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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hörbar. „Ich nehme an, dass es eines richtigen Schwertes bedarf, um …“ Er sprach nicht weiter. Stattdessen zog er das schmale, leicht gebogene drachenische Schwert, das er an der Seite trug, und hieb dem Riesenfaultier damit eine seiner Pranken ab. Dann spießte er sie mit der Waffe auf. Blut tropfte herab. „Na, das sieht doch bestens aus! Was glaubt ihr, wovon ich mich schon ernähren musste, seit ich gezwungenermaßen in meinem Exil in Qô lebe.“
    „Dein Exil?“, fragte Rajin.
    „Falls ihr zwei nicht völlig blind seid, konntet ihr einen Blick auf Qô erhaschen, als das kosmische Tor geöffnet war.“
    „Ich verstehe“, murmelte Rajin, obwohl er in Wahrheit das Gefühl hatte, gar nichts zu verstehen. Aber das Bild von der an einer fremden Küste gelegenen Ruinenstadt war ihm noch sehr gegenwärtig. Zu eindrucksvoll war es gewesen, durch das kosmische Tor zu schauen.
    „Qô – das ist eine verfallende Stadt, in der keine Menschenseele mehr lebt", erklärte Liisho. "Nur meine Wenigkeit gab es dort und einen Haufen seltsamer Kreaturen, angefangen von wilden Drachen, die den Pferchen der kaiserlichen Drachenhüter entkommen sind, bis hin zu Laufdrachen und allerlei Schattengeschöpfen, über die ich aber besser nicht allzu viel erzähle, weil dich sonst vermutlich sofort der Mut verlassen würde, mir dorthin zu folgen. Und dorthin werden wir uns begeben, sobald das Tor wieder passierbar ist und ich meinen Drachen auf diese Seite des Tors zu bringen vermag, damit er uns auf seinen Rücken nimmt.“
    „Wo liegt Qô?“, fragte Bratlor. „Ich bin zwar schon in Drachenia gewesen, aber von diesem Ort habe ich noch nie etwas gehört.“
    „Qô liegt auf einer Insel in den Weiten des östlichen Ozeans, am anderen Ende der Welt“, sagte Liisho. „Es war einst der Name einer blühenden Stadt. Die Insel, auf der ihre Ruinen stehen, heißt ebenfalls Qô, wird aber häufig auch die ›Insel der Vergessenen Schatten‹ genannt. Eine Bezeichnung, die durchaus zutreffend ist, wenn ich an all die Nachtkreaturen denke, die dort hausen. Den Legenden nach ist Qô der einzige Ort, an dem der Namenlose Gott keine Macht besitzt. Aber wer weiß, ob man diesen Legenden trauen darf. Jedenfalls gibt es kein besseres Exil als die Insel der Vergessenen Schatten. Nicht einmal Katagi zieht in Erwägung, ich könnte mich dort versteckt halten, wegen der reißenden Bestien, die dort leben. Aber … na ja, das ist ein anderes Thema.“
    Liisho schien im Moment nicht weiter darüber reden zu wollen. Stattdessen wirkte er plötzlich sehr unruhig.
    Der Weise blickte sich suchend auf dem Höhlenboden um, die Augen zu Schlitzen verengt. Rajin versuchte zu erkennen, was er dort suchte, konnte aber auf dem Höhlenboden nichts entdecken, was irgendwie bemerkenswert gewesen wäre.
    „Was suchst du?“, fragte Rajin.
    „Ein Ceraphardon“, murmelte Liisho, und bevor Rajin nachfragen konnte, erklärte er: „Da ist ein Zeichen aus der Alten Schrift, die einst von den Erbauern der Tore benutzt wurde."
    Rajin zuckte mit den Schultern. „Ich sehe nichts“, bekannte er.
    „Oh, ich werde es dir noch beibringen, diese Dinge zu sehen. Allerdings gebe ich zu, dass auch ich zuerst nichts gesehen und lange gebraucht habe, um diese Zeichen zu erkennen.“
    „Das einzige Zeichen, das ich auf dem Boden dieser Höhle gesehen habe, war ein Fünfeck. Auf dem liegt jetzt das Riesenfaultier!“
    Liisho schüttelte energisch den Kopf. „Nein, nein, dass ist kein Ceraphardon.“
    Schließlich hatte der Weise gefunden, wonach er suchte. Er schüttelte die Pranke des Riesenfaultiers von seiner Schwertspitze, sodass sie an einer ganz bestimmten Stelle am Boden zu liegen kam. Augenblicklich bildete sich dort ein Kreis aus blassrotem Feuer. Flammen, die sicher mit gewöhnlichem Feuer nicht allzu viel gemein hatten und irgendwie durch den Zauber der Orakelhöhle zum Lodern gebracht wurden.
    Inzwischen war es in der Höhle deutlich wärmer geworden. Liisho schien sich tatsächlich darauf einzurichten, bis zum erneuten Lichteinfall des Meermondes bleiben zu müssen. Liisho deutete auf den Boden neben dem Zauberfeuer. „Setzt euch – oder habt ihr vor, die ganze Zeit über zu stehen? Ich zumindest werde mir das in meinem fortgeschrittenen Alter nicht zumuten.“
    Bevor Liisho sich aber niederließ, bückte er sich zunächst und betastete den Boden. Er schien ihm warm genug, denn der Weise nickte zufrieden und setzte sich in eine Art Lotussitz. Mit derart

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