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Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Titel: Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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geschehen. Dieses Weib war eine unbedeutende Sterbliche, die es wagte, sich zu widersetzen? Fand sie ihn vielleicht nicht attraktiv genug? Es gab Tausende, die von ihm hingerissen waren und sich nichts sehnlicher wünschten, als seine Bettgefährtin zu werden. Er würde keinen kostbaren Moment an sie verschwenden, sondern sich anderswo vergnügen. Wütend kniff Valerij die Lippen zusammen. Mit grimmiger Miene erhob er sich, zog schweigend ihre Hose wieder hoch und das zerrissene Hemd über ihre bloßen Brüste. Als Herrscher über die Karpaten besaß er das Recht, über Leben, Tod und Unsterblichkeit zu entscheiden. Niemand durfte ihm dieses verweigern. Jede Frau, die er begehrte, gehörte ihm. Ihn hatten keine Gewissensbisse geplagt, als er damals einer Geliebten die Kehle herausgerissen hatte. Ohne ihr einen Blick zu gönnen, schritt er schweigend zur Tür.

17.
    Als die Tür hinter dem Karpatenfürsten zufiel, zitterte Daniela.
    Er hatte sie gedemütigt wie Drazice. Alles wäre besser gewesen, jeder körperliche Schmerz, als seine Zärtlichkeit. Obwohl sie ihn mit jeder Faser ihres Körpers hasste und ihn verteufelte, war ihr Körper durch seine Liebkosungen entflammt. Sie musste gestehen, diesen Kuss, der sie anfänglich völlig überrumpelt und gegen den sie sich mit aller Macht gewehrt hatte, genossen zu haben. Der Abdruck seiner Lippen auf ihren brannte noch mit einer Intensität, wie sie es sich nur in ihren Träumen vorgestellt hatte.
    Dieser Fürst passte nicht in das Bild, das sie von Vampiren besaß. Zwar war er ebenso finster wie sie, besaß aber eine Widersprüchlichkeit, die sie irritierte. Hart und unerbittlich, aber im nächsten Moment verführerisch sanft, dass sie unter seinen Liebkosungen verging. Was war nur mit ihr los?
    Sie durfte sich auf keinen Fall verwirren lassen. Eine Dcera, die unter den Händen eines Vampirs wie Butter schmolz. Das gab es nicht und durfte es nicht geben. War es ihrer Mutter ebenso ergangen? Nein, das, was ihre Eltern verbunden hatte, war tiefe Liebe gewesen, die der Finsternis trotzte. Fühlte sie sich von ihm angezogen, weil ihnen beiden vampirisches Blut durch die Adern floss?
    Hätte der Fürst sie an ihrer intimsten Stelle berührt, hätte sie sich ihm hingegeben. Daniela schämte sich, dass sie seinem fordernden Mund nachgegeben hatte. Ein einziger Kuss konnte ihr doch nicht den Kopf verdrehen? Sie sollte sich lieber auf das Wesentliche konzentrieren und das Intermezzo vergessen. Nur wenn ihr die Flucht von der Burg gelänge, könnte sie ihre Suche nach Drazice fortsetzen, doch noch hatte sie keine Lösung parat, wie sie diesen cel Bâtrân außer Gefecht setzen konnte.
    Die Tür öffnete sich und Diona trat ein, begleitet von einer Buckligen in schwarzem Kapuzenkleid. Ihre Kleidung mutete seltsam an und erinnerte Daniela an Mönchskutten. Aus der Kapuzenhöhle musterten sie feindselig grüne Augen. Daniela witterte keinen Fäulnisgeruch an ihr, also gehörte sie nicht zu den Vampiren. Aber der Karpatenfürst besaß ebenfalls keinen Fäulnisgeruch, obwohl er ein Vampir war. Voll angespannter Erwartung sah Daniela ihr entgegen, bis die Grünäugige vor ihr stehen blieb. Ihr Gang war schleppend, dennoch voller Würde. In ihren Augen lag Mordgier, wie Daniela es oft im Kampf bei den Vampiren gesehen hatte. Würde sie sich gleich auf sie stürzen? Doch sie stand einfach nur da und blickte auf sie herab, bevor sie einen Flakon aus ihrem weiten Ärmel hervorholte. Mit einem leisen Geräusch entfernte sie den Korken und setzte sich zu Daniela aufs Bett.
    „Was ist das?“, fragte Daniela und kniff die Lippen zusammen. Sie versuchte, von ihr wegzurücken, was durch die Fesseln jedoch kaum möglich war. Nie würde sie sich das einflößen lassen. Wider Erwarten goss die Bucklige den Inhalt des Flakons ins dampfende Badewasser und legte ihre eiskalte Hand an Danielas Stirn. Dabei murmelte sie etwas Unverständliches. Die grünen Augen der Alten schienen Feuer zu sprühen. Ihr Gesicht begann, zu verschwimmen. Daniela spürte, wie Wärme ihre Glieder durchflutete und erschlaffen ließ. Die Bucklige musste magische Kräfte besitzen, um ihre vampirischen Sinne lahmlegen zu können, schoss es ihr in den Kopf, bevor sie eine Gleichgültigkeit erfasste, die jegliche Gegenwehr erstickte.
    „Bereite sie für unseren Herrn vor“, sagte sie zu Diona gewandt, die wortlos nickte.
    Die Dienerin wollte Danielas Fesseln mit einem Messer auftrennen, aber die Bucklige hielt sie

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