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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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etwas entgegenzusetzen.
    Die Stacheln verhakten sich im Holz, und als der Drache den Schwanz zurückzog, wurde die Gondel förmlich auseinandergerissen. Armbrustschützen fielen kreischend in die Tiefe, und einen Augenaufschlag später zertrümmerte ein zweiter Schwanzschlag Ayyaams die Gondel völlig.
    Der durch den Feuerstrahl geblendete und dadurch halb wahnsinnige Gondeldrache flatterte wie von Sinnen herum, ehe Ayyaam ihm mit einem weiteren Feuerstrahl den Garaus machte, der seinen Kopf zu einem unförmigen Klumpen verkohlte. Der tote Drache stürzte mit den Resten der Gondel ins Meer.
    Der einzige noch überlebende Drachenreiter hatte wohl begriffen, dass er gegen Ayyaam nicht bestehen konnte. Er flog ein Stück in Richtung der Ruinen von Qô und beschrieb dann einen Halbkreis. Der Rückweg durch das kosmische Tor war ihm durch Ayyaam verwehrt.
    Dieser knurrte und fauchte drohend. Keine der Wunden, die er davongetragen hatte, war lebensgefährlich. Aber sie schmerzten und stachelten den Zorn des Drachen an. Noch immer rann Blut aus seiner Nase und aus inzwischen fast zwei Dutzend weiteren Wunden, die er während des Kampfers davongetragen hatte.
    Doch auch wenn Ayyaam zweifellos der Sinn danach stand, den letzten Kampfdrachen samt seinem Reiter ebenfalls zu töten, so entsprach dies keineswegs dem Willen seines Herrn und Drachenmeisters. „Es reicht, Ayyaam! Genug Blut ist geflossen!“, rief Liisho beschwörend und rammte dabei den Drachenstab besonders tief in eine der Lücken zwischen den hornigen Schuppen.
    Ayyaam brachte sein Missfallen deutlich zum Ausdruck – mit einem fauchenden Laut und einem hasserfüllten Gedankenstrom, der so stark war, dass selbst Rajin ihn in aller Deutlichkeit zu spüren bekam, obwohl er nicht einmal einen Drachenstab angesetzt hatte.
    Aber Liishos pure Willenskraft setzte sich durch. Knurrend und schnaubend gab der gewaltige Ayyaam das Tor schließlich frei. Unwillig flog er mit kräftigem Flügelschlag zur Seite, wobei er auch den langen Schweif benutzte, um seinen massigen Leib zu steuern.
    Der überlebende Drachenreiter-Samurai schien dem Frieden nicht zu trauen; er zögerte zunächst, ließ seinen Drachen noch eine weitere Schleife fliegen und hielt sich dabei bewusst außerhalb der Reichweite von Ayyaams Drachenfeuer. Seine einhändig abzuschießende Armbrust war am Sattel festgemacht. Rajin konnte anhand der Stellung des Spannhebels sehen, dass sie nicht mehr geladen war.
    „Jetzt einen Bogen, dann könnte ich dieses neuländische Stinktier aus dem Sattel holen!“, schimpfte Bratlor und bediente sich dabei der drachenischen Sprache.
    Liisho veranlasste seinen Drachen, noch etwas weiter zurückzuweichen, um dem Drachenreiter-Samurai klarzumachen, dass man ihm keine Falle stellen wollte.
    Schließlich flog der Samurai auf seinem Drachenreittier durch das Tor zurück, und das im letztmöglichen Augenblick, denn nur einen Herzschlag, nachdem er es passierte, flackerte der Lichtbogen auf, und das Bild der nächtlichen, vom Licht der Monde beschienenen Ödnis der kalten Senke verschwamm. Bläulicher Nebel wallte auf. Innerhalb weniger Sekunden war nichts mehr zu sehen. Dann verblasste das Tor, der Lichtbogen erlosch ebenso wie das Leuchten der Lichtquelle auf der Turmspitze; da war nur noch ein vom Meer umspülter schwarzer Felsen und ein aus dem Wasser ragender Turm, der Teil einer untergegangenen Ruine sein musste.
    „Du hättest ihn töten können“, sagte Bratlor zu Liisho, und in seinem Tonfall lag ganz deutlich ein Vorwurf.
    „Gewiss“, stimmte Liisho zu.
    „Warum hast du ihn entkommen lassen?“, fragte Bratlor empört. „Gnade mit seinem Feind zu üben kann ein Akt der Weisheit sein, aber in diesem Fall erscheint es mir eher wie eine vollendete Torheit.“
    „So? Und du Barbar glaubst das beurteilen zu können?“, fragte Liisho und schaute Bratlor über die Schulter hinweg an. „Wenn du so lange gelebt hättest wie ich und so viel gesehen hättest … Ach, es ist sinnlos, diese Dinge einem Einfältigen erklären zu wollen! Selbst ein Mann von so edlem Geblüt wie unser gemeinsamer Freund Rajin hat schon Schwierigkeiten, die Zusammenhänge richtig zu begreifen, wie ich leider feststellen musste.“
    „Die Kunst der Herablassung scheint in Drachenia der beliebteste Sport unter den Weisen zu sein“, spottete Bratlor. „Bei uns ist es die Bescheidenheit – und trotzdem nennst du uns Barbaren!“
    „Ich würde auch gern wissen, warum du diesen

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