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Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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draußen sein? Das Meer rauschte, die Wellen schlugen donnernd an die Klippen und sandten einen Nebel aus Gischt gen Himmel. Alexandrias Nervosität wuchs mit der Heftigkeit des Sturms.
    Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn du auf deinen Gefährten gehört hättest und im Haus oder auf dem Balkon geblieben wärst.
    Alexandria ignorierte die Bemerkung. Trotz ihrer Entschlossenheit, sich nicht nervös machen zu lassen, schien ein schweres Gewicht auf ihren Schultern zu lasten. Wieder suchte sie den Himmel ab, bemühte sich aber, ruhig genug zu bleiben, um gleichzeitig ihre Umgebung wahrzunehmen. Plötzlich war sie überzeugt davon, nicht allein am Strand zu sein. Irgendwo in der Nähe lauerte etwas Böses.
    Verlass den Strand, befahl ihr Aidan sofort. Seine Stimme klang ruhig und entschlossen. Alexandrias Instinkt verriet ihr, dass Aidan sich auf dem Weg zu ihr befand.
    Sie stand auf und blickte sich um. Der Wind spielte in ihrem Haar und blies ihr einige Strähnen ins Gesicht. Als Alexandria sie zurückstrich, entdeckte sie einen Mann, der am Rand einer hohen Klippe stand. Er kämpfte mit den heftigen Böen, und Alexandria sah, dass der Fels unter dem Gewicht des Mannes bröckelte. Sie schrie auf und lief auf die Klippe zu. Instinktiv streckte sie die Arme aus, als könnte sie so seinen Fall verhindern.
    Wie hatte sie ihn nur übersehen können? Vor lauter eigennütziger Furcht, sie könne in Gefahr schweben, hatte sie nicht bemerkt, dass jemand anders um sein Leben kämpften.
    Was ist denn, cara?, fragte Aidan ruhig. Er befand sich bereits in ihrer Nähe.
    Alexandria konzentrierte sich auf die Verbindung zu Aidan. Ein Mann steht auf den Klippen - er stürzt gleich ab. Wenn sie nur nicht ihre Zeit damit verschwendet hätte, sich selbst zu bemitleiden, hätte sie 293

    den Mann retten können. Sie hätte von Aidan lernen sollen, sich wie er blitzschnell zu bewegen. Dann wäre es ihr möglich gewesen, den Mann zu retten.
    Ich komme. Halte dich von ihm fern, befahl Aidan, doch sie konnte ihm nicht gehorchen. Obwohl Alexandria nur wenig Hoffnung hatte, den Mann zu retten, musste sie es doch wenigstens versuchen.
    Barfuß rannte sie über den nassen Sand, ohne die Klippe aus den Augen zu lassen. Plötzlich schien sich der Himmel noch mehr zu verdunkeln, bevor ein greller Blitz durch die Wolken zuckte, der sich in einen leuchtenden Feuerball verwandelte und geradewegs auf den Mann auf der Klippe zusteuerte.
    Alexandria schrie auf. Der Mann stürzte nach vorn und schien im Zeitlupentempo die Klippe hinunterzustürzen. Der brausende Wind warf Alexandrias Schrei zurück. Sie war noch zu weit entfernt, um zu helfen, rannte jedoch weiter. Ohne Vorwarnung prallte sie plötzlich in vollem Lauf gegen etwas Unsichtbares und wurde zu Boden geschleudert.
    Mit pochendem Herzen setzte sie sich auf und strich sich das zerzauste Haar aus dem Gesicht. Sie konnte kein Hindernis ausmachen und hatte sich beim Aufprall auch nicht verletzt, doch als sie die Hand ausstreckte, ertastete sie einen Widerstand.
    Wie konntest du das tun, Aidan? Alexandria war verwundert darüber, dass er sie auf diese Weise daran gehindert hatte, einem Menschen zu helfen. Langsam stand sie auf.
    Vom Meer zog Nebel herauf, und auf der anderen Seite der unsichtbaren Barriere löste sich ein Mann aus den dichten Nebelschwaden. Zuerst wirkte er durchscheinend, gewann dann jedoch feste Konturen. Er war groß und athletisch wie Aidan, doch sein Haar, das er im Nacken zu einem Zopf gebunden hatte, war schwarz wie die Nacht. Seine Züge waren ebenmäßig und markant, und ein grausamer Zug spielte um seine sinnlichen Lippen. Aber Alexandria war vor allem von seinen Augen fasziniert. Sie waren hell und schimmerten silbrig-294

    Sie hatte plötzlich große Angst. Aidan mochte vielleicht Macht ausstrahlen, doch dieser Mann war Macht. Niemand konnte eine Kreatur wie ihn besiegen. Sie wusste sicher, dass er kein Mensch war.
    Mit einem Wink hob der Fremde die unsichtbare Barriere auf.
    Zwar hatte sie das Hindernis nicht gesehen, wusste aber, dass es jetzt verschwunden war, dass sich nichts mehr zwischen ihr und dem Fremden befand. Sie fürchtete um Aidan und um sich.
    »Du bist Aidans Gefährtin. Wo ist er, und warum lässt er dich hier schutzlose herumlaufen?«
    Seine Stimme war hypnotisch, beschwörender als alles, was sie je gehört hatte. So rein, so verlockend. Es war unmöglich, dem melodischen Klang zu widerstehen. Falls er ihr befehlen sollte, sich augenblicklich ins

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