Kasey Michaels
erwachte, dröhnte ihm der
Kopf, und sein Mund war so trocken, dass ihm die Zunge am Gaumen klebte. Die
Laken unter ihm waren schweißnass.
Nach und
nach erinnerte er sich. Das Fieber. Verdammt. Es war nicht mehr aufgetreten
seit jenem Tag in Paris, als man ihm mitgeteilt hatte, dass er der neue Duke of
Ashurst sei. Er hatte wirklich geglaubt, er hätte es überwunden.
Mühsam
versuchte er, seine schweren Lider zu öffnen, gab aber auf, da er wusste, dass
seine Kräfte zurückkehren würden, wenn er nur noch ein Weilchen still liegen
bliebe, und dann würde es ihm auch gelingen, aus dem Bett zu klettern und
seinen schmerzenden Kopf in eine Waschschüssel mit kaltem Wasser zu stecken.
Langsam
bewegte er seine Beine, hielt jedoch verblüfft inne, als er merkte, dass er sie
nicht um die Bettdecke geschlungen hatte, sondern um etwas, das ihn ...
irritierte.
Er zwang
seine Augen auf und schaute nieder auf seine Brust, wo er direkt unter seinem
Kinn eine Mähne wirren Haares erblickte. „Also, wenn das nicht ...
Charlie?“ Er hob seinen, wie er bemerkte, ziemlich tauben Arm und rieb
ihre Schulter. „Charlie, wach auf.“
Tief aus
ihrer Kehle kam ein unverständliches Gemurmel, wobei sie sich dichter an ihn
schmiegte.
Welch
interessante Situation! Obwohl es nett wäre, wenn er sich erinnern könnte, wie
die zustande gekommen war. Ganz still blieb er liegen – wenn er sie weckte,
würde sie fortgehen,
dessen war er sich sehr sicher – und versuchte, sich den vergangenen Abend ins
Gedächtnis zu rufen.
Er kam bis
zu dem Moment, wo er draußen vor dem Kriegsministerium in seine Kutsche eher
gefallen als gestiegen war. Danach herrschte Leere in seinem Kopf, was ihn
aber weder erschreckte noch überraschte, denn nach einem solchen
Krankheitsschub fehlte ihm, wie Fitz ihm erzählt hatte, häufig die Erinnerung
an die Zeit während des Fiebers.
Wenn er nur
Charlie nicht erschreckt hatte! Möglicherweise etwas gesagt oder getan hatte,
wodurch ihr allmähliches aufeinander Zugehen zerstört worden war, all die
langen Monate vergebens, in denen er um ihr Vertrauen geworben, ihre Ängste
vertrieben hatte.
Aber sie
war hier, bei ihm, nicht wahr?
Herrgott,
ja. Und es war so gut, sie bei sich zu haben. Es war ein so wunderbares Gefühl.
Bemüht, sie
nicht zu stören, veränderte er behutsam seine Lage, bis er ihren Kopf gemütlich
an seine Schulter gebettet hatte. Dabei fand er seine Hand verlockend dicht an
ihrer Taille, und er gab der Versuchung nach und strich sanft über ihre Hüfte,
schwelgte in der hinreißenden Rundung.
Er schloss
die Augen und ließ sich von den Fantasien langer einsamer Wochen verführen ...
Im Geiste
ließ er seine Hand über ihre weiche, runde Brust gleiten, streichelte und
lockte, bis ihr Körper erwachte und sich den Empfindungen hingab ... Sie würde
sich an ihn pressen, ihr Körper den Sehnsüchten nachgeben, vor denen sie sich
im Wachen fürchtete. Er würde sie küssen, sie würde an seinem Mund seufzen und
ihn wortlos einladen, sie zu lehren, welche Freuden die körperliche Vereinigung
spenden kann, wenn Liebe, wahre Liebe, der Lehrmeister ist.
Sie zu
berühren ... zu besitzen ... all die bösen Dämonen in die Flucht zu schlagen,
die sie bedrängten ... ihr den Himmel zu zeigen ... mit ihr in der Vereinigung
ihrer Körper ihre Liebe zu besiegeln ...
Sie kannte
es nicht ... konnte es nicht kennen. Und wie sehr er
sich danach sehnte, es sie zu lehren ...
Er spürte,
wie sich das Begehren in ihm regte. Wagte er es? Würde er ihr Angst machen?
Guter Gott!
Wie sehr er sie begehrte! Wie sehr er sie brauchte ...
Und er war
nass von Schweiß, roch wahrscheinlich sogar unangenehm. In diesem Zustand
gefiel er sich nicht einmal selbst ... so viel zu seinen
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