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Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Wirklichkeit und den Legenden unterscheiden, aber sie würde keinesfalls ihr Leben in die Hände eines anderen legen, ohne sich mit aller Kraft dagegen zu wehren. Sie war klug, willensstark und entschlossen. Vor langer Zeit schon hatte sie gelernt, unter widrigen Umständen zu überleben. Und im Augenblick fehlten ihr die nötigen Informationen, um eine Entscheidung darüber zu treffen, wie sie vorgehen wollte.
    »Bin ich jetzt wie du?«
    Ein leichtes Lächeln zuckte um Aidans Mundwinkel, doch dann wirkten seine Züge wieder kühl und unnahbar, seine Augen ausdruckslos. »Nicht ganz. Ich wurde als Karpatianer geboren. Mein Volk ist so alt wie die Welt, und ich bin einer der Ältesten, ein Heiler für mein Volk und ein Vampirjäger. Mein Wissen und meine Kräfte stammen au vielen Jahrhunderten des Lernens.«
    Alexandria hob abwehrend die Hand. »Ich glaube, ich bin noch nicht bereit, all diese Dinge zu hören. Eigentlich will ich nur wissen, ob ich noch immer ich selbst bin.«
    »Was solltest du denn sonst sein? Das unreine Blut des Vampirs fließt nicht länger in deinen Adern, falls du dir darum Sorgen machst.«
    Sie atmete tief durch und versuchte sich an ihre Nachforschungen über die alten Vampirlegenden zu erinnern. Noch immer nagte der quälende Hunger an ihr. »Ich mache mir Sorgen, ob ich noch im Sonnenschein spazieren gehen kann. Ob ich essen kann wie jeder normale Mensch, um zum Beispiel mit Joshua in ein Fastfood-Restaurant zu gehen.«
    Mit ruhiger Stimme beantwortete Aidan ihre Fragen. »Das Sonnenlicht wird auf deiner Haut brennen. Am schlimmsten sind deine Augen davon betroffen, die anschwellen und ständig tränen 93

    werden. Bei Tageslicht musst du eine Sonnenbrille tragen, deren Gläser speziell für unser Volk angefertigt werden.«
    Alexandria atmete langsam aus und versuchte, sich zu beruhigen.
    »So viel zu meiner ersten Frage. Aidan, ich versuche wirklich, nicht hysterisch zu werden, also sag mir jetzt die Wahrheit.«
    »Du brauchst Blut, um zu überleben.«
    »Na, das hättest du mir auch etwas schonender beibringen können«, gab Alexandria trocken zurück. Ihr Humor schien noch intakt zu sein, obwohl sie im Augenblick völlig verwirrt war. Das alles konnte einfach nicht wahr sein! »Ich hoffe, du erwartest wenigstens nicht von mir, dass ich in einem Sarg schlafe.« Sie versuchte zu scherzen, damit sie vielleicht im Stande war zu akzeptieren, dass solche Dinge tatsächlich möglich waren.
    Aidans Blick schlug sie in seinen Bann. Alexandria konnte förmlich spüren, wie er nach ihr griff. Die Illusion war so täuschend echt, dass sie meinte, im Geiste die Wärme seiner Umarmung und seine beruhigenden Zärtlichkeiten zu fühlen. »Das dürfte wohl kaum nötig sein.«
    Wieder befeuchtete sich Alexandria die trockenen Lippen. »Ich kann nicht atmen.«
    Schließlich berührte Aidan sie tatsächlich. Sanft legte er ihr die Hand in den Nacken und rückte ihren Kopf nach unten. »Doch, das kannst du«, widersprach er leise. »Die Panik wird vergehen.«
    Alexandria schnappte verzweifelt nach Luft und rang gleichzeitig mit einem verzweifelten Schluchzen. Sie konnte im Augenblick nicht einmal weinen, weil sie all ihre Kräfte aufs Atmen konzentrieren musste. Aidan begann, ihren Nacken zu massieren, und seine Berührung schien die schreckliche Anspannung ein wenig zu lindern.
    »Warum hast du mich nicht einfach umgebracht?«, fragte sie mit erstickter Stimme.
    »Ich habe nicht die Absicht, dich zu töten. Du bist unschuldig, und ich bin kein kaltblütiger Mörder, Alexandria.«
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    Sie hob den Kopf und sah ihn ernst an. »Bitte belüge mich nicht.
    Es ist auch so schon schwer genug.«
    »Ich bin ein Jäger, piccola, aber ich töte keine unschuldigen Menschen. Der Prinz der Karpatianer selbst hat mich dazu bestimmt, diese Stadt vor dem Bösen zu beschützen.«
    »Ich bin aber nicht wie du, wirklich nicht.« Sie wusste, wie verzweifelt sie klang. »Das alles ist ein Missverständnis, und du musst es wieder rückgängig machen.« Alexandria zitterte am ganzen Körper. »Du musst mir endlich glauben, dass ich nie so sein kann wie du.«
    Aidan umschloss Alexandrias Hand mit der seinen und strich sanft über die verkrampften Finger und den rasenden Puls an ihrem Handgelenk. »Ganz ruhig, Alexandria, es geht dir schon viel besser.
    Deine Verletzungen werden jetzt schnell ausheilen. Du hast dich zwar gestern selbst nicht im Spiegel betrachten können, aber glaub mir, du bist schon deutlich auf dem Weg der

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