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Kartiks Schicksal

Kartiks Schicksal

Titel: Kartiks Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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haben, war, eine Stimme, ein Mitspracherecht zu bekommen, und ich habe sie enttäuscht.« Ich atme gleichmäßig und tief und die Magie beruhigt sich ein wenig.
    »Na ja«, sagt Pippa und staubt ihren Rock ab, »ich verstehe trotzdem nicht, warum du sie brauchst, wenn du uns hast. Bessie, Liebling, würdest du die hier beiseitestellen?«
    Bessie nimmt den Beerenkorb. Sie sieht ihn voll Verlangen an. »Wieso haben sich diese Hinterwäldler von dir abgewendet, eh?«
    »Sie glauben, dass die Unberührbaren und ich etwas mit Creostus’ Ermordung zu tun haben.«
    »Das ist seltsam, oder nicht?« Bessie starrt mich an. »Warum denken sie das wohl?«
    »Gemma hat heimlich Gespräche mit Circe geführt«, verkündet Felicity.
    »Oh, Gemma«, schimpft Pippa. Ihre veilchenblauen Augen blitzen und in dem Moment verlieren sie ihre Farbe und nehmen das milchige Bläulichweiß der Winterwelt an. Der Blick lässt mich schaudern.
    »Wer ist Circe?«, fragt Mae.
    »Die schlimmste Schurkin, die man sich denken kann. Sie hat versucht, Gemma zu töten. Sie würde alles tun, um die Magie des Tempels an sich zu bringen und das Magische Reich zu regieren. Ihr ist nicht zu trauen.« Pippa starrt mich an. »Und denen, die mit ihr gemeinsame Sache machen, ist auch nicht zu trauen. Denn es gibt nichts Schlimmeres als eine Betrügerin, die bereit ist, ihre Freundinnen zu verraten.«
    »Ich habe niemanden verraten!«, begehre ich auf und die Magie rumort wieder in mir, sodass ich mich niedersetzen muss.
    Felicity tritt mit verschränkten Armen auf Pippa zu. »Wo seid ihr gewesen?«, fragt sie mit gedämpfter Stimme.
    Pippa zuckt gleichgültig die Schultern. »Beeren pflücken.«
    »Wir haben euch im Wald gesucht«, bohrt Felicity.
    »Nicht überall, wie es scheint.«
    Bessie stellt sich neben Pippa. Sie überragt Felicity um einen guten Kopf. »Ärger, Miss Pippa?«
    Pippa sagt nicht: Aber, aber, Bessie, sei nicht dumm, es ist alles in Ordnung. Sie lässt die Drohung für einen Moment im Raum stehen. »Nein, danke, Bessie.« Mit in die Hüften gestützten Händen wendet sie sich Felicity zu. »Ich könnte fragen, wo ihr gewesen seid, aber ich nehme an, ihr wart mit eurem Leben beschäftigt. Dort draußen.«
    »Pip …« Felicity versucht ihre Finger in die von Pippa zu schlingen, aber Pippa lässt es nicht zu. Sie reißt sich los. »Ich habe dir ein Geschenk mitgebracht«, sagt Felicity hoffnungsvoll. Sie reicht Pippa ein schmales, in braunes Papier eingewickeltes Päckchen.
    Pippas Augen leuchten auf, als sie es öffnet. Drei Straußenfedern kommen zum Vorschein.
    »Für dein Debüt«, sagt Felicity weich.
    »Oh. Oh, die sind prachtvoll!« Pippa wirft ihre Arme um Felicity, die schließlich lächelt. Bessie schleppt den Korb durchs Zimmer und stößt fast die arme Mercy um.
    »Oh, hilf mir, sie ins Haar zu stecken«, sagt Pippa.
    Mit einem Pflanzenstängel befestigt Felicity die Federn an Pippas Hinterkopf.
    »Wie seh ich aus?«, fragt Pippa.
    »Wunderschön«, antwortet Felicity heiser.
    »Oh, wie aufregend! Das ist’s, was wir brauchen, um unsere Stimmung zu heben – eine rauschendes Fest. Und jedes Mädchen hier soll debütieren. Es wird der herrlichste Ball aller Zeiten! Mae? Mercy? Wer ist dabei? Bessie, du machst doch mit, ja?«
    Die Mädchen springen begeistert auf. Mae reißt eine Nachtschattenblüte von der Wand und steckt sie sich hinters Ohr. Ein Wurm plumpst auf den Boden und ich weiß nicht, ob er aus der Blüte oder aus Maes Ohr gefallen ist.
    »Gemma?« Pippa streckt die Hand aus. »Kommst du mit auf unseren Debütantinnenball?«
    Der Tod von Creostus hat einen dunklen Schatten auf meine Seele geworfen. Zum ersten Mal seit langer Zeit mache ich mir nichts aus einem Ball. Ich will meine Sorgen nicht vergessen oder versuchen, die Leere in mir mit flüchtigen Illusionen auszufüllen.
    »Tut mir leid, aber mir ist nicht zum Feiern zumute. Ihr werdet euer Fest ohne mich abhalten müssen.«
    Ich erwarte, dass sie mich beknien. Dass sie mich unter Tränen bitten, die Burg in ein Tadsch Mahal zu verwandeln, unsere Röcke in Abendkleider aus Paris. Stattdessen lächelt Pippa strahlend. »Oh, Gemma, Liebling, mach’s dir bequem. Überlass nur alles mir.«
    Sie schließt die Augen und streckt ihre Arme in einer ungestümen Geste zu den alten Dachbalken der Burg hinauf. Ein ekstatisches Lächeln breitet sich über ihre Lippen. Ihr Körper bebt und die Burg beginnt ihre Transformation. Die verschmutzten Fenster werden klar, bis sie

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