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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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kön­nen, sie ge­hen zu las­sen.“
    „Wie sehr muss
sie ih­ren Va­ter ge­hasst ha­ben, dass sie ihn kalt­blü­tig um­brin­gen ließ!“
    „Sie hat
be­haup­tet, er ha­be ihr ein Ul­ti­ma­tum ge­stellt. Wenn ich am En­de der Sai­son
nicht um sie an­ge­hal­ten hät­te, woll­te er sie mit un­se­rem Pfar­rer ver­hei­ra­ten,
der ei­ne Mut­ter für sei­ne sie­ben Kin­der sucht. Das wä­re si­cher­lich kein an­ge­neh­mes
Schick­sal.“
    Lei­der
konn­te Ly­dia dem Mäd­chen kein Wort mehr glau­ben. „Ist das nicht nur ei­ne neue
Aus­re­de? Glaubst du denn, das hät­te er sei­ner ein­zi­gen Toch­ter an­ge­tan?“
    „Wir wer­den
es nie er­fah­ren. Da­bei hät­te sie sich nur an mich zu wen­den brau­chen, ich hät­te
ihr selbst­ver­ständ­lich ge­hol­fen. Statt­des­sen ver­such­te sie sich selbst zu
hel­fen und glaub­te, den per­fek­ten Aus­weg ge­fun­den zu ha­ben, als sie Fla­na­gan
traf.“
    „Nur
trau­rig, dass ich ei­nem Mör­der mehr Glau­ben schen­ke als dei­ner ei­ge­nen
Ver­wand­ten, Tan­ner“, warf Jus­tin ein. „Sa­gen Sie, mei­ne Lie­be, da in
ih­ren Hän­den, ist das ‚Mal­verns Pracht‘?“
    Ly­dia
reich­te ihm die Scha­tul­le, sorg­sam be­dacht, sei­nen An­blick zu mei­den. Bis­her
war Tan­ner der ein­zi­ge Mann, den sie oh­ne Be­klei­dung ge­se­hen hat­te, und sie war
nicht trau­rig, es da­bei zu be­las­sen.
    Er hob den
De­ckel ab, und zum Vor­schein kam der wun­der­volls­te Schmuck, den man sich
vor­stel­len konn­te. Ein Col­lier, zwei Arm­bän­der, Ohr­ge­hän­ge, ei­ne Bro­sche, da­zu
ei­ni­ge Haar­na­deln und meh­re­re Rin­ge, al­le mit den klars­ten Bril­lan­ten be­setzt.
„Ah, wirk­lich pracht­voll!“, mur­mel­te er, zog sei­ne Lu­pe her­vor und setz­te
sie ans Au­ge. „Ja, wahr­haf­tig ei­ne Pracht! Aua! Wig­gles­worth, vor­sich­tig, ich
bin schon ver­wun­det!“
    „Ja, Sir,
und Sie ha­ben mit Ih­rem Blut einen sehr schö­nen An­zug rui­niert“, er­wi­der­te
der Die­ner, an­schei­nend den Trä­nen na­he.
    Ly­dia
fürch­te­te, je­den Mo­ment in hys­te­ri­sches La­chen aus­zu­bre­chen. „Wer­det ihr mir
end­lich sa­gen, wo Mr Fla­na­gan ist?“
    „Wir ha­ben
ihn lau­fen las­sen“, sag­te Tan­ner. „Ge­nau ge­nom­men ha­ben wir ihm ein­fach
den Rücken zu­ge­kehrt und bis zehn ge­zählt, und als wir wie­der hin­sa­hen, war er
fort.“
    „Hat ge­nug
ge­lit­ten, der ar­me Hund“, mein­te Jus­tin. „Ich glau­be, er liebt sie im­mer
noch. Und au­ßer­dem wä­re es schwie­rig ge­wor­den, ihn fest­zu­hal­ten. Tan­ner und er
stan­den sich mit den Pis­to­len ge­gen­über – klas­si­sches Patt – es hät­te bös en­den
kön­nen. Ich bin über­zeugt, er wird zum Bes­se­ren be­kehrt nach Ir­land
heim­keh­ren.“
    Einen
Mo­ment schwieg Ly­dia nach­denk­lich, und Tan­ner be­ob­ach­te­te sie mit ei­nem
Lä­cheln, als wüss­te er schon, was sie sa­gen wür­de.
    „Dann ist
das al­so er­le­digt, nicht wahr?“, äu­ßer­te sie schließ­lich; Ly­dia, wie sie
leib­te und leb­te. „Möch­te nun viel­leicht je­mand ei­ne Tas­se Tee?“

Epilog

    eiß brann­te die Au­gust­son­ne auf die
klei­ne Ge­sell­schaft
nie­der, die auf den Stu­fen der ma­le­ri­schen wei­ßen
Dorf­kir­che war­te­te. Ly­dia war dank­bar für ih­ren neu­en Schu­ten­hut mit der ex­tra
brei­ten Krem­pe – und der blau­en Sei­den­schlei­fe, mit dem man ihn un­ter dem Kinn
be­fes­tig­te. Ein Blau wie das des klei­nen Stück­chens Band, das sie stets in
ih­rem Re­ti­kül mit sich her­um­trug. Ihr Glücks­brin­ger.
    Tan­ner
hat­te es ge­bil­ligt, und das be­deu­te­te ihr al­les.
    Sie wa­ren
erst am Vor­tag auf As­hurst Hall ein­ge­trof­fen, bei­de nicht son­der­lich be­gie­rig,
Mal­vern und die ers­ten herr­li­chen Wo­chen ih­rer Ehe hin­ter sich zu las­sen.
    Ni­co­le
hat­te ih­re Schwes­ter mit be­geis­ter­ten klei­nen Schrei­en und herz­li­chen
Um­ar­mun­gen be­grüßt und ihr ver­si­chert, wie wun­der­schön und wie glück­lich sie
aus­se­he. „Du hast ge­nau das ge­fun­den, was ich dir im­mer ge­wünscht ha­be“,
sag­te sie, „ei­ne net­te, ru­hi­ge Lie­be.“
    Ly­dia hat­te
nur ge­lä­chelt und ihr nicht wi­der­spro­chen, doch sie zwei­fel­te,

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