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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Katagis heißt Ubranos. Ein grausamer Zeitgenosse, der überall gefürchtet wird und aus Capana stammen soll.“
    „Kannst du dir vorstellen, wo man Nya hingebracht haben könnte?“
    Der Weise schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Katagi wird es sich aber nicht mit den traditionell gesinnten Teilen der Samurai verscherzen wollen, und es wäre sicher nicht vorteilhaft für ihn, würde bekannt werden, dass er die Mutter eines Sprosses der Kaiserfamilie in einem der Verliese und Folterkeller unter dem Palast schmachten lässt, wo er seinen Lord Drachenmeister Tarejo dunkle Begierden ausleben lässt. So kannst du gewiss sein, dass – sofern man nicht doch kurzen Prozess mit ihr gemacht und jede Spur von ihr und ihrem Kind getilgt hat – sie standesgemäß untergebracht wurde. Es mag ein Käfig sein, in dem sie sich befindet, aber gewiss ein goldener; mehr Luxus wird ein Barbarenmädchen, das es gewöhnt ist, Seemammutfleisch auszukochen und stinkenden Tran zu rühren, wohl nie erlebt haben.“
    „Dann willst du mir weismachen, dass Nya auch noch dankbar für ihre Gefangenschaft sein sollte?“, empörte sich Rajin.
    Liisho hob die Hände, um Rajin zu beschwichtigen. „Nein, so war es nicht gemeint“, erwiderte er, der in diesem Moment spürte, wie stark die Gefühle sein mussten, die Rajin und Nya miteinander verbanden. Stärker wohl, als der Weise bisher angenommen hatte. „Hör zu, Rajin. Ich weiß nicht, wo Nya gefangen gehalten wird. Hunderte von Orten kämen dafür infrage. Aber ich weiß, wo wir sie nicht finden werden.“
    „So?“
    „Der unwahrscheinlichste Ort wäre – wie gesagt - der Kaiserpalast, denn dort lässt sich nichts geheim halten. Es gibt dort Tausende von Beamten, Dienern, Wächtern, Konkubinen, Günstlingen … Es wäre für Katagi unmöglich, selbst zu bestimmen, ob und wann er dem Adel und dem Volk Drachenias den Enkel Kaiser Kojans präsentiert. Nein, er wird einen abgelegenen Ort gewählt haben. Ein einsames Sommerschloss, vielleicht irgendwo im Zweifjordland, in Tambanien oder in Seng-Pa …“
    Seng-Pa wurde das Land zwischen den Flüssen Seng und Pa genannt, dass nominell noch zur drachenischen Provinz Neuland gehörte. Seng-Pa war die am dünnsten besiedelte Region des Drachenlands, was sicher auch damit zu tun hatte, dass dieser Landstrich im Osten an jene Berge grenzte, unter denen der Urdrache Yyuum schlummerte. Der Name des Landstrichs war zugleich Synonym für Abgelegenheit und Weltferne.
    „Irgendetwas müssen wir doch tun können!“, rief Rajin erregt.
    „Im Moment, so fürchte ich, ist das unmöglich“, bekannte Liisho. „Aber wenn wir den Fürsten von Sukara in Bälde besuchen, werden wir vielleicht mehr erfahren – denn er verfügt über ein exzellentes Netz von Spitzeln und Verbindungen im ganzen Land. Und dass Nya nicht im Palast ist, heißt ja nicht, dass dort nicht über sie geredet würde …“
     
     
     
    12. Kapitel:
    Der Fürst von Sukara
     
    In den nächsten Tagen ließ der Regen nach, und die Gewitter waren weniger heftig. Die Zeit der Unwetter neigte sich dem Ende zu, und Liisho sagte voraus, dass sie vorbei sein würde, sobald der Blutmond wieder voll und rund geworden war.
    Innerhalb einer Woche erhielt der Weise drei Mal Nachrichten vom Festland, die durch Zweikopfkrähen überbracht wurden. Liisho ließ über den Inhalt nur verlauten, dass die Preise für Drachenfutter aus Stockseemammut inzwischen in ungeahnte Höhen gestiegen seien, da zwischen dem Seereich und Drachenia Kriegszustand herrschte und die Seemannen die Häfen an der neuländischen Küste nicht mehr belieferten. „Ich sage ja immer: Gut, wenn man einen Drachen hat, der in der Lage ist, sich selbst zu ernähren“, kommentierte der Weise diese Entwicklung.
    Nach einer weiteren Woche – der Blutmond war nun schon seit zwei Tagen rund und voll – erhielt Liisho erneut eine Nachricht, in der ihm offenbar signalisiert wurde, dass der richtige Zeitpunkt gekommen sei, nach Sukara zu fliegen.
    Mitten in der Nacht brachen sie auf, flogen den ganzen Tag und erreichten Sukara, als der Jademond in seinem Zenit stand. Es war der Wunsch des Fürsten gewesen, dass sie in der Nacht bei seiner Residenz eintrafen, sodass ihr Besuch geheim blieb.
    Bratlor hatte hinter Rajin auf Ghuurrhaans Rücken Platz genommen. Das Licht der fünf Monde spiegelte sich in der glatten See des östlichen Ozeans. Obwohl es Nacht war, konnte man Burg Sukara, den dazugehörigen Hafen und die Stadt schon von

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