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Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Titel: Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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geboren worden. Alles in seinem Inneren zog sich vor ungestillter Begierde zusammen. Sie wird mein sein oder … sterben.
    Ein leises Knacken im Unterholz ließ ihn herumfahren. Auch sie schien es gehört zu haben, denn ihr Kopf ruckte hoch. Etwas platschte ins Wasser und ließ sie zu ihrer Kleidung eilen, die am Ufer des Weihers lag.
    Ein schwarzer Körper schob sich langsam durch das Gebüsch auf der anderen Seite des Weihers. Gelbe Augen glotzten gierig zu der Frau. Valerij verfluchte sich, weil er die Gefahr nicht gleich erkannt hatte, sondern seine Sinne von Lust getrübt gewesen waren. Ein Werwolf näherte sich, duckte sich und setzte zum Sprung an.
    Valerij befürchtete, der Werwolf könnte ihren schönen Körper zerfetzen. Niemals würde er zulassen, dass sie Opfer einer dieser Kreaturen wurde. Mit einem Satz sprang Valerij auf die andere Uferseite des Weihers und stellte sich dem Werwolf entgegen. Seine Oberlippe zitterte, als die Fangzähne darunter wuchsen, bis sie Respekt einflößend aus seinem Mund ragten. Valerij knurrte und ließ den Werwolf nicht aus den Augen. Er wagte nicht einmal, zu blinzeln. Der Werwolf fletschte seine Hauer, von denen der Geifer tropfte. Jeder Muskel spannte sich unter dem grauen Fell, aber er verharrte. Aus seinen blutunterlaufenen Augen sprühte Mordgier. Eine Weile standen sie sich bewegungslos gegenüber. Würde der Werwolf das Bündnis brechen und ihn angreifen? Wusste er, wen er vor sich hatte? Nur durch einen einzigen Biss war es Valerij möglich, den Werwolf zu töten, denn gebürtige Vampire besaßen mehr Fähigkeiten als die anderen ihrer Art. Tödliches Gift wartete in seinem Kiefer, das durch einen Biss über seine Fangzähne in das Blut des Opfers gelangte und sich in Sekundenschnelle im Körper ausbreitete. Die Opfer wanden sich unter Schmerzen und schrien, bis das Gift zu ihrem Herzen vordrang und es zu schlagen aufhörte. Gelangte das Gift in den Körper eines verwandelten Vampirs, vertrocknete er und zerfiel zu Staub.
    Der Werwolf sprang auf Valerij zu, stoppte jedoch wenige Schritte entfernt, als wollte er ihn mit dieser Drohgebärde beeindrucken. Er wusste also nicht, mit wem er es zu tun hatte.
    „Worauf wartest du noch? Hier ist keiner außer uns, der den Bruch des Bündnisses bezeugen könnte. Na, los.“ Du wirst den Vertragsbruch mit deinem Leben bezahlen, Werwolf. Valerij winkte den Gegner heran. Das Knurren des Wolfes wurde lauter, und mit einem gewaltigen Satz stürzte er sich auf Valerij. Doch der war schneller und wich aus. Der Werwolf überschätzte seine Fähigkeiten und schien nicht sehr geübt im Kampf gegen einen Vampir. Stattdessen packte Valerij den verdutzten Werwolf im Genick und schlug seine Fangzähne in den Hals der Bestie. Sein Gegner jaulte auf und versuchte, sich aus dem Griff zu befreien. Bereits nach einem kurzen Moment erlahmte seine Gegenwehr und das dunkelgraue Fell blich aus, als hätte man die Farbe herausgewaschen. Seine Glieder erschlafften und baumelten hinab wie die einer Stoffpuppe. Nach einer Weile ließ Valerij von ihm ab. Röchelnd und mit Schaum vor dem Maul lag der Angreifer zu seinen Füßen.
    Langsam verwandelte er sich in einen Menschen zurück.
    „Wer … bist … du?“, stammelte er, während der Speichel aus seinem Mund floss.
    „Valerij, Fürst cel Bâtrân, dein Herr und Gebieter.“
    Der Mund des Verwandelten verzog sich zu einem freudlosen Grinsen.
    Seine Haut war bleicher als die eines Vampirs, das Weiß in seinen Augen verschwand.
    Mit einem Seufzer atmete er zum letzten Mal aus. Valerij blickte auf den nackten Mann hinab. Er hatte nur selten getötet und es war ihm nie leicht gefallen, auch jetzt nicht. Doch die Gesetze der Dunkelheit kannten keine Gnade, für keines ihrer Geschöpfe. Das Rudel würde ihn finden und durch die Todesursache wissen, wem er sich entgegengestellt hatte. Das würde sie das Fürchten lehren. Keiner durfte es wagen, den Gebieter herauszufordern.
    Als Valerij sich umdrehte, um nach der Schwarzhaarigen Ausschau zu halten, war sie verschwunden. Aber ihr Duft schwebte noch immer in der Luft wie schweres Parfüm. Er musste ihm nur folgen, wenn er sie finden wollte. Er lächelte, als er den Weg zum Zigeunerlager einschlug.

12.
    Ihre Spur führte ihn bis ins Zigeunerlager, wo sie in einem der Wagen verschwand. Valerij musste an sich halten, um ihr nicht weiter zu folgen. Das Blut in seinem Körper brannte vor Verlangen. Er würde zurückkehren, das war gewiss, und sie entführen.

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