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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Der Schwanz peitschte hinter ihm her, konnte ihn aber nicht mehr erreichen, und schon befand sich Rajin unter dem Oberkörper Ghuurrhaans. Die einzigen Stellen des Drachenkörpers, die er hätte erreichen können, waren die Beine und die Pranken. Der Rumpf war so hoch über ihm, dass selbst mit ausgestrecktem Arm noch ein ganzes Stück gefehlt hätte.
    Doch Rajin startete keinen Angriff auf eines der Vorderbeine, sondern hob den Drachenstab empor, sodass er auf den Oberkörper des Drachen wies. Er sammelte die innere Kraft und ließ sie durch den Drachenstab fließen.
    Diene …!
    Der Drache richtete sich erneut auf und brüllte. Er schlug mit den Pranken durch die Luft. Sein langer Hals bog sich zurück, und der Kopf blickte hinab auf diesen vergleichsweise winzigen Menschen.
    Diene …!, wiederholte Rajin in seinen Gedanken und hob dabei den Drachenstab wieder an. Ghuurrhaan fauchte laut. Es schien ihm unmöglich zu sein, Rajin anzugreifen. Wie unter dem Druck einer unsichtbaren Hand bog er den Hals noch weiter nach hinten. Dann verlor er das Gleichgewicht. Brüllend landete er auf dem Rücken. Die Hornstacheln bohrten sich in den Sand und wirbelten feuchte Brocken aus der Tiefe empor, als sich der Gigant abrollte und wieder auf die Beine kam. Die dabei arg zusammengedrückten Flügel faltete er sogleich auseinander, senkte dabei aber den Kopf.
    Diene, Ghuurrhaan …!, wiederholte Rajin seine Aufforderung. Der Drache hielt den Kopf gesenkt und das Maul geschlossen. Dass etwas Rauch und sogar ein paar Funken aus den Nasenlöchern drangen war ein Zeichen dafür, wie stark ihn Rajins innere Kraft beeindrucken musste. Ein dumpfes Gurgeln kam aus dem geschlossenen Mund.
    Herr …
    Der Gedanke war sehr viel verhaltener als der, den Rajin zuvor von der Kreatur empfangen hatte. Aber er war eindeutig. Rajin trat auf den Drachen zu. Mutig und von vorn – genau auf die Weise, vor der Liisho gewarnt hatte und wie es sich der Weise selbst bei seinem treuen Ayyaam nur getraute, wenn dieser fest schlief.
    Bis auf einen einzigen Schritt trat Rain an Ghuurrhaan heran. Dieser senkte den Kopf noch tiefer, sodass Rajin den Drachenstab in die Vertiefung zwischen den Nasenlöchern stoßen konnte. Ein Knurren drang aus dem Körper des Drachen. Rajin hatte für Augenblicke das Gefühl, ihm würde der Magen zerrissen, so tief war dieser Laut.
    Es ist entschieden, Ghuurrhaan. Erfülle deine Bestimmung - so wie ich die meine …
    Die Augen des Drachen verengten sich ein wenig. Der dumpfe Laut verstummte.
    Herr!!!
     
     
    Unterdessen war Liisho von Ayyaams Rücken herabgestiegen. Dass Bratlor dort allein ausharren musste, behagte dem Sternenseher überhaupt nicht. Er war blass geworden, und sein Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, wie unwohl er sich fühlte.
    Liisho bewegte sich wie völlig selbstverständlich zwischen den Drachen am Brutstrand. Auch vor ihm wichen sie nahezu ehrfürchtig zurück und schufen ihm Platz. Außer seinem Drachenstab trug er noch die Satteltasche mit der Stachelsäge bei sich; die hatte er sich über die Schulter gehängt.
    „Für einen Anfänger hast du das ganz gut gemacht“, sagte er, als er Rajin erreichte, der noch immer vor Ghuurrhaan stand und ihn mit dem Drachenstab zwischen den Nasenlöchern berührte.
    „Aus deinem Mund muss das wohl ein Lob sein“, erwiderte Rajin; er machte einen angestrengten Eindruck, denn er musste sich noch immer voll und ganz auf den Drachen konzentrieren, um ihn unter Kontrolle zu halten.
    „Nun, ich bin der Auffassung, dass ein Zögling nicht übermütig werden sollte.“ Liisho blieb vorsichtig. Er traute weder den Fähigkeiten seines Schülers noch dem Feuerverbot der Inseldrachen so weit, dass er sich Ghuurrhaan von vorne genähert hätte; er trat von der Seite her auf den Drachen zu.
    „Du kannst den Drachenstab zurücknehmen“, sagte er trotzdem. „Ich glaube nicht, dass er in der nächsten Zeit versuchen wird, dich zu töten. Dafür dürfte sein Respekt dir gegenüber inzwischen zu groß sein. Aber erstens darfst du ihn jetzt nicht aus deinem Kontrollgriff entlassen …“
    „Wie soll ich das anstellen?“, unterbrach ihn Rajin.
    „So wie jeder einfache drachenische Samurai auch“, antwortete Liisho. „Durch geistige Präsenz. Du wirkst noch etwas angestrengt, aber die innere Disziplin ist durchaus vorhanden.“ Ein zufriedenes Lächeln glitt über das Gesicht des Weisen. „Sieh mich an. Ich stehe hier ganz unbekümmert und bin mir sicher, dass

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