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Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Rankin
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Nachforschungen kommt, John, möchte ich, dass Sie und Doyle zusammenarbeiten. Haben Sie mich verstanden? Zusammen . Glauben Sie, das kriegen Sie hin?«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    Trilling starrte ihn weiter an. »Gut«, sagte er schließlich und wandte sich dem Bericht zu.
     
    Dominic Elder war ein großer Mann, größer als Barclay erwartet hatte. Sein Nachname, Elder, hatte ihn auf den Holzweg geführt. Er hatte mit einer gebeugten Gestalt gerechnet, einer Gestalt, wie man sie unter den älteren Leuten der presbyterianischen Kirchengemeinde seiner Mutter fand. Doch Dominic Elder war groß, durchtrainiert und stark. Er musste um die fünfzig sein, vielleicht ein oder zwei Jahre älter als Joyce Parry. Sein Gesicht hatte einmal gut ausgesehen, doch die Zeit war nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Irgendwie wirkte er fehl am Platz, wie er da auf Knien im Garten seines schönen Cottages Setzlinge in ein gepflegtes Gemüsebeet einpflanzte.
    »Mr. Elder?« Barclay war langsam das Sträßchen entlanggefahren und hatte direkt vor dem Tor geparkt, bevor er Il Trovatore aus dem Kassettenrecorder auswarf. Doch selbst als er das Tor aufstieß, schien der Mann im Garten ihn immer noch nicht zu bemerken.
    »Mr. Elder?«, wiederholte Barclay. »Dominic Elder?«
    »Der bin ich, Mr. Barclay«, antwortete der Mann, erhob sich steif und klopfte sich die Erde von den Händen. »Wen hatten Sie denn erwartet?«
    »Am Tor steht weder eine Hausnummer noch ein Name«, entgegnete Barclay. »Ich war nicht sicher, ob es das richtige Haus ist.«
    Elder schaute sich bedächtig um. »Vielleicht ist es Ihnen noch nicht aufgefallen«, sagte er mit seiner ruhigen, tiefen Stimme, »aber dies ist das einzige Haus weit und breit.« Er sprach langsam, so als würde er einem Kind etwas erklären. Dabei sah er Barclay fest in die Augen. Mit den Knöcheln seiner einen Hand massierte er seinen Rücken. »Ich nehme an, Sie wurden direkt von der Uni weg rekrutiert, stimmt’s?«
    Barclay reagierte mit einer unverbindlichen Geste. Er wusste nicht, wohin das alles führen sollte. Er hatte eine lange und anstrengende Fahrt hinter sich. Baustellen, ein paar Mal war er falsch abgebogen, und der dritte Gang seines Wagens zickte, rutschte immer wieder in den Leerlauf. Außerdem herrschten achtundzwanzig Grad, und er hatte Durst.
    »Ja«, sagte Elder, »direkt von der Uni. Was haben Sie studiert?«
    »Elektrotechnik.«
    »Oh, schöne neue Welt.« Elder kicherte in sich hinein. »Dann hat man Sie bestimmt erst mal in die Überwachung gesteckt, oder?«
    »Ja, aber...«
    »Aber es war langweilig und immer das Gleiche. Sie wollten raus.«
    Barclay trat von einem Fuß auf den anderen. Vielleicht war Elder ja scharfsinnig, aber andererseits konnte er all das auch von Joyce Parry erfahren haben. Von solchen Tricks ließ Barclay sich nicht beeindrucken.
    »Und irgendwann sind Sie dann versetzt worden.« Elder musterte die Erde unter seinen Fingernägeln. »Was für eine Schule haben Sie besucht?«
    »Ich wüsste wirklich nicht, was das...« Barclay seufzte. Es brachte nichts, die Geduld zu verlieren. Außerdem war der Mann ein alter Freund von Mrs. Parry. Es könnte sich also auszahlen, ihm seinen Willen zu lassen. »Ich war auf einer Gesamtschule«, gab er sich geschlagen. »Vermutlich ist es das, was Sie wissen wollten.«
    »Sind Sie Schotte?«
    »Ich bin in Schottland geboren.«
    »Aber Sie sind in jungen Jahren weggezogen. Ihr Name klingt schottisch, aber Sie sprechen kaum noch mit Akzent. War Ihr Vater bei der Armee?«
    »Royal Air Force.«
    Elder nickte. Er prüfte noch einmal seine Fingernägel und hielt Barclay eine Hand hin. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. Barclay.«
    Barclay überlegte, ob er das Händeschütteln verweigern solle, griff dann aber doch nach der ihm angebotenen Hand. Elders Händedruck war sehr viel kräftiger als erwartet. Er tat sein Bestes, ebenso fest zuzudrücken.
    »Die Fahrt ist eine ziemliche Tortur, was?«, meinte Elder. »Ich habe Sie schon vor einer Dreiviertelstunde erwartet, eine Pause in einer Autobahnraststätte eingerechnet.«
    »Baustellen«, erklärte Barclay. »Und dann hat auch noch mein Getriebe verrücktgespielt.«
    »Waren Sie schon mal in Wales?« Elder ging auf das Cottage zu. Barclay folgte ihm.
    »Nur in Llandudno.«
    »Seltsame Wahl.«
    »Es war ein Tagesausflug. Wir haben Urlaub in Southport gemacht.«
    »Ebenfalls eine seltsame Wahl. Wie alt waren Sie damals?«
    »Elf oder zwölf. Warum finden Sie die

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