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Kartiks Schicksal

Kartiks Schicksal

Titel: Kartiks Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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die Rechnung präsentiert wird. Dann macht sie große Augen. »Warum nur habe ich diesem Schmuck zugestimmt? Ich kann nicht ganz bei Trost gewesen sein.«
    Tom drückt mir einen Kuss auf die Wange. »Du siehst wundervoll aus, Gemma. Bist du bereit, den weiten Weg zu gehen?«
    Ich nicke. »Ich glaube schon.« Mir ist ganz flau im Magen.
    Vater ist sehr gebrechlich, aber charmant. »Miss Gemma Doyle aus Belgravia, nehme ich an?«
    »Ja.« Ich lege meine Hand auf seine, indem ich meinen Arm im richtigen Winkel zu meinem Körper halte, wie ich es gelernt habe. »Wenn Sie es sagen.«
    Wir warten in der Reihe mit den anderen Mädchen und ihren Vätern. Wir alle sind nervös wie frisch geschlüpfte Küken. Die eine prüft, ob ihre Schleppe nicht zu lang ist. Die andere klammert sich so fest an den Arm ihres Vaters, dass ich fürchte, er wird ihn nie mehr gebrauchen können. Ich sehe Felicity noch nicht. Wir recken unsere Hälse, um einen Blick auf die Königin auf ihrem Thron zu erhaschen. Mein Herz schlägt wie verrückt. Ruhig, Gemma, ruhig. Tief einatmen.
    Wir bewegen uns quälend langsam mit winzigen Schritten vorwärts, während der Zeremonienmeister den Namen jedes einzelnen Mädchens in der Prozession aufruft. Ein Mädchen wackelt ein bisschen und ein entsetztes Flüstern pflanzt sich durch die Reihe nach hinten fort. Niemand wünscht sich, ausgeschlossen zu werden.
    »Nur Mut.« Vater gibt mir einen Kuss, als ich an der Reihe bin, den Raum allein zu betreten. Die Türflügel öffnen sich. Am Ende eines sehr langen roten Teppichs sitzt die eindrucksvollste Frau der Welt, Ihre Majestät Königin Viktoria. Sie wirkt sehr streng in ihrem schwarzen Seidenkleid mit weißer Spitze. Aber ihre Krone funkelt so, dass ich nicht wegschauen kann. Ich werde als ein Mädchen hereinkommen und als eine Frau zurückkehren. So groß ist die Macht dieser Zeremonie.
    Ich habe das Gefühl, ohnmächtig zu werden. Oje, mir wird schlecht. Unsinn, Gemma. Du hast Schlimmeres überstanden. Halte dich gerade. Rückgrat durchdrücken, Kinn nach vorn. Sie ist nur eine Frau. Das ist sie in der Tat – eine Frau, die zufälligerweise die Königin ist und die meine gesamte Zukunft in ihren welken Händen hält. Mir wird schlecht. Ich weiß es. Ich werde auf meine Nase fallen und den Rest meines Lebens geächtet als Einsiedlerin verbringen, in der Gesellschaft von vierzehn Katzen. Und wenn ich auf meine alten Tage herauskomme, werde ich noch immer die Leute flüstern hören: »Da geht sie … die, die hingefallen ist …«
    Der Zeremonienmeister ruft meinen Namen, laut und deutlich: »Miss Gemma Doyle!«
    Der längste Weg meines Lebens liegt vor mir. Ich halte den Atem an, während ich den Teppich entlangschreite, der mit jedem Schritt länger zu werden scheint. Ihre Majestät ist ein feierliches Monument aus Fleisch und Blut, das in der Ferne erscheint. Sie gleicht in verblüffender Weise ihren Porträts. Endlich erreiche ich sie. Es ist der Moment, den ich sowohl herbeigesehnt als auch gefürchtet habe. Mit all der Grazie, die ich aufbringen kann, lasse ich mich niedersinken wie ein Soufflé, das in sich zusammenfällt. Ich verbeuge mich tief vor meiner Königin. Ich wage nicht zu atmen. Und dann fühle ich ihren festen Klaps auf meiner Schulter, der mich zwingt, mich zu erheben. Ich ziehe mich langsam von ihrer Gegenwart zurück und nehme meinen Platz unter den anderen Mädchen ein, die soeben Frauen geworden sind.
    *
    Ich habe getan, was von mir erwartet wurde. Ich habe für meine Königin geknickst und mein Debüt gemacht. Genau das, worauf ich jahrelang voll Ungeduld gewartet habe. Also warum erfüllt es mich nicht mit Befriedigung? Alle sind fröhlich. Nichts in der Welt kümmert sie. Aber vielleicht ist es gerade das. Wie schrecklich, keine Kümmernisse, keine Sehnsüchte zu haben. Ich passe nicht dazu. Ich fühle zu tief und ich will zu viel. Ich werde mich in keinen Käfig sperren lassen, selbst wenn es ein goldener ist.
    Lord Denby ist plötzlich neben mir. »Herzlichen Glückwunsch«, sagt er. »Zu Ihrem Debüt und zu der anderen Sache. Von Fowlson habe ich gehört, dass Sie hervorragende Arbeit geleistet haben.«
    »Danke«, sage ich und trinke mein erstes Glas Champagner. Die Bläschen kitzeln mich in der Nase.
    Lord Denby senkt seine Stimme. »Des Weiteren habe ich gehört, dass Sie die Magie an das Land zurückgegeben haben, als ein Gut, das allen gemeinsam gehört.«
    »Das stimmt.«
    »Wie können Sie sicher sein, dass das der

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