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Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Alexandrias Gedanken, sowohl in ihrer Sprache als auch in der Sprache seines Volkes. Zwar würde das Ritual nicht ganz vollzogen sein, ehe sich auch ihre Körper miteinander verbunden hatten, doch schon jetzt hatte er wenigstens dafür gesorgt, dass niemand ihm Alexandria nehmen konnte. Nicht einmal sie selbst.
    Er gab ihr alles Blut, das er entbehren konnte. Wenn die Verwandlung begann, musste das Blut des Vampirs so gut wie möglich verdünnt sein. Während des Übergangs in das Leben einer Karpatianerin würde Alexandrias Körper alle übrige Unreinheit ausstoßen. Es blieb ihnen nicht mehr viel Zeit bis zum Beginn der Verwandlung, und Aidan fühlte sich schwach. Er musste unbedingt jagen, bevor Alexandria wieder seine Hilfe brauchte.
    Er legte sie sanft aufs Bett und betrachtete sie. Selbst während sie noch in Trance war, konnte Aidan sehen, dass sie immer wieder von schmerzhaften Krämpfen geschüttelt wurde. Es fiel ihm schwer, sein Versprechen zu halten und sie nicht in Schlaf zu versetzen, in den tiefen, heilenden Schlaf unsterblicher Wesen. Doch wenn er Alexan-65

    drias Vertrauen gewinnen wollte, durfte er sein Wort niemals brechen. Schließlich hatte sie allen Grund, seinem Volk zu misstrauen. Die schrecklichen Erlebnisse, die sie durchlitten hatte, würden nie ganz aus ihrem Gedächtnis verschwinden, auch wenn sie eines Tages lernen würde, die Lebensweise seines Volkes zu verstehen.
    Aidan rief nach Marie, die sofort zu ihm eilte. »Du musst bei Alexandria bleiben, während ich auf die Jagd gehe.«
    Marie beobachtete Aidan und erschrak, als er stolperte. Schon oft hatte sie ihn erschöpft und verwundet gesehen, doch noch nie so ausgelaugt und schwach wie jetzt. Seine Haut hatte alle Farbe verloren und wirkte fahl und grau. »Du musst mein Blut nehmen, bevor du das Haus verlässt, Aidan«, sagte sie. »Du bist zu schwach zum Jagen. Wenn dich in diesem Zustand ein Vampir erwischt, könnte er dich mühelos töten.«
    Aidan schüttelte den Kopf und legte Marie beruhigend die Hand auf den Arm. »Du weißt, dass ich so etwas nie tun würde. Ich benutze die Menschen nicht, die mir etwas bedeuten und unter meinem Schutz stehen.«
    »Dann beeile dich wenigstens.« Marie beobachtete Aidan, der sich zu Alexandria hinunterbeugte und ihr einen Kuss auf die Stirn gab. Die erwachende Zärtlichkeit war ein neuer Zug an dem Mann, den sie so gut kannte. Aidan hatte sich immer sehr kühl und distanziert verhalten, selbst im Umgang mit denen, die zu seiner Familie gehörten. Diese unerwartet liebevolle Geste rührte Marie zu Tränen.
    Aidan flüsterte den Befehl, der Alexandria aus ihrer Trance erweckte. »Ich muss jetzt gehen«, erklärte er. »Marie wird bei dir bleiben, bis ich zurückkomme. Wenn du mich brauchst, rufe einfach nach mir.«
    Seltsamerweise wollte Alexandria ihn nicht gehen lassen.
    Angestrengt versuchte sie, den Wunsch zu unterdrücken, nach Aidan zu rufen. Doch er eilte mit der ihm eigenen 66

    raubkatzengleichen Anmut durch den Raum und war gleich darauf verschwunden.
    Marie hielt ihr ein Glas Wasser an die Lippen. »Ich weiß, dass deine Lippen wund sind, Alexandria - wenn ich dich so nennen darf
    -, aber etwas Wasser wird dir gut tun. Ich habe das Gefühl, dich schon lange zu kennen, weil Joshua mir so viel von seiner großartigen Schwester erzählt hat. Er liebt dich sehr.«
    Das Glas schmerzte an ihrem Mund, und Alexandria schob es sanft von sich. »Einfach nur Alex, so nennt mich Joshua auch immer.
    Geht es ihm gut?«
    »Stefan, mein Ehemann, hat ihn genau untersucht, Joshua war hungrig und müde, durchgefroren und sehr durstig, aber wir haben ihn mit allem versorgt. Er hat gegessen und fühlt sich wohl. Gleich nach dem Essen ist er vor dem Kaminfeuer eingeschlafen. Nach dem schrecklichen Erlebnis und mit seiner Sorge um dich hielten wir es für besser, dass er in unserer Nähe schläft und nicht allein in seinem Zimmer.«
    »Danke, dass du dich um ihn gekümmert hast, Marie.«
    Alexandria versuchte, sich aufzusetzen. Das Blut des Jägers schien sie etwas gestärkt zu haben. »Wo ist Joshua jetzt? Ich möchte nach ihm sehen.«
    Marie schüttelte den Kopf. »Du darfst nicht einmal versuchen aufzustehen. Aidan würde mir den Kopf abreißen. Du bist noch sehr schwach, Alex. Außerdem hast du dich wohl länger nicht im Spiegel gesehen. Dein Anblick würde Joshua zu Tode erschrecken.«
    Alexandria seufzte. »Aber ich muss ihn sehen und anfassen können, nur um mich zu vergewissern, dass es ihm gut geht.

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