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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Sonne, dann tauchte jener gewaltige Koloss, der diesen Schatten verursachte, tiefer, sodass er unter dem Lichtbogen des kosmischen Tores hertauchte. Das tiefe Brüllen eines Drachen ließ den Boden auf der diesseitigen Torseite erzittern.
    „Ayyaam!“, rief der Weise Liisho. „Hierher!“ Er rief gewiss nicht in der Hoffnung, dass Brüllen seines Drachen übertönen zu können oder in der irrigen Annahme, dass dieser ihn tatsächlich hörte, sondern um seine eigene innere Kraft zu sammeln und den Drachen durch seine konzentrierte Präsenz zu lenken. Der Weise richtete dabei seinen Drachenstab in Richtung des Drachen, der mit ruhigem Flügelschlag das Tor passierte.
    Auf einmal entrang sich ein wütend klingender Laut seinem gewaltigen Maul. Er wandte den Kopf angewidert zur Seite und stieß einen Feuerstrahl aus, als wollte er die drachenfeindliche Kälte damit vertreiben, die ihn auf einmal umgab. Die Schwingen bewegte er nun auf eine Weise, die deutlich zeigte, wie sehr ihm die Kälte zu schaffen machte. Sein Körper dampfte förmlich. Er flog einen Halbkreis über die Senke, erst ein Stück in südwestliche Richtung, dann auf den schwarzen Felsen zu.
    „Ayyaam!“, rief der Weise Liisho. Er trat gemessenen Schrittes und so, als sei es das Natürlichste der Welt, dass dieser Gigant ihm und nur ihm allein gehorchte, ein Stückweit vor und entfernte sich damit vom Eingang zur Orakelhöhle.
    Der Drache kehrte zurück. Sein Brüllen ließ die Erde erneut erzittern. Selbst die durch Liishos Gegenzauber niedergedrückten Pflanzenarme vibrierten bei jedem Laut des riesenhaften Geschöpfs. Liisho befahl dem Drachen offenbar zu landen, und das gefiel diesem nicht; er wollte an diesem eisigen Ort nicht verweilen, nicht einmal für einen Augenblick, sondern zurück in wärmere Gefilde. Aber Liishos Wille war stärker, und Ayyaam war ihm treu ergeben – auch wenn es wahrscheinlich für jeden anderen lebenden Menschen sehr schwierig gewesen wäre, einen Drachen überhaupt zu zähmen, der so wild und so nah verwandt mit dem Urdrachen Yyuum war und dem man deshalb besondere Stärke nachsagte. Und das nicht nur in körperlicher Hinsicht; er hatte auch eine außergewöhnliche Geistes- und Willensstärke, die es für jeden anderen Drachenreiter sehr schwer gemacht hätte, ihm dauerhaft seinen Willen aufzuzwingen.
    Ayyaam landete nur wenige Schritte von Liisho entfernt. Ein leises Fauchen war das Einzige, was vom Protest der gigantischen Kreatur geblieben war. Er hob abwechselnd die Klauenfüße, da die Kälte des gefrorenen Bodens sehr unangenehm für ihn war. Rauch wölkte aus seinen Nasenlöchern. Schließlich stand er ruhig – so wie es sein Herr und Drachenmeister befohlen hatte.
    Ayyaam war gesattelt. Liisho steckte den Drachenstab hinter seinen Gürtel und bestieg den Rücken des Tiers. Wenig später hockte er im Sattel, der durchaus lang genug war, um drei bis vier Personen Platz und sichereren Sitz zu bieten.
    Liisho drehte sich zu Rajin und Bratlor herum und winkte ihnen. „Na los! Nur keine Müdigkeit vorschützen! Dass eure Beine sich anfühlen wie mit Blei ausgegossen liegt an dem Gegenzauber, mit dem ich die Magie des verlorenen Lebens bekämpft habe. Aber er wird die Gefahr nicht lange bannen.“
    Rajin und Bratlor rissen sich zusammen, setzen so schnell sie konnten einen Fuß vor den anderen und erreichten schließlich den Drachen. Der wandte den Kopf von ihnen ab, was man beinahe als eine Geste der Verachtung auslegen konnte. Rajin spürte seine starke geistige Kraft. Schon das Durchfliegen des kosmischen Tors musste ihn eine unendliche Überwindung gekostet haben. Und doch hatte er offenbar die ganze Zeit geduldig darauf gewartet, seinem Herrn folgen zu können.
    Waren diese Regungen des Unmuts, die er nun zeigte, die ersten Anzeichen von Ungehorsam, wie er bald unter allen Drachen grassieren würde, sobald Yyuum erst zur Gänze erwacht war? Vielleicht halfen dann nicht einmal mehr die beiden Drachenringe, die im Besitz des Usurpators verblieben waren.
    Auch Rajin und Bratlor stiegen auf. Die Lücken zwischen den einzelnen Verhornungen waren größer als bei einfachen Reitdrachen, wie auch Shiiyyoom einer gewesen war. Daher war es wesentlich leichter, jeweils einen Tritt zu finden und an dem Drachen hinaufzuklettern. Wenig später saßen Bratlor und Rajin hinter Liisho im Sattel.
    Lärm drang vom schwarzen Felsen herüber, der eindeutig von Drachen stammt. Die Kriegsdrachen des Usurpators starteten einen

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