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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Pergament mitzunehmen, anstatt es in der kalten Senke dem Pflanzengezücht zu überlassen, das durch seinen Zauber erweckt wurde.“
    „Ich bin jetzt stark genug, der Magie des verlorenen Lebens zu begegnen“, behauptete Rajin. „Das, was in der kalten Senke geschah, wird sich nicht noch einmal ereignen.“
    „Wenn du vernünftig bist und mir das magische Pergament aushändigst, sodass ich es vernichten kann, behältst du vielleicht recht!“
    „Meine geliebte Nya …“, murmelte Rajin, dann starrte er Liisho an. „Du müsstest wissen, wer sie ist - schließlich waren wir geistig miteinander verbunden …“
    „Ja, das ist wahr.“
    „So weißt du auch, dass sie schwanger ist.“
    „Rajin …!“
    „Wahrscheinlich weißt du es sogar von dem Augenblick an, da ich es erfuhr – zumindest aber von da an, als ich dich um Rat anrief und keine Antwort von dir erhielt!“ Seine Stimme war auf einmal hart geworden, und eine unausgesprochene Anklage schwang darin mit.
    „Mir war klar, dass sich alles von selbst lösen würde, dass es keine Rolle mehr spielen würde, ob und wann dein Vater und der deiner kleinen Freundin davon erführen“, sagte Liisho mit sanfter Stimme. „Rajin, so große Dinge kündigten sich an, da …“
    „Da fiel so etwas nicht ins Gewicht und war zu unbedeutend, als dass sich der Weise mit dem großen Plan zur Welterrettung damit befassen konnte. Das ist mir inzwischen auch klar“, versetzte Rajin nicht ohne Bitterkeit. Und wieder brach das alte Misstrauen gegenüber Liisho in ihm auf. War er - Rajin - für diesen geheimnisvollen Mann nicht nur ein Werkzeug, das der Erfüllung irgendwelcher hochtrabenden Pläne diente? Beschränkte sich seine Rolle nicht darauf, ein Schwert zu sein, das scharf genug war, dem Usurpator den Kopf abzuschlagen und ebenso dem aufmüpfigen Urdrachen, dem man aber keinen ewigen Willen zubilligte?
    Rajin zögerte, ehe er weitersprach. Dass das Kind, das Nya erwartete, ein Sohn sein würde, hatte Rajin erst durch das magische Pergament erfahren, und wahrscheinlich würde der Weise die Ansicht vertreten, auch darin würde eine magische List liegen - die Absicht, Rajin zu beeinflussen oder irgendetwas in der Art. Doch Rajin entschied sich schließlich doch dafür, den Weisen mit dieser Neuigkeit zu konfrontieren. Er wollte sehen, wie Liisho darauf reagierte.
    „Es wird ein Sohn, Liisho! Ein Sohn, der dereinst ebenso ein Anrecht auf den Thron haben wird wie ich. Vielleicht interessieren dich Nya und ihr Kind jetzt etwas mehr. Vielleicht können die beiden dir ja auch hinsichtlich deiner Pläne dienlich sein. Ich hätte nichts dagegen, wenn es ihr Los erleichtert.“
    Liishos Blick gefror. „Sag mir, woher du weißt, dass es ein Sohn werden wird!“, forderte er, und sein Blick fixierte Rajin auf eine Weise, die diesem unangenehm war.
    Die innere Kraft des Weisen wirkte auf einmal wie eine unausgesprochene Drohung. Auch wenn sein Tonfall ruhig und gütig klang, so verrieten seine Augen eine Art von unbedingter Entschlossenheit, die Rajin erschreckte.
    „Nun?“, fragte Liisho. „Ich nehme nicht an, dass deine kleine Freundin über die Gabe verfügt, das Geschlecht ihres Kindes bereits im Mutterleib zu erkennen.“
    Dass er Nya als seine kleine Freundin bezeichnete, gefiel Rajin nicht.
    Der Weise trat noch einen Schritt näher, die Hand war noch immer ausgestreckt. „Nur Magier haben die Gabe, das Geschlecht eines Kindes vor dessen Geburt zu erkennen. Also nehme ich an, ein Magier hat dir dies mitgeteilt. Ein Magier, der in den Diensten des Usurpators steht. Er hat über dieses Dokument mit dir Kontakt aufgenommen – wahrscheinlich nur, um dich zu manipulieren!“
    „Nein“, widersprach Rajin, „sie hat es gesagt!“
    Liisho schüttelte zornig den Kopf. „Was weißt du denn schon, welche Illusion man dir vorgespiegelt hat, um dich zu beeinflussten! Und selbst gesetzt den Fall, du hättest tatsächlich mit ihr Verbindung gehabt, so hätte man sie dazu benutzt, dich zu beeinflussen. Es läuft immer aufs selbe hinaus: Sobald du auf dieses Pergament blickst, wird dein Geist zum Spielball unserer Feinde!“
    „Nein! Nicht noch einmal!“, behauptete Rajin. „Ich weiß jetzt, dass ich Nya nicht hätte antworten dürfen …“
    „Und das wirst du in Zukunft vermeiden können?“ Liisho lachte freudlos auf. „Wenn dich Nyas Augen flehend ansehen und unsere Feinde sie zu dir sprechen lassen? Rajin, gib mir das Dokument, damit ich es vernichten kann. Es

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