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Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Titel: Katakomben (Van den Berg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Prayon
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automatisch auf den Monitoren. Er wartete gespannt darauf, was Hugo von Dimitri berichten würde.
    Der Jäger war kurz vor Antwerpen, in wenigen Minuten war er am Ziel. Er fuhr die repräsentative Auffahrt entlang und parkte direkt vor dem eleganten Klubhaus. Die Pferdeställe waren ein paar Hundert Meter hinter dem Hauptgebäude untergebracht. Der Jäger liebte es, sich in der feinen Gesellschaft zu bewegen. Er hatte jahrelang Golf gespielt, inzwischen waren ihm die Clubs nicht mehr elitär genug. Exklusivität fand er nur noch in den Poloclubs und ganz besonders in diesem. Adelige, Top-Manager, Schönheitschirurgen und namhafte Politiker waren unter den Mitgliedern, auch wenn die wenigsten von ihnen den anspruchsvollen Sport selbst betrieben.
      Seine lückenhafte Bildung machte der Jäger durch seine Intelligenz und Bauernschläue wett. Er war anpassungsfähig, und er war ein guter Zuhörer. Vielen imponierte die Sportlichkeit des Jägers. Das Reiten hatte er sich selbst beigebracht, als er dreißig war. Es hatte ihn erstaunt, wie schnell es ihm gelang, das Polospiel passabel zu beherrschen. Mit anderen Amateurspielern seines Alters konnte er jedenfalls locker mithalten. Dass er nie darüber sprach, womit er sein Geld verdiente, störte hier niemanden. Er war nicht der Einzige, der sich über Geschäftliches ausschwieg.

 
 
 

10

 
 
    Van den Berg fühlte sich leer. Er ließ sich von Nicole vor seiner Wohnung absetzen. Als er sich auf sein Bett legte und versuchte, die Augen zu schließen, merkte er, dass er nicht schlafen konnte. Er schaltete die Kaffeemaschine ein und erinnerte sich an das Schweineohr im Kühlschrank. Er warf eine CD in den Player: „Some Girls Are Bigger Than Others“ von den Smiths.
      Er dachte an Nicole, an ihre prallen Brüste und an ihren runden Arsch. Er überlegte, sie zu sich nach Hause einzuladen. Im gleichen Augenblick verwarf er die Idee wieder.
    Der Jäger hatte schweißnasse Hände, als er mit der Planung der Katakomben begann. Er bohrte sich fanatisch in jedes noch so kleine Detail, jede Idee musste konsequent umgesetzt werden. Hugo checkte, ob die Pläne realisierbar waren. Der Jäger weihte seinen Partner zwar in seine Pläne ein, aber er ließ nie einen Zweifel daran, dass er allein die Entscheidungen traf.
      Hugo hatte versucht, Einfluss zu nehmen. Er schlug vor, die Mädchen wie Sklaven zu halten, karge Zellen einzurichten, die jungen Frauen in Ketten zu legen und von den Wärtern auf alle erdenkliche Weise demütigen zu lassen. Er selbst wollte die Regie übernehmen und sie eigenhändig bestrafen, wenn es die Situation erforderte.
      Hugo schwebte vor, ein System von Macht, Kontrolle und Schmerz zu errichten, in dem die Mädchen ihre Persönlichkeit verloren und zu willenlosen Geschöpfen wurden. Der Jäger nahm die Ideen seines Komplizen mit großem Spaß auf, ihm aber waren die Pläne zu düster. Er teilte Hugos sadistische Neigungen nur bis zu einem gewissen Grad. Es reichte dem Jäger, zu wissen, dass die Mädchen ihm gehörten und sicher zu sein, dass sie abhängig von seinem Willen waren. Ein Wort von ihm genügte schließlich, um ein Leben zu beenden. Aber der Jäger hatte im Gegensatz zu Hugo auch eine großmütige Ader. Er sperrte die Mädchen zwar in einen Käfig, aber er vergoldete ihn. Die armen Kreaturen durften ihr kurzes Leben genießen, wie Kühe, die man ausgiebig grasen ließ, bevor man sie zur Schlachtbank führte.
      Der Jäger ließ die Zimmer mit teurem Granitboden auslegen, für die Möbel, die er eigens anfertigen ließ, wurden ausschließlich edle exotische Hölzer verwendet. Jeder Raum war mit allerlei technischen Finessen ausgestattet, riesige Flachbildschirme mit einer Diagonale von fünf Metern waren Standart. Dazu gab es Spielkonsolen und eine große Sammlung erotischer Filme, die allerdings nur für ihn bestimmt war.
      Die Gestaltung der Zimmerwände variierte. Mal Aktfotografien von Helmut Newton, dann Malerei der Renaissance. Auf den 10.000 Quadratmetern gab es genügend Platz für großzügige Sportstätten, eine Tennishalle, eine Golfanlage und für Räume, in denen sich der Jäger in asiatischen Kampfsportarten ausbilden ließ. Das Highlight aber war das riesige Schwimmbad, das der Jäger im römischen Stil errichten ließ.
      Er genoss es, inmitten der Mädchen zu baden. Allein dafür gab er zwei Millionen aus.
    Der Jäger ordnete in den Katakomben einen geregelten Tagesablauf an. Um neun Uhr mussten die Mädchen

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