß nicht, wie lange ich sie noch kontrollieren kann.«
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    »Das musst du aber, Aidan«, erwiderte Marie eindringlich.
    »Alexandria ist verängstigt und eingeschüchtert, und das aus gutem Grund. Du musst ihr Zeit geben, sich an ihr neues Leben zu gewöhnen.«
    »Aber was ist mit den anderen, die nach ihr suchen. Es gibt mindestens noch zwei andere. Du hast ja selbst die Zeitungen gelesen. Sie schreiben, dass ein Massenmörder umgeht, aber es sind die Vampire. Ich spüre ihre Anwesenheit. Sie suchen nach Alexandria. Sie wissen, dass sie eine von uns ist, aber noch ungebunden.«
    »Das stimmt doch nicht. Du bist ihr Gefährte. Dein Blut

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