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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Rückfluges nach Qô fügte sich Ghuurrhaan im Großen und Ganzen dem Willen seines Herrn – und wenn er doch mal auszubrechen versuchte, machte Rajin ihm klar, wer das Sagen hatte, wofür er den Drachstab einsetzte, mit dessen Handhabung er immer vertrauter wurde.
    Für den Rückflug wählte Liisho nicht den Weg über den Dschungel und das Gebirge. Stattdessen hielten sie sich an der Küste und umrundeten so die Insel gewissermaßen. Rajin fragte sich, ob Liisho diese Route wählte, weil er, der zukünftige Kaiser Drachenias, noch keinen Sattel hatte und es daher etwas schwieriger für ihn war, sich auf dem Rücken des riesenhaften Geschöpfes zu halten. Einen Sturz ins Meer konnte er unter Umständen überleben, wenn er nicht gerade in einen Schwarm von Beißern fiel. Ein Absturz über Land wäre hingegen sein sicherer Tod gewesen.
    Aber Rajin wollte sich darüber nicht weiter den Kopf zerbrechen. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, den Willen des Drachen während des Fluges mehr und mehr mit dem seines Herrn zu verschmelzen. Hin und wieder spürte Rajin noch etwas inneren Widerstand, der sich auf unterschiedliche Weise manifestierte. So verlangsamte Ghuurrhaan etwa den Flug, wenn er unter sich die Rückenflosse eines Blauhais aus dem Wasser ragen sah, oder senkte sogar die Flughöhe ein wenig, so als spielte er mit dem Gedanken, sich auf diese schmackhafte Beute zu stürzen. Doch eine gezielte Berührung mit dem Drachenstab, verbunden mit einem für den Drachen deutlich wahrnehmbaren Quantum an innerer Kraft, brachte den fliegenden Riesen sehr schnell wieder unter Rajins völlige Kontrolle.
    Rajin hielt sich die ganze Zeit über am – vom Kopf aus gerechnet – zwölften, ungekürzten Stachel fest. Ohne Sattel war so ein Drachenritt alles andere als komfortabel. Er hoffte, dass sich unter all den Gegenständen, die der Weise Liisho in seinem Kuppelbau in Qô gesammelt hatte, auch noch ein passabler Drachensattel befand.
     
     
    In den nächsten Tagen wurde Rajin ausführlich von Liisho in der Drachenhaltung und –pflege unterwiesen, angefangen vom richtigen Anlegen des Sattelzeugs und der Frage, wie oft man einem Drachen erlauben durfte zu jagen, ohne dass er innerhalb kurzer Zeit fett und am Ende gar flugunfähig wurde, bis hin zur Versorgung von Verletzungen.
    Es fand sich tatsächlich ein uralter Sattel unter Liishos pittoresker Sammlung, zu dem auch ein paar Drachenstäbe mit eigenartigen – auf jeden Fall nicht drachenischen – Schriftzeichen gehörten, über deren Funktion und Herkunft der Weise seinem Schüler allerdings nichts verraten wollte.
    Rajin nahm das hin, zumal sein Mentor und Lehrer ihm erklärte, dass er diesen Sattel ohnehin nur vorläufig benutzt sollte. „In einer anderen Kammer bewahre ich noch weitere und zum Teil sogar recht kunstvoll verarbeitete Stücke auf, die ich früher benutzte“, führte Liisho aus. „Ich habe sie in zauberische Salze eingelegt, denn bei der hier herrschenden Feuchtigkeit würde sonst Schimmel sie befallen. Nur haben diese Salze einen sehr strengen Geruch, und so muss man sie erst einige Tage ins Freie legen, bevor man sie einem Drachen auflegen kann. Da Ghuurrhaan erst vor kurzem gezähmt wurde, will ich in dieser Hinsicht kein Risiko eingehen. Der Gestank eines konservierten Sattels würde ihn um den Verstand bringen.“
    „Hat es einen Grund, dass dieses Teil hier nicht mit Salzen behandelt wurde?“, fragte Rajin und hob den uralten Sattel an, den er in Händen hielt.
    „Ja“, antwortete Liisho. „Diese Salze sind teuer, und ich fand, dass es sich bei diesem alten, abgenutzten Sattel nicht mehr lohnt, ihn zu konservieren.“
     
     
    Die Arbeit mit Ghuurrhaan fiel Rajin leicht; viel schwerer war es, sich an die Stimmen der Vergessenen Schatten zu gewöhnen. In manchen Nächten waren sie so laut und ihr Jammern und Klagen derart eindringlich, dass Rajin kaum ein Auge zutun konnte und er sich am nächsten Morgen wie zerschlagen fühlte.
    Bratlor hingegen schien die Schreie in der Nacht mit der Zeit kaum noch zu hören, und als Rajin ihn daraufhin ansprach, meinte der Sternenseher: „Es sind deine Vorfahren, die so schreckliche Verbrechen an den Bewohnern von Qô verübt haben. Vielleicht bist du deswegen hinsichtlich der Vergessenen Schatten und ihrer Klage empfindlicher.“
    Dafür jedoch machte Bratlor von Tag zu Tag die Langeweile und der eintönige Tagesablauf zu schaffen. Während Rajin mit Ghuurrhaan hinausflog und Liisho ihn auf Ayyaam

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