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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie verführt man einen Hrzog
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wür­de er ih­rem Va­ter er­zäh­len? Und ihm
war klar, sie wür­de ihm nicht glau­ben, wie oft auch er be­teu­ern wür­de, dass er
ganz be­stimmt zu nie­man­dem da­von spre­chen wer­de.
    Es
er­schreck­te ihn, sie so nie­der­ge­drückt zu se­hen. Dass sie sich so sicht­lich
ver­wund­bar fühl­te, ge­fiel ihm nicht. Viel­leicht soll­te er sie ein­fach wü­tend
ma­chen.
    „Ra­fe, sag
es. Bit­te.“
    Lang­sam
ließ er sei­ne Hand sin­ken und lä­chel­te trä­ge, wäh­rend er sich er­hob. Im­mer­hin
über­leb­te ein Sol­dat nur, wenn er wuss­te, wann es Zeit zum An­griff und wann ein
ei­li­ger Rück­zug an­ge­bracht war.
    „Weißt du
was, Char­lie? Nun, da du mich dar­auf auf­merk­sam ge­macht hast, glau­be ich fast,
ich könn­te dich kom­pro­mit­tiert ha­ben. Wahr­haf­tig, wenn ich be­den­ke, wel­chen
Scha­den ich dei­nem un­be­fleck­ten Ruf zu­ge­fügt ha­be, und dass ich als Gent­le­man
dem Schutz des schwa­chen Ge­schlechts ver­pflich­tet bin, mei­ne ich, wir soll­ten
bes­ser hei­ra­ten. Küm­merst du dich wohl dar­um, da Or­ga­ni­sa­ti­on ja ei­ne dei­ner
her­vor­ra­gends­ten Tu­gen­den ist?“
    Nicht
ein­mal drei Me­ter weit konn­te er flüch­ten, da flo­gen schon Char­lot­tes hüb­sche
Zie­gen­le­derslip­per gut ei­ne Arm­län­ge ent­fernt an sei­nem Ohr vor­bei, prall­ten
ge­gen ei­ne Mes­sing­büs­te des Zeus und fie­len zu Bo­den.
    Char­lot­te
konn­te wirk­lich nicht zie­len!
    Er bück­te
sich, hob die zier­li­che Fuß­be­klei­dung auf und trug sie zu ihr zu­rück. „So, hast
du nun mit dei­nem Selbst­mit­leid ab­ge­schlos­sen?“, frag­te er. „Ges­tern
ta­ten wir, was nö­tig war. Und es ge­sch­ah oh­ne Zeu­gen. Nur eins wun­dert mich –
warum nimmst du an, ich wür­de dei­nem Va­ter da­von be­rich­ten?“
    „Ich ...
weil ...“ Sie nahm die Schu­he und schlüpf­te wie­der hin­ein. „Ich weiß es
nicht, ich kann wohl ge­ra­de nicht klar den­ken. Ir­gend­wie steht die gan­ze Welt
noch im­mer Kopf, nicht wahr?“
    Als er auf
sie nie­der­schau­te, spür­te er einen schmerz­haf­ten Stich in sei­nem Her­zen. „Ja,
an­schei­nend. Aber wir sind noch Freun­de, Char­lie, oder nicht?“
    Sie schau­te
ihn an, und er sah un­ver­gos­se­ne Trä­nen in ih­ren Au­gen glän­zen. „Ja, Ra­fe, wir
sind im­mer noch Freun­de.“

8. Kapitel

    har­lot­te trug das Tee­ta­blett für ih­re Mut­ter
aus der Kü­che über
die Dienst­bo­ten­trep­pe hin­auf, um ih­rer Zo­fe den
Weg zu spa­ren. Wäh­rend der ers­ten Ta­ge nach dem Sturm hat­te Ma­rie
un­er­schüt­ter­lich an Mrs Sea­vers Bett aus­ge­harrt, und in­zwi­schen hat­te sie ganz
selbst­ver­ständ­lich Ruths Platz als Zo­fe und gleich­zei­tig Hü­te­rin ein­ge­nom­men,
denn es war zu be­fürch­ten, dass die ar­me Frau sonst in ih­rem geis­tes­ab­we­sen­den
Zu­stand im­mer wie­der ein­mal al­lein fort­ging und sich wo­mög­lich ver­irr­te.
    In
An­be­tracht der ziem­lich stei­len, sich win­den­den Trep­pe ging Char­lot­te sehr
lang­sam, denn sie konn­te kaum se­hen, wo sie hin­trat, und muss­te au­ßer­dem das
Ta­blett im Gleich­ge­wicht hal­ten. Das moch­te er­klä­ren, warum sie die trepp­ab
has­ten­de Per­son nicht be­merk­te, die im nächs­ten Mo­ment mit Schwung ge­gen sie
prall­te. Das Ta­blett mit al­lem Drum und Dran flog im ho­hen Bo­gen durch die Luft
und lan­de­te mit Ge­klirr auf der Trep­pe.
    „Herr­gott,
Nicky! Was rennst du der­art kopf­los durch die Ge­gend!“, rief Char­lot­te,
der sil­ber­nen Tee­kan­ne hin­ter­her­schau­end, die lang­sam die Stu­fen
hin­un­ter­tru­del­te. „Ist dir et­was pas­siert?“
    Ni­co­le
schüt­tel­te ih­ren dunklen Um­hang und zog ein Ge­sicht. „Nein, au­ßer dass ich
jetzt mit Sah­ne be­kle­ckert bin. Konn­test du nicht bes­ser auf­pas­sen?“
    Das
zer­schla­ge­ne Por­zel­lan zu be­kla­gen, das ver­mut­lich seit Ge­ne­ra­tio­nen in der
Fa­mi­lie war, gönn­te Char­lot­te sich nur einen kur­z­en Mo­ment, dann sah sie Ni­co­le
an, und ihr Blick
schoss förm­lich Flam­men, als sie den Um­hang be­merk­te.
    „So, bes­ser
auf­pas­sen? Wie recht du hast! Ich hät­te auf­pas­sen sol­len, dass ich dich stets
an dei­nen Bett­pfos­ten bin­de, wenn ich dich nicht im

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