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Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Rankin
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ehrlich zu sein, musste ich mir nicht gerade ein Bein ausreißen. Der Computer hat die Nummern innerhalb weniger Minuten ausgespuckt. Die Scheine haben eine lange Geschichte. Wahrscheinlich ist es dir angesichts des Zustands, in dem sie gewesen sein müssen, gestern Abend nicht aufgefallen, aber ich kann dir versichern, dass es definitiv alte Banknoten sind. Und sie waren lange Zeit nicht im Umlauf. Wir haben schon angefangen zu zweifeln, ob wir sie überhaupt je wiedersehen würden.«
    »Was meinst du damit?«
    »Damit meine ich, dass sie markiert waren. Die Seriennummern sind registriert. Die Geldscheine waren Teil einer Lösegeldzahlung in einem Entführungsfall.«
    »Einem Entführungsfall ?«
    »Vor fast fünf Jahren. In Italien. Die Tochter eines britischen Geschäftsmanns wurde von irgendeiner Bande entführt... Eine lange Geschichte. Soll ich dir rüberschicken, was ich über den Fall habe?«
    »Ja, auf jeden Fall. Eine Entführung ?« In Greenleafs Kopf drehte sich alles. »Schick mir rüber, was du hast. Und, Terry...«
    »Ja?«
    »Ich schulde dir ein Bier.«
    »Keine Ursache.«
     
    Commander Trilling verzog keine Miene, als Greenleaf ihm seine, oder besser gesagt Willards Geschichte erzählte. Greenleafs Bericht lag vor Trilling auf dem Schreibtisch, ebenso die Willards Akte. Hin und wieder warf Trilling einen Blick darauf, während Special-Branch-Officer Greenleaf ihm das Wesentliche zusammenfasste.
    »Der Name des Vaters ist Gibson, Sir. Zum Zeitpunkt der Entführung war er leitender Angestellter bei dem Chemieunternehmen Gironi in Turin. Die Tochter, Christina, besuchte eine Privatschule in der Nähe von Genua. Sie verschwand während des Besuchs einer Kunstgalerie. Zwei Tage nach ihrem Verschwinden erhielt Mr. Gibson einen Anruf von den Entführern.
    Zu dem Zeitpunkt war die italienische Polizei bereits eingeschaltet. Sie wussten, dass irgendwann eine Lösegeldforderung eingeht, wenn die Tochter eines reichen Geschäftsmanns verschwindet. Deshalb hatten sie die Telefone in Gibsons Privathaus und in der Firmenzentrale von Gironi angezapft, bevor der erste Anruf kam.«
    Trilling zermalmte ein Pfefferminzbonbon und nickte.
    »Das Problem war die Kürze der Telefonate«, fuhr Greenleaf fort. »Die Bande hat an diesem ersten Tag der Kontaktaufnahme viermal angerufen, doch nie länger als acht Sekunden, und damit nicht lange genug, um die Anrufe zurückverfolgen zu können. Beim ersten Anruf haben sie nur bestätigt, dass Christina entführt wurde, beim zweiten den Namen der Terroristengruppe mitgeteilt, die sich zu der Entführung bekannt hat, beim dritten haben sie die Höhe des Lösegelds genannt, und der vierte Anruf war ein Appell von Christina selbst.
    Danach vergingen erneut zwei Tage, bevor sich die Gruppe wieder mit der Familie in Verbindung setzte.«
    Trilling unterbrach ihn. »War der Anrufer männlich oder weiblich?«
    »Männlich, Sir.« Greenleaf hatte die Akte während der letzten Stunde gründlich studiert. Er ließ absichtlich gerade so viel aus, dass der Commander ihm Fragen stellen musste. Fragen, auf die er, Greenleaf, die Antworten kannte. Es war ein alter Trick, der einen ziemlich gut aussehen ließ.
    »Und welche Terrorgruppe steckte dahinter?«
    »La Croix Jaune: Das gelbe Kreuz. Es gibt nicht viel über sie in den Akten. Wahrscheinlich eine Splittergruppe einer der anderen terroristischen Organisationen. Der Name könnte eine obskure Verballhornung der Roten Brigade sein. Die Gruppe ist zum ersten Mal 1985 auf den Plan getreten und 1988 offenbar wieder verschwunden. Es bestehen sogar Zweifel, dass die Bande überhaupt je als feste Gruppe existiert hat. Vielleicht handelt es sich nur um einen Decknamen, hinter dem sich in Wahrheit zwei oder drei gewöhnliche Kriminelle verbergen. Auf das Konto der Gruppe gehen zwei Entführungen und zwei bewaffnete Banküberfälle. Die Täter hat man nie identifiziert, geschweige denn gefasst. Ein einziges Mal wurden sie von der Überwachungskamera einer Bank erfasst, aber da waren sie maskiert.«
    »Sagten Sie zwei oder drei?«
    »Mehr hat Christina Gibson jedenfalls nicht gesehen. Sie hatte die meiste Zeit die Augen verbunden, und wenn nicht, trugen sie Sturmhauben und Sonnenbrillen. Aber sie war ziemlich sicher, dass es sich um zwei Männer handelte, einer etwas größer als der andere, und eine Frau, in etwa so groß wie die Männer, aber schlanker.«
    Trilling nickte nachdenklich. »Und wie ging es weiter?«
    »Mr. Gibson hat die ganze Zeit mit

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