Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht
hatte Alexandria ihn nie verlassen. Sie war bei ihm und speiste seine Kräfte mit den ihren.
Endlich ertastete Aidan die richtige Stelle. Er stieß seine Hand tief in die Brust des Tigers.
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Der Vampir tobte und schrie und schlug noch mit letzter Kraft nach Aidan, um den karpatianischen Jäger mit sich in den Tod zu nehmen. Als Aidan jedoch das pulsierende Herz packte, verzerrten sich die Konturen der Raubkatze, die sich verwandelte, bis schließlich der Vampir still am Boden lag.
Aidan warf das schwarze Herz von sich und ging hastig auf Abstand von der Kreatur, die einst ein anständiger karpatianischer Mann gewesen war. Er tat einen tiefen, reinigenden Atemzug und lehnte sich erschöpft an einen Baumstumpf. Der Wind frischte auf und trug den Gestank des Ungeheuers mit sich fort. Die stille Nacht umgab Aidan mit ihrer dunklen, geheimnisvollen Schönheit.
Sollen wir zu dir kommen, Aidan ? Brauchst du Nahrung?
Er hörte die Erschöpfung in Alexandrias Stimme. Es war schwierig für sie gewesen, die telepathische Verbindung während eines so Kräfte zehrenden Kampfes aufrechtzuerhalten, obwohl sie erst vor kurzem gelernt hatte, diese Form der Kommunikation zu nutzen. Außerdem brauchte sie Nahrung. Sie hatte es Aidan gestattet, viel von ihrem Blut zu trinken, und ihm ihre schwindenden Kräfte rückhaltlos zur Verfügung gestellt. Selbst jetzt sorgte sie sich noch um ihn.
Bleib da, piccola. Ich komme bald nach Hause und bringe Joshua mit.
Sag Marie und Stefan, dass alles in Ordnung ist. Aidan bemühte sich, seine Stimme ruhig klingen zu lassen, damit Alexandria sich nicht um ihn sorgte.
Ihr leises Lachen erwärmte sein Herz. Ich teile deine Gedanken, mein Liebster. Du kannst deine Wunden nicht vor mir verbergen.
Außer einer leichten Vibration in der Luft gab es keine Vorwarnung. Ein großer Raubvogel landete auf einem Ast über Aidans Kopf und zog die Flügel an. Aidan hätte wissen sollen, dass sich ein anderer Karpatianer in der Nähe befand, doch er hatte nichts gemerkt. Der Vogel hüpfte vom Ast und wandelte in der Luft die Gestalt, bis es schließlich Gregori war, der leichtfüßig auf dem Waldboden landete.
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Er ging an Aidan vorbei, um die Überreste des Vampirs zu betrachten. »Er war sehr gut, nicht wahr?«, fragte er leise. Gregoris Stimme war klar und melodisch und schien bis in Aidans Seele vorzudringen und ihm neue Kraft zu verleihen. Trotz seiner dunklen Seite brachte Gregori Reinheit und Licht mit sich, die ebenso wie die Macht zu seiner Aura gehörten. »Diego hat von den Übelsten der Vampire gelernt. Sie verschworen sich in unserer Heimat miteinander, um Mikhail zu töten. Als sie feststellten, dass sie ihn nicht besiegen konnten, suchten sie Hilfe bei sterblichen Vampirjägern. Jetzt haben sie sich darauf verlegt, die Welt unsicher zu machen. Sie kennen viele Schliche, um uns zu bekämpfen, Aidan.
Du hast heute Großes geleistet.«
»Mit deiner Hilfe.« Aidan richtete sich auf und hielt eine Hand auf die klaffende Wunde an seinem Hals gepresst.
Gregori näherte sich dem Kofferraum.
Trotz allem konnte Aidan sich nicht zurückhalten, den Heiler zu warnen. »Ich habe deine Bannsprüche benutzt, um den Jungen zu beschützen.« Er glaubte nicht, dass Gregori je die Grenze überschreiten würde, hielt es aber für klüger, vorsichtig zu sein.
Gregori nickte. »Und du hast einige deiner Zauber hinzugefügt.
Du hast viel gelernt, Aidan. Komm zu mir.« Er drehte sich um und bedachte Aidan mit einem durchdringenden Blick seiner faszinierenden, silbrig schimmernden Augen.
Trotz Alexandrias Warnung ging Aidan auf Gregori zu. Sie glaubte nicht, dass der andere Karpatianer böse war, doch sie wusste, dass Gregori selbst annahm, seine Seele verloren zu haben.
Das machte ihn unberechenbar. Geh nicht zu ihm. Er ist gefährlich, Aidan, und du bist nicht mehr stark genug. Es liegt an seiner Stimme.
Spürst du nicht, dass er dich mit seiner Stimme anlockt?
Er ist ein großartiger Mann, cara. Vertraue meinem Urteil, beruhige Aidan sie.
Gregori berührte Aidan nur leicht, doch der Jäger spürte die Hitze, die durch seinen Körper schoss. Der Heiler schloss die Augen, 353
verließ seinen Körper, um in Aidans einzudringen. Gleich darauf erfüllten Beschwörungen in der uralten Sprache der Karpatianer die Luft und vibrierten durch Aidans Körper. Das heilende Ritual war so alt wie die Zeit selbst. Aidan spürte, wie seine Schmerzen wichen und vom größten und mächtigsten Heiler von allen
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