Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
umkehren kann. Katagi, der narrenhafte Usurpator, in dessen Adern so wenig vom Magierblut Barajans fließt, dass man genauso gut irgendeinen Bauerntölpel auf den Thron hätte setzen können, will sich die vier anderen Reiche untertan machen. Er schließt die eine oder andere Koalition, doch hat er den Verrat an seinen Verbündeten in Gedanken schon vollzogen. Dieser kommende Krieg wird Unzähligen das Leben kosten – aber das wird nichts sein gegen das, was uns alle erwartet, wenn sich der Urdrache erhebt.“
    Liisho legte Rajin eine Hand auf die Schulter. „Du bist Rajin Ko Barajan, der rechtmäßige Thronfolger Drachenias und damit legitimer Drachenkaiser. Und nur jemand, in dessen Adern das Blut Barajans fließt, hätte die Macht, die Herrschaft über die Drachen zu erhalten. Du siehst, es geht um das Schicksal der Welt – und nicht nur darum, ob der versprengte Spross eines Kaiserhauses lieber zur Seemammutjagd ausfährt oder vom Drachenthron aus Drachenia regiert!“
    Rajin schüttelte leicht den Kopf. „Ich bin ein Unwissender“, sagte er mit leiser Stimme. „Jemand, der nur wie eine Spielfigur beim Drachenreiter-Schach eingesetzt wird, das du mir in meinen Träumen gezeigt hast. Wie soll ich wissen, was die Wahrheit ist? Kann ich beurteilen, was das Beste für die Welt oder auch nur für Drachenia ist, da ich doch nicht einmal weiß, was für mich selbst das Beste ist?“
    „Ich verstehe, dass du verwirrt bist, Rajin“, sagte Liisho, und er klang auf einmal versöhnlich und mitfühlend. „Und mir ist bewusst, dass du viel lernen und auch über dich hinauswachsen musst, um deine Bestimmung zu erfüllen. Aber du kannst ihr nicht ausweichen und einfach dein bisheriges Leben fortsetzen. Schon deshalb nicht, weil deine Feinde dir schon dicht auf den Fersen sind. Sie werden dich jagen und töten. Fünf Prinzen rettete ich aus dem brennenden Palast von Drakor, in dem die Schergen des Usurpators eingedrungen waren. Und du bist der einzige, den sie noch nicht zur Strecke gebracht haben. Sollten sie das schaffen, ist alles verloren. Nicht nur für dich, nicht nur für Drachenia oder das Haus Barajan – sondern für alle Menschen. Gewiss würden die Magier noch einmal versuchen, die Herrschaft über die Drachen zurückzuerlangen, die sie im Zweiten Äon schon einmal ausgeübt haben. Aber ich bezweifle, dass sie in der Lage wären, die entfesselten Urgewalten unter ihre Kontrolle zu bringen. Seit Barajans Bann haben sie sich den Drachen entfremdet, und es lebt schon seit mehreren Äonen kein Magier mehr, der sich darauf verstehen würde, sie zu lenken oder auch nur beeinflussen. Nein, wenn du scheiterst, Rajin, dann beginnt die Geschichte von vorn. Die Welt wird wieder eine Welt der Drachen sein, und alle anderen Geschöpfe werden sich vor ihnen fürchten müssen. Keines der fünf Reiche würde dies überstehen, und selbst die feuerspeienden Wände von Pendabar böten keinen Schutz, hinter dem man sich verkriechen könnte.“
    Liisho nahm die Pranke des Riesenfaultiers aus dem Zauberfeuer, indem er sie wieder auf seine Schwertspitze spießte. Das gebratene Fleisch war so schwer, dass sich die drachenische Klinge leicht bog. Liisho roch daran und verzog das Gesicht. „Ich gebe zu, dass ich in meiner Zeit als Berater des Kaisers schon besser gespeist habe, aber ich denke, dass es einigermaßen genießbar ist. Ich bin nur dankbar, dass mir eine gnädige Natur auch im fortgeschrittenen Alter die Zähne nicht hat ausfallen lassen. Sagt mir, wie groß die Teile sein sollen, die ihr beiden begehrt. Und dann sprechen wir über die Dinge, die als Nächstes zu tun sind!“
    Aber sowohl Rajin als auch Bratlor hatten keinerlei Appetit.
     
     
     
    Einen ganzen Tag mussten sie nach Liishos Angaben noch in Fjendurs kalter Senke verbringen, ehe sich das kosmische Tor wieder öffnen ließ. Solange, bis der Meermond wieder aufging und sein Licht erneut durch die Öffnung in der Höhlendecke fiel. Was dieser Lichteinfall genau bewirkte, behielt Liisho allerdings für sich.
    Bratlor fragte ihn zwar danach, aber Liisho antwortete nur sehr ausweichend. Er traute Bratlor offenbar noch immer nicht und hatte nur mehr oder weniger akzeptiert, dass Rajin den Sternseher als Gefährten betrachtete. Und was Rajin selbst betraf, so schien Liisho der Meinung zu sein, dass er noch nicht reif sei für das Wissen über die kosmischen Tore.
    Schlaf fanden sie nur wenig, obwohl es in der Orakelhöhle nun angenehm warm war. Liisho beschäftigte

Weitere Kostenlose Bücher