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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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weiteren Versuch, den Thronfolger von Kaiser Kojan I. in ihre Gewalt zu bekommen. Drachengebrüll aus einem Dutzend unterschiedlich großer Mäuler donnerte durch die Senke.
    Unterdessen erhob sich Ayyaam. Der Weise Liisho trieb ihn zur Eile an, setzte dazu seinen Drachenreiterstab exakt an eine bestimmte Stelle unterhalb des Nackens. Der Drache bewegte die riesigen Flügel, spannte sie zur Gänze und erhob sich dann mit kräftigen Schlägen wieder in die Lüfte. Die scheinbare Leichtigkeit, mit der diese riesenhafte Kreatur vom Boden abhob, war bemerkenswert. Als ob sie kaum Kraft dazu benötigte, obwohl das Gewicht Ayyaams das mehrerer seemannischer Langschiffe gewiss übertraf.
    Der Drache stieg auf, flog einen Bogen und strebte dann auf das kosmische Tor zu.
    Da schnellten die drachenischen Drachenreiter heran; sie hatten den schwarzen Felsen inzwischen hinter sich gelassen. Den Reitdrachen folgte ein Gondeldrache, und die Schützen schossen bereits Armbrustbolzen auf Ayyaam ab.
    Trotz der noch großen Entfernung trafen drei der Bolzen Ayyaams Leib an verschiedenen Stellen. Eines der Geschosse prallte von einer harnischgroßen Hornplatten an der Flanke des Drachen ab, die daraufhin jedoch einen gezackten Riss aufwies. Ein anderer Bolzen traf genau in einen der Zwischenräume zwischen den Hornplatten, die man beim Erklimmen des Drachenrückens als Klettergriff oder -tritt benutzte. Drachenblut rann aus der Wunde und troff auf den eiskalten Boden, wo es zischte. Insgesamt mochte die Blutmenge, die aus der Wunde quoll, dem Inhalt eines gängigen Met-Fasses entsprechen, aber für einen Drachen von der Größe Ayyaams war das nicht viel und noch nicht einmal ansatzweise lebensbedrohlich.
    Der dritte Bolzen riss ein etwa faustgroßes Loch in einen der lederhäutigen Flügel. Diese Wunde blutete nur wenig, doch Ayyaam brüllte auf, wandte wütend den Kopf und sandte den herannahenden Verfolgern einen Feuerstrahl entgegen, der diese natürlich noch nicht zu erreichen vermochte.
    Dafür sengte das Drachenfeuer die sich wieder aufrichtende und erneut wild wuchernde Flora nieder, die durch die Magie des verlorenen Lebens geweckt worden war. Schon wuchsen die schlangenartigen, an manche Wasserpflanzen erinnernden Ranken so weit empor, dass sie die Flughöhe des Drachen durchaus bereits überschritten. Aber Ayyaam ließ noch einen weiteren Feuerstoß folgen, der einen Großteil des Pflanzenwerks sofort zu Asche verbrannte. Übel riechender, pechschwarzer Qualm stieg zum Himmel auf.
    „Dieses Gezücht des verlorenen Lebens hat sich schneller von meinem Gegenzauber erholt, als ich dachte“, knurrte Liisho.
    Bratlor drehte sich im Sattel um. Den Bogen hatte er nicht mehr, und der eine Pfeil, der noch im Köcher an seiner Seite stecken, nützte ihm nichts. Die Drachenreiter des Usurpators Katagi trieben ihre Reittiere unbarmherzig voran, auch wenn sie aus irgendeinem Grund davor zurückscheuten, in den nordwestlichen Teil von Fjendurs kalter Senke einzufliegen. Vielleicht war es die noch sehr lebendige Erinnerung an den magischen Nebel und dessen Wirkung, die sie noch immer beeindruckte und sie ängstigte, vielleicht aber auch das instinktive Wissen darum, dass Ayyaam den meisten von ihnen körperlich und auch hinsichtlich seiner geistigen Stärke überlegen war.
    Liishos treuer Drache durchflog das Tor. Der bläuliche Lichtbogen erhellte sich, und ein Lichtflor bildete sich an seinem äußeren Rand, der schon nach wenigen Augenblicken sogar den eigentlichen Bogen bei weitem überstrahlte.
    Rajin hatte das Gefühl, einen Schlag vor den Kopf zu bekommen. Anders ließ sich die Wirkung der um ein Vielfaches wärmeren Luft nicht beschreiben, als sie ihn traf. Ein ungeheuer warmer Wind blies ihnen entgegen. Gleichzeitig roch er den intensiven Geruch von Seetang, Salzwasser und Algen.
    Er klammerte sich an den dafür vorgesehenen ledernen Haltegriffen des für mehrere Personen ausgelegten Drachensattels fest, während Ayyaam in die Höhe stieg und ein fast triumphierend klingendes, dröhnendes Gebrüll anstimmte, das sich mit dem Rauschen der schäumenden See und dem Geschrei der Vögel vermischte, die in Schwärmen an der Küste der nahen Insel aufstiegen, um von dort aus auf Fischfang zu gehen. Sie ähnelten in ihrem Äußeren sowie ihrer Jagdtechnik, dicht über das Meer dahinzurasen und dann zuzuschlagen, den Eismöwen, die Rajin von Winterland her kannte, nur waren diese Vögel nicht schneeweiß, sondern schmutzig grau, sodass

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