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Karwoche

Karwoche

Titel: Karwoche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Föhr
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irgendwie helfen?«
    »Mir? Nein nein, ich hab nur gedacht, ich schau mal bei dir vorbei.«
    »Ah so.«
    Kreuthner betrat das Zimmer und machte es sich auf dem Besprechungstisch bequem.
    »Ich bin ein bissl – erstaunt«, sagte Wallner. »Du kommst ja sonst nie einfach so vorbei.«
    »Siehst – das hab ich mir auch gedacht. Wo mir doch schon so lange Kollegen sind, hab ich mir gedacht, da schaust amal beim Clemens rein. Mein Gott, was ham mir net schon zusammen erlebt, oder?«
    »Ja, ja, sicher. Einiges.« Die Sache wurde Wallner langsam unheimlich.
    »Das war immer total kollegial mit dir. So dieses Zusammenarbeiten. Und sich gegenseitig helfen. Dafür ist man ja Kollege.«
    »Unter anderem.«
    Kreuthners Blick wanderte zu Wallners Computerbildschirm. »Ah geh! A Halterabfrage. Ist dir wer reingefahren?«
    »Wie? Nein. Das hat … andere Gründe.«
    Kreuthner war aufgestanden und zu Wallner an den Schreibtisch getreten. Er sah den Zettel, auf dem sich Wallner die Daten notiert hatte. »Jana Kienlechner. Geboren neunzehnneunundsiebzig. Da schau her! So ein Hund!« Kreuthner verpasste Wallner einen Stoß vor die Brust.
    »Nicht, was du denkst.«
    »Du, mir ist des doch egal. Diese Lippen hier …« Kreuthner zog mit zwei Fingern einen Reißverschluss über seinen Mund. »Und dein Gspusi geht des schon drei Mal nix an, oder?«
    »Geh Leo – ich beabsichtige nicht, die Bekanntschaft dieser Dame zu machen.«
    »Nein. Natürlich nicht. Des hätt ich doch nie vermutet«, feixte Kreuthner. Wallner war mit seiner Geduld am Ende. Was wollte Kreuthner von ihm?
    »Die Dame hat Manfred gestern nach Hause gefahren. Es hat mich nur interessiert, wer sie ist. Sonst gar nichts.«
    »Wieso fährt die deinen Opa nach Hause?«
    »Keine Ahnung.«
    »Das tät mich aber schon interessieren, wenn ich du wär. Hast den Manfred net g’fragt?«
    »Nein. Ist aber auch nicht so wichtig. Jetzt weiß ich, wer’s ist, und gut.«
    Kreuthner nahm ungefragt den Zettel und betrachtete ihn eingehend. »Jana Kienlechner, Irschenberg. Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor. Vielleicht hab ich die schon mal kontrolliert.«
    »Ah ja?« Wallner konnte nicht verhindern, dass er neugierig wurde.
    Kreuthner legte den Zettel bedächtig auf den Schreibtisch zurück. »Wenn du möchtest, dreh ich heut mal a Runde in Irschenberg. Wer weiß, vielleicht kommt ja irgendwas raus.«
    »Das musst du wirklich nicht.«
    »Geh, Clemens! Dafür samma doch Kollegen. Da hilft man sich gegenseitig.« Wallner spürte eine kollegiale Hand auf seiner Schulter und rollte mit dem Bürostuhl aus Kreuthners Reichweite und tat so, als suche er etwas Wichtiges in seiner Ablage.
    »Danke. Das ist wirklich sehr nett von dir. Aber lass es einfach. Du hast bestimmt genug anderes zu tun.«
    Bevor Kreuthner antworten konnte, läutete Wallners Telefon. Janette war dran.
    »Hi. Ich wollte nur wissen, ob du da bist.«
    »Ja. Aber nicht im Dienst. Außerdem geh ich gleich wieder.« Wallner sah zu Kreuthner, ob der die Gelegenheit wahrnahm, sich zu verabschieden. Er nahm sie nicht wahr. »Kann ich was für dich tun?«, sagte Wallner ins Telefon.
    »Nein. Aber wenn du dich langweilst, kannst du im SoKo-Raum vorbeikommen. Wir haben hier eine Liste mit den Facebook-Kontakten des Mordopfers. Rat mal, wie viele es sind?«
    »Ich schätz mal, so an die tausend.«
    Am anderen Ende der Leitung blieb es eine Sekunde lang still. »Hey! Ziemlich gut geschätzt. Hast du die Liste schon gesehen?«
    »Sollte eigentlich ein Scherz sein«, sagte Wallner. »Habt ihr schon irgendwas entdeckt?«
    »Nein. Es ist das komplette Chaos. Vielleicht kannst du ja was in dem Datensalat finden.«
    »Okay. Ich komm rüber.«

Kapitel 17
    D ie Namen von Hanna Lohwerks Facebook-Freunden samt dazugehörigen Internetadressen füllten fast dreißig Seiten. Viele der Namen waren Pseudonyme oder gaben nur die Vornamen der betreffenden Personen preis. Es gab daher eine zweite Liste mit Klarnamen, Adressen und Telefonnummern. Das hatte bereits einige Vorarbeit verursacht, bei der die aus den Mailadressen ersichtlichen Provider kontaktiert und um Auskunft gebeten worden waren.
    Die meisten Namen sagten ihnen nichts. Abgesehen von Katharina und Wolfgang Millruth und einer Handvoll weiterer Schauspieler. Neunhundertsiebzig Unbekannte blieben übrig, darunter viele Personen aus dem Ausland. Ein Name fehlte: Kilian Raubert. Doch dass Raubert und Hanna Lohwerk nicht miteinander befreundet waren, war ohnehin zu vermuten

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