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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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dass ih­re
Schwes­ter sich un­ter ei­ner net­ten, ru­hi­gen Lie­be lei­den­schaft­li­che Näch­te
un­ter dem Ster­nen­him­mel oder ver­stoh­le­ne Tref­fen in ei­nem ge­wis­sen ver­bor­ge­nen
An­sitz vor­stell­te. Oder je­ne Nacht, als Tan­ner mit ihr im Mond­licht im Teich
ge­schwom­men war.
    Ob­wohl der
lie­be Schatz, seit sie des Mor­gens mehr­mals von Übel­keit er­fasst wor­den war,
ge­meint hat­te, dass sie nun be­hut­sa­mer sein müss­ten.
    Ly­dia griff
zärt­lich nach sei­ner Hand. Er war so lie­be­voll, und sie lieb­te ihn so sehr.
    „Char­lot­te
sieht gut aus“, flüs­ter­te er ihr zu, und Ly­dia lugt zu Ra­fe und sei­ner
Gat­tin hin­über, hin­ter de­nen ei­ne Kin­der­frau stand, in den
Ar­men den erst vier Wo­chen al­ten Er­ben von As­hurst Hall. Heu­te wur­den zwei
Er­eig­nis­se ge­fei­ert, ei­ne Hoch­zeit und ei­ne Tau­fe.
    „Aber Lu­cas
scheint der Pa­nik na­he“, flüs­ter­te Ly­dia mit mit­lei­di­gem Blick zu ih­rem
zu­künf­ti­gen Schwa­ger. „Ich kann im­mer noch nicht glau­ben, dass er sich von
Ni­co­le die­sen wei­ßen An­zug hat auf­schwat­zen las­sen. Er muss sie wirk­lich
schreck­lich lie­ben.“
    „Scha­de
nur, dass Jus­tin nicht hier ist, sei­ne Kom­men­ta­re hät­te ich zu gern ge­hört.
Sein Par­don bringt lei­der Ver­pflich­tun­gen dem Prinz­re­gen­ten ge­gen­über mit sich.
Weiß du, Jus­tin be­sitzt vie­le ver­bor­ge­ne Ta­len­te, die er manch­mal für un­ser
Land ein­setz­ten muss. Oh, du lie­ber Gott, da kommt sie!“
    Ja, da kam
sie. Vor­an tän­zel­ten ein Dut­zend weiß ge­klei­de­te paus­bä­cki­ge klei­ne Mäd­chen mit
we­hen­den ro­sa Bän­dern im Haar. Sie tru­gen Körb­chen, aus de­nen sie ro­sa
Blü­ten­blät­ter ver­streu­ten. Hin­ter ih­nen Ni­co­le im Da­men­sitz auf ih­rer
ge­lieb­ten Stu­te, die mit wei­ßer Sat­tel­de­cke und weißem Zaum­zeug prang­te. Mäh­ne
und Schweif wa­ren mit wei­ßen Bän­dern durch­floch­ten.
    Auch Ni­co­le
trug Weiß, und ih­re pracht­vol­len pech­schwar­zen Lo­cken, die ihr lo­se über der
Rücken wall­ten, krön­te ein Kranz aus ro­sa Ro­sen. Der dar­an be­fes­tig­te zar­te
Schlei­er weh­te in der leich­ten Spät­som­mer­bri­se.
    Sie ritt
bis an die Kir­chen­stu­fen, wo der sicht­lich auf­ge­lös­te Lu­cas sie aus dem Sat­tel
hob. Ih­re leuch­ten­den Au­gen schwam­men in Trä­nen, und sie hauch­te dem Bräu­ti­gam
zu: „Ich lie­be dich.“
    Ly­dia und
Tan­ner stan­den nah ge­nug, um es zu se­hen und zu hö­ren. Tan­ner schlang sei­ner
Gat­tin einen Arm um die Tail­le, zog sie an sich und küss­te sie zart auf die
Wan­ge.
    Die Welt
war schön, oh­ne dunkle Schat­ten, oh­ne Be­dau­ern. Nur schö­ne Er­in­ne­run­gen wa­ren
ge­blie­ben. Das Le­ben war schön, und je­der Tag war le­bens­wert und kost­ba­rer als
al­le Dia­man­ten, wenn man sei­ne Liebs­ten um sich hat­te.
    Und
viel­leicht wür­den sie und Tan­ner nach den kirch­li­chen Ze­re­mo­ni­en da­v­on­schlüp­fen
und Zeit für ein klei­nes „Schläf­chen“, fin­den kön­nen ...
    Wo kommt
bloß die­se un­er­hör­te Sehn­sucht her? La­dy Ly­dia war so si­cher, dass sie nach dem
Tod ih­res Ver­lob­ten nie wie­der zärt­lich für einen Mann emp­fin­den wür­de! Doch
die­ser fas­zi­nie­ren­de Gent­le­man weckt ein auf­re­gen­des Ge­fühl: Tan­ner Bla­ke,
Du­ke of Mal­vern, hat sie ei­gent­lich nur auf­ge­sucht, um ihr da­bei zu hel­fen,
einen ge­eig­ne­ten Ehe­mann zu fin­den. Denn das war der letz­te Wunsch ih­res
Ver­lob­ten, sei­nes bes­ten Freun­des! Aber bei dem Blick in Tan­ners fun­keln­de
Au­gen er­wacht Be­geh­ren in Ly­dia. Und der Kuss des Du­kes ist kei­nes­wegs
pla­to­nisch, son­dern über­aus be­tö­rend ...

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