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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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dich pla­nen?“, leg­te Ra­fe ihm in den Mund.
    „Dan­ke,
dass du es aus­ge­spro­chen hast. Wenn ich es sa­ge – oder bes­ser, den­ke –, kom­me
ich mir im­mer kalt und ge­fühl­los vor. Be­son­ders, was Fitz an­geht. Aber,
Herr­gott, Ra­fe, er lag im Ster­ben ... klam­mer­te sich mit letz­ter Kraft an mei­ne
Hand, wäh­rend nicht weit von die­ser elen­den Scheu­ne, wo ich ihn fand, die
Schlacht tob­te. Ich hät­te al­lem zu­ge­stimmt, um ihm das Schei­den leich­ter zu
ma­chen.“
    Schmerz­lich
durch­zuck­te es Ra­fe. Fitz war sein bes­ter Freund ge­we­sen. Wenn er nicht das
Her­zog­tum ge­erbt hät­te, nicht plötz­lich die Ver­ant­wor­tung für sei­ne
Schwes­tern, sei­ne Mut­ter und den Be­sitz hät­te tra­gen müs­sen, wä­ren sie bei­de
ge­mein­sam nach Brüs­sel ge­reist, um an die­ser letz­ten Schlacht ge­gen Bo­na­par­te
teil­zu­neh­men. Statt­des­sen war er in Lon­don ge­blie­ben, um dem Kriegs­mi­nis­te­ri­um
sei­ne Diens­te zur Ver­fü­gung zu stel­len.
    Tan­ner
wuss­te, was Ra­fe dach­te, und hät­te sich tre­ten kön­nen, weil er al­ten Schmerz
auf­ge­wühlt hat­te. Ob er sei­ne Ge­dan­ken bes­ser für sich be­hielt? Nein,
schließ­lich war Ra­fe sein Freund. „Aber jetzt kom­me ich nicht mehr, um ein
Ver­spre­chen zu er­fül­len, son­dern aus ei­ge­nem An­trieb. Ich glau­be, als ich
Ly­dia da­mals in ih­rem Gram trös­tend um­fing, er­kann­te ich im glei­chen Au­gen­blick
mei­ne Ge­füh­le für sie.“
    Tri­um­phie­rend
schlug Ra­fe sich auf die Schen­kel. „Zum Kuckuck mit Char­lie! Hat sie doch
wie­der ein­mal recht ge­habt! Sie hat im­mer recht. Schon als es um Lu­cas ging,
und nun bei dir! Wie ma­chen die Frau­en das?“
    „Ich weiß
es nicht.“ Tan­ner seufz­te es fast, ob­wohl – ei­gent­lich seufz­ten nur Frau­en,
Män­ner be­tran­ken sich. „Ly­dia be­trach­tet mich nicht mehr als ih­ren per­sön­li­che
Feind, als den To­des­bo­ten oder was auch im­mer“, fuhr er fort. „Ich bin
jetzt Fitz' gu­ter Freund, viel­leicht ei­ne stän­di­ge Er­in­ne­rung an ihn.
Teuf­lisch, was? Er bit­tet mich, sie zu be­hü­ten, mich ih­rer an­zu­neh­men ... und
ich ha­be das Ge­fühl, ich eig­ne mir sei­nen Platz in ih­rem Le­ben an. So hat­te er
sich das, glau­be ich, nicht vor­ge­stellt.“
    „Und nun
fühlst du dich schul­dig, il­loy­al? Das musst du nicht. Lass die Ver­gan­gen­heit,
Ver­gan­gen­heit sein, Tan­ner.“
    „Meinst du?
Sie hat ihn ge­liebt, Ra­fe. Es ist noch zu früh. Ich muss ihr mehr Zeit las­sen.“
    „War­te nur
nicht zu lan­ge, mein Freund. Wenn Fitz' Tod uns ei­nes lehrt, dann, dass Zeit zu
ver­geu­den ein Lu­xus ist.“
    Tan­ner
konn­te nicht län­ger still sit­zen, un­ge­stüm sprang er auf. „Jetzt, da sie nicht
mehr von Ni­co­les ... äh ... Glanz über­schat­tet wird ... er­lau­be mir, sie auf
Ge­sell­schaf­ten zu be­glei­ten. Die An­stands­da­me mei­ner Cou­si­ne kann ge­nau­so für
zwei Mäd­chen da sein. Ly­dia muss ler­nen, dass sie ei­ne schö­ne jun­ge Frau ist.
Im­mer über­ließ sie es Ni­co­le, zu glän­zen, wäh­rend sie selbst sich im
Hin­ter­grund hielt. Wenn ich ihr ernst­lich den Hof ma­chen will, darf sie mich
nicht mehr nur mit Fitz ver­glei­chen. Sie muss auch an­de­re Män­ner
ken­nen­ler­nen.“
    „Wie willst
du sa­gen, dass an­de­re Män­ner ihr den Hof ma­chen sol­len?“
    „Gott hel­fe
mir, ja, ich den­ke schon.“
    „Fürch­test
du den Wett­be­werb nicht?“
    „Nein,
nicht den le­ben­den, so herz­los das klingt. Fitz war wirk­lich ein gu­ter Mann,
aber seit er tot ist, hat sie ihn, fürch­te ich, fast zum Hei­li­gen er­ho­ben. Nun,
sie war da­mals sieb­zehn. Ich möch­te sie ge­win­nen, das will ich nicht
ab­strei­ten, aber nicht in Er­man­ge­lung von Kon­kur­ren­ten.“
    „Char­lie
sag­te mal, und zwar in nicht sehr freund­li­chem Sin­ne, dass ver­lieb­te Män­ner
nicht den­ken kön­nen. Und wie­der hat sie recht. Du, Tan­ner bist der Be­weis
da­für. Da du mir je­doch er­spa­ren willst, Ly­dia be­glei­ten zu müs­sen, wer­de ich
mich hü­ten, mit dir zu strei­ten oder dir die Fall­stri­cke dei­nes Plans auf­zu­füh­ren.
Al­ler­dings möch­te ich als Ly­di­as Bru­der und Be­schüt­zer eins wis­sen: Du be­nutzt
sie doch

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