Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)
nachher waschen kann«, sprach Lars Tofie an.
»Stinkfrucht«, sagte Shan nur und deutete auf Niko.
Tofie lachte herzlich.
»Ja, Wasser gibt es genug im Haus, Lars«, bestätigte Tofie.
Lars stützte seinen Freund, der langsam wieder auf die Beine kam.
»Mensch, Lars, das ist vielleicht ein Zeug ...«, sabbelte Niko und seine Stimme versagte.
Tofie zeigte Lars und Niko, wo sie sich waschen konnten. Dann betraten Tofie, Shan, Sebastian und Juana das kleine Haus.
Sebastian öffnete ein kleines rundes Fenster und sah hinaus.
»Vergesst nicht euch hinter den Ohren zu waschen«, ärgerte er seine Freunde.
»Jaja, labere du nur blöd herum«, erwiderte Niko.
Niko und Lars wuschen sich und ihre Kleidung am Brunnen vor dem Haus. Die Kleidung hingen sie an einer Leine zum Trocknen auf. Tofie brachte ihnen zwei braune Umhänge.
»Hier, die müssten euch passen«, sagte er.
»Danke, Tofie.«
Lars nahm den Umhang entgegen.
»Danke«, sagte Niko.
Tofie ging wieder hinein.
»Es ist urgemütlich hier, Tofie«, schwärmte Juana.
»Vielen dank, du göttliches Geschöpf mit den wunderbaren, strahlend grünen Augen«, verneigte Tofie sich leicht vor ihr.
Im Kamin loderte ein Feuer. Ein kleiner, runder Tisch mit vier Stühlen stand mitten ihm Raum. An der Wand hingen Felle und Ölgemälde, die wie Tofie behauptete, er alle selbst gemalt hatte.
Niko und Lars traten ein.
»Gefällt mir hier«, sagte Lars, als er sich umschaute.
»Eigenartiger Kauz. Findest du nicht auch, Sebastian?«, lallte Niko an Sebastian gewandt.
»Ja, ein wenig eigenartig ist er schon«, flüsterte Sebastian ihm zu.
»Mist, meine Zunge fühlt sich immer noch taub an«, lallte Niko.
»Denkst du, man kann ihm trauen?«, fragte Lars und trat an Sebastians Seite.
»Tofie ist ein guter Freund von mir«, stellte Shan klar.
»Wollte ja nur wissen, ob ...«, Lars schwieg, als er in Shans düstere Miene blickte.
Lars und Niko standen mit Socken auf dem dunkelbraunen Holzboden und Lars lenkte das Gespräch auf ein anderes Thema, als er fragte: »Gibt es hier eine Fußbodenheizung?«
»Ist wirklich angenehm warm an den Füßen«, stellte jetzt auch Niko fest.
»Habt ihr Hunger?«, fragte Tofie.
»Jo, darauf kannst du einen lassen – einen mächtigen sogar«, sagte Niko.
»Du änderst dich wohl nie, Niko?« Juanas strahlender Blick wurde mit einem Mal ernst.
»Warum auch? Ich bin so wie ich bin, Juana. Entweder du ...«
»Was gibt es denn zu essen, Tofie?«, lenkte Sebastian ein.
Niko horchte.
»Lasst euch überraschen«, sagte Tofie. »Ich hole noch zwei Stühle aus dem Schuppen – wird vielleicht ein wenig eng werden am Tisch – aber ich denke, das wird schon gehen.«
Sie saßen am Tisch bei knisterndem Kaminfeuer und Kerzen, die in jeder Ecke auf vierarmigen Metallständern brannten.
Als Tofie die Teller und das Besteck auf den Tisch abgestellt hatte, sagte er: »Verteilt es schon mal und setzt euch an den Tisch. Ich werde das Essen holen.«
Tofie betätigte einen Holzhebel neben der Eingangstür. Eine schmale Holztreppe fuhr aus der Decke nieder und Tofie verschwand oben im Gebälk.
»Ich hatte mich eben schon gefragt, wofür eigentlich dieser Hebel ist«, sagte Sebastian.
Tofie kam mit einem großen Schinken zurück, stellte ihn auf den Tisch und hastete zum Kamin, wo er Würstchen auf einen Spieß steckte und über das Feuer hing.
»Shan, dreh den Spieß, während ich das Dörrfleisch und Brot holen gehe«, sagte Tofie und eilte die schmale Holztreppe hoch.
»Das duftet schon mal gut«, sagte Niko, als Shan den Spieß drehte.
Tofie kam mit einer großen Schüssel Dörrfleisch und einem Körbchen Brot zurück. Als er die Sachen auf dem Tisch abgestellt hatte, wieselte er mit einem Teller zum Kamin.
»So, die müssten gut sein«, sagte Tofie schnell. »Hier nimm den Teller, Shan, und leg die Würste drauf. Ich hole inzwischen den Getreidesaft.«
Der Teller mit den duftenden Würsten fand keinen Platz mehr auf dem Tisch und Shan verteilte sie.
»Kannst sie ja schon mal probieren«, sagte Shan, als er Nikos gierig hungrigen Blick sah.
»Die schmecken super gut«, schwärmte Niko, als er die erste Wurst gegessen hatte.
Tofie nickte Niko zufrieden zu und goss der Reihe nach Getreidesaft aus einem Steinkrug in Becher ein.
Niko nahm einen kräftigen Schluck.
»Der ist verdammt gut«, sagte Niko und trank den Becher leer.
Tofie füllte den Becher auf.
»Sei ein bisschen vorsichtig mit dem Zeug, Niko, es verdreht die Sinne,
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