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Kassandras Fluch

Kassandras Fluch

Titel: Kassandras Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zärtlichen Bewegung über ihre Wange. »Dieser Ring gibt dir Macht. Du könntest deine Kraft für uns einsetzen.«
    Agathe überlegte. »Ich soll also auf die Mitarbeit beim Secret Service verzichten?«
    »Das wäre am besten.«
    »Wie du meinst.«
    »Überzeugt bist du nicht, wie?«
    »Nein, James, ich bin es nicht. Ich weiß auch nicht, ob ich, euch so sehr helfen kann, wie du dir das vorstellst. Das müßte man alles herausfinden.«
    »Eben.«
    »Du sagst es so, als sollte ich…«
    »Genau, Lady Kassandra. Ich möchte, daß du es jetzt und hier einmal versuchst. Mach es so wie damals. Konzentriere dich, du schaffst es, glaube mir. Die Jahre sind zwar vergangen, aber was innen war, ist nicht abgestorben. Versenke dich noch einmal, versuche, diesen Schlaf zu finden, der dir dann den Traum der Wahrheit bringt. Mehr verlange ich nicht von dir. Sollte dir der Ring etwas zeigen, das einmal passieren wird, dann rede mit uns darüber.«
    Sie schüttelte den Kopf, lachte aber dabei, »Irgendwie bist du noch genauso verrückt wie früher, James.«
    Das konnte ich mir wiederum nicht vorstellen und gestattete mir deshalb ein Lächeln.
    Fürsorglich nahm Sir James den Arm seiner Frau und führte sie auf das Sofa zu, auf dem sie gelegen hatte. Sie ließ sich dort langsam nieder, den etwas flackernden Blick zu ihrem Mann erhoben, der allerdings nichts sagte und ihr nur aufmunternd zunickte.
    Auch wir gingen auf die Couch zu und rahmten unseren Chef ein. »Ich hoffe, es war ebenfalls in Ihrem Sinne!«
    »Was wollen Sie damit bezwecken?« fragte Suko.
    »Ich möchte«, murmelte er, »jemand finden, der noch immer frei herumläuft.«
    »Und wer?«
    »Den Bulgaren.«
    »Der ihr den Ring stahl?« fragte ich.
    »So ist es.«
    Lady Kassandra hatte sich gelegt. Ihr Hinterkopf ruhte auf einem Kissen, die Arme hielt sie halb ausgestreckt, die Ellenbogen dabei auf die Hüften gestützt. An den Fingern der rechten Hand funkelten zahlreiche Ringe in verschiedenen Farben, an der linken sahen wir nur den einen, den großen, den Schicksalsring.
    Würden ihre Weissagungen — vorausgesetzt, sie schaffte es - zu einem Fluch werden?
    Was immer sie auch sagte, ich würde ihr Glauben schenken, das stand einwandfrei fest.
    »Konzentriere dich, Agathe, konzentriere dich bitte!« flüsterte Sir James.
    »Denk daran, wie du es früher geschafft hast. Da bist du keinem Problem aus dem Weg gegangen, und der Ring hat es geschafft, dir dein altes Aussehen zurückzugeben.«
    »Ja, James, ich weiß…«
    »Bist du bereit?«
    »Natürlich.«
    Sirjames breitete die Arme aus und stieß uns dabei an. Er wollte, daß wir uns tiefer in den Raum zurückzogen, damit seine Frau die Ruhe bekam, die sie brauchte.
    Neben den hochlehnigen Sesseln blieben wir stehen und schauten sie an. Unsere Blicke waren konzentriert, fast so wie die ihren, denn sie schaute einzig und allein auf ihre Finger.
    Beide Hände hielt sie gespreizt, wobei sie die rechte dann veränderte und die Finger noch mehr krümmte, damit sie mit den Kuppen über den Ring streichen konnte. Es war ein vorsichtiges Betasten. Auf mich wirkte es, als wollte sie eine längst verflossene Zeit noch einmal zurückholen und dafür sorgen, daß sich der Ring stärker auflud. Lady Kassandra bewegte ihre Lippen, ohne ein Wort zu sagen. Sie
    ›sprach‹ stumm.
    Gern hätte ich gewußt, was in ihr vorging, aber nichts drang dabei nach außen.
    Noch immer bewegte sie die Finger. Sehr genau zeichnete sie ihren wertvollen Ring nach und blieb dabei nicht nur an der Oberfläche, sondern fühlte die gesamte Fassung nach.
    Wichtig waren die Steine. Auf sie konzentrierten auch wir uns, denn wir hatten das Gefühl, als sollten sie sich verändern, wenn sie eine Nachricht gaben.
    Die Spannung wuchs.
    Sir James schluckte einige Male. Die Brille war auf dem schweißfeuchten Nasenrücken ins Rutschen gekommen, aber er bewegte sich nicht und ließ sie an dieser ungewöhnlichen Stelle.
    Was geschah bei Lady Kassandra?
    Noch nichts. Sekunden später aber hörten wir ihr Flüstern. »Er… er ist noch da«, hauchte sie, »ich… ich spüre genau seinen Einfluß. Er schwebt über allem, denn er ist der Grausame, er ist Mensch und Dämon zugleich. Nichts hat sich verändert, nichts…«
    Sie verstummte. Die Pause wurde mir zu lang, und ich erkundigte mich bei Sir James. »Von wem hat sie gesprochen? Wen meinte sie mit ihren Worten?«
    »Es gibt nur einen, den wir nicht haben fassen können. Den Dieb des Ringes, den Bulgaren.«
    »Und

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