Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht
in der Kehle stecken, als Aidan in sie eindrang. Ihr Körper verengte sich um ihn, hielt ihn fest, vibrierend vor Lebendigkeit und Wärme.
Aidan umfasste Besitz ergreifend ihre Taille und presste sie an sich.
»Sind wir verrückt, wir zwei?«, flüsterte er.
»Nein, nur du bist der Verrückte«, antwortete Alexandria atemlos, während sie dem Höhepunkt immer näher kam. »Ich müsste eigentlich arbeiten, aber du hältst mich hier fest als Gefangene deiner Leidenschaft.« Er schürte ihr Verlangen mit tiefen, unnachgiebigen Stößen, während er sie unter sich festhielt. »Ich kann nicht glauben, dass ich es dir durchgehen lasse.« Sie sagte die Wahrheit. Es erschien ihr unmöglich, dass sie tatsächlich auf dem 285
Bett kniete, in dem sie soeben ihre Unschuld verloren hatte, und diesen Mann mehr begehrte denn je.
Als sie schließlich eng umschlungen aufs Bett sanken, fühlten sie sich erschöpft und zufrieden. »Ich hörte dich etwas in meinen Gedanken flüstern, als wir zum ersten Mal. . . « Alexandria zögerte.
»Es waren Worte in der Sprache deines Volkes, stimmt's?«
»Ich habe unsere Verbindung gefestigt«, erklärte Aidan. »Der Gedanke daran, dich durch meine eigene Dummheit wieder zu verlieren, war zu erschreckend. Als ich dir die Unschuld nahm, habe ich die rituelle Formel gesprochen, die uns für immer aneinander bindet.«
»Das verstehe ich nicht.«
»Die Worte formen ein unlösbares Band zwischen karpatianischen Gefährten. Wenn sie ein Mal ausgesprochen wurden, sind sie unwiderruflich.«
Alexandria drehte sich auf die Seite und sah Aidan an. »Wovon sprichst du ?«
»Wenn ein Karpatianer seine Gefährtin findet und weiß, dass sie die Richtige ist, kann er sie durch die Formel an sich binden, auch wenn die körperliche Vereinigung noch nicht vollzogen wurde. Das Ritual ähnelt der Institution Ehe, ist jedoch viel tief greifender, auch in emotionaler Hinsicht. Unsere Seelen sind die zwei Hälften eines Ganzen, und das Ritual fügt die Hälften wieder zusammen, weil sie zusammengehören.«
Alexandria kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Ich dachte, die Gefährten werden durch den Blutaustausch aneinander gebunden.«
»Ja, wenn sie füreinander bestimmt sind, wird das Band zwischen ihnen auf diese Weise geknüpft.« Aidan strich sich das Haar aus dem Gesicht und zog sich auf die andere Seite des Bettes zurück.
Ihm schien die Unterhaltung unbehaglich zu sein.
»Also kann die Frau noch immer entkommen, solange der Mann nicht die Worte ausspricht?«
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Er zuckte die Schultern. Seine Miene wirkte plötzlich undurchdringlich. »Warum sollte er so dumm sein, das Ritual nicht zu vollziehen, wenn er doch weiß, dass sein Schicksal daran geknüpft ist? Er wäre ein Narr?«
»Vielleicht wäre es aber nett von ihm, die Frau wenigstens vorher nach ihrer Meinung zu fragen. Ein sterblicher Mann fragt wenigstens, ob eine Frau gewillt ist, ihr Leben mit ihm zu verbringen. Es wäre doch denkbar, dass auch Karpatianerinnen gern die Wahl hätten.«
Aidan zuckte wieder die Schultern. »Aber das Schicksal hat die Wahl bereits für sie getroffen. Bestimmung, Karma, Naturgesetz -
wie immer du es auch nennen willst. Wir wurden so geschaffen. Das Ritual kann nicht aufgehoben werden. Kein Karpatianer würde es zulassen, dass seine Gefährtin schutzlos und unerwählt bleibt.«
»Ihr Karpatianer lebt wirklich im finstersten Mittelalter! Ihr könnt doch nicht einfach so über das Leben einer Frau bestimmen, ohne sie zu fragen. Das ist nicht richtig«, protestierte Alexandria schockiert.
»Ein karpatianischer Mann kann ohne seine Gefährtin nicht überleben.«
»Aber wie viele Jahre willst du denn überhaupt noch leben?«, entgegnete sie hitzig.
Aidans Augen blitzten, und er ließ seine Hand über Alexandrias Schenkel gleiten. »Ich könnte es schon noch ein, zwei Jahrhunderte aushalten, wenn alle unsere Nächte so sind wie diese.«
Seine Stimme rief in Alexandria wieder dieses eigenartige Gefühl des Dahinschmelzens hervor, das sie in Aidans Gegenwart so oft empfand. Sie wollte sich über ihn ärgern, doch in Wahrheit hätte auch sie nichts gegen einige hundert Nächte mit ihm.
»Ich kann deine Gedanken lesen«, neckte er sie zärtlich.
»Dann hör sofort damit auf. Hast du denn nichts Besseres zu tun?
Außerdem brauchst du dir nicht einzubilden, dass du in dieser Angelegenheit bereits vom Haken bist. Aidan, du kannst nicht einfach Entscheidungen fällen, die auch mein Leben betreffen, ohne
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