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Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Titel: Katakomben (Van den Berg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Prayon
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sich verstehen zu können. Es machte ihnen nichts aus, denn jetzt konnten sie zum ersten Mal miteinander sprechen, ohne abgehört zu werden. Olja bemerkte, dass der Raum durch eine Alarmanlage gesichert war und wunderte sich, dass sie ganz offensichtlich ausgeschaltet war.
      Als sie den Schacht hinaufblickten, wurde den Mädchen bewusst, wie tief sie unter der Erde waren. Sie waren sich unsicher, ob es realistisch war, durch die Röhre in die Freiheit zu fliehen. Theoretisch hatten sie eine Chance, denn inmitten des Schachtes war eine Leiter befestigt, die der Jäger installieren ließ, um Reparaturen an der Anlage vornehmen zu können und um einen zweiten Ausweg zu haben, wenn der Aufzug doch einmal versagte.
    Sie entschieden spontan, es zu riskieren. Olja stieg auf die Leiter und krabbelte die ersten Sprossen empor, ohne zu wissen, wie hoch sie klettern mussten. Nadja beeilte sich, hinterher zu kommen. Doch plötzlich spürte Olja einen heftigen Schlag. Im gleichen Moment ließen die Mädchen die Leiter los und knallten mit voller Wucht auf den Betonboden. „Scheiße“, rief Olja ihrer Freundin zu, die aus deutlich geringerer Höhe gefallen war. „Das Teil steht unter Strom – ich hätte mir denken können, dass es hier irgendeinen Scheiß gibt.“ Ihre Gedanken wurden von der Sirene unterbrochen, die in den Katakomben losheulte. Die Mädchen fragten sich besorgt, ob der Alarm ihnen galt. „Wir müssen es verschieben – den Strom kriegen wir nicht weg“, meinte Olja. Die beiden schlichen sich aus dem Schacht und hetzten auf den Rädern zurück. Sie hatten Glück, dass die Wachen noch nicht wieder Stellung bezogen hatten.

 
    Nicole Vandereycken bemerkte nicht, dass sie beschattet wurde, als sie in die Avenue Louise einbog. Der Verfolger hatte einigen Abstand gehalten, er ahnte wohl, dass Nicole schnell Verdacht schöpfen würde, wenn er zu auffällig vorging. Nicole fand schnell einen Parkplatz in einer Seitenstraße des Boulevards.
    Sie musste in einer Stunde im Kommissariat sein, aber vorher wollte sie noch ein Kleid für den Abend besorgen. Sie ging in den Versace-Laden am Boulevard de Waterloo und wurde schnell fündig. Die Psychologin entschied sich für ein giftgrünes Modell mit wenig Stoff.

 
    Die KLM setzte eine harte Landung hin, der Pilot musste nur noch schwach bremsen, um die Boeing 727 in Parkposition zu bringen.
      Hugo strahlte, als er den Ukrainer am Terminal begrüßte. Er hatte viel Arbeit für ihn. Dimitri Shevchenko war ein ziemlich introvertierter Mann, verglichen mit Jorge Ramos war er deutlich kleiner aber dafür noch etwas muskulöser. Mit seiner braunen Kunstlederjacke, der grünen Tarnhose und schwarzen Springerstiefeln signalisierte Dimitri seine sofortige Einsatzbereitschaft.
      Äußerlich hatte sich der Mann in den letzten Jahren kaum verändert. Mit seinem blassen, breiten Gesicht und den ausgeprägten Wangenknochen war der Kämpfer schon von Weitem zu erkennen. Hugo stand mit seiner getönten Brille und dem mausgrauen Anzug in einem herben Kontrast zu dem Ankömmling. Niemand wäre auf die Idee gekommen, dass diese beiden Männer einmal zusammen in der französischen Fremdenlegion Seite an Seite gekämpft hatten.
    Sie fuhren nach Matongè, in ein Viertel, dass auf der anderen Seite der Chaussée d’Ixelles lag. Hier lebten in erster Linie Schwarzafrikaner und andere Immigranten. Hugo hatte alles bestens organisiert und Dimitri ein kleines Appartement besorgt. Hier würde er kaum auffallen. Die Bude hatte knapp 30 Quadratmeter, er hatte sie frisch streichen und mit einem neuen Teppich auslegen lassen. Das gammelige alte Interieur hatte er komplett entsorgt und durch neue Billig-Möbel ersetzt. Der große Dielenschrank war randvoll mit Klamotten in Dimitris Größe bepackt, die vorwiegend aus einem Armee-Laden stammten: Jeans, Pullover, T-Shirts, Hemden aber auch feine Anzüge und robuste Gore-Tex-Sachen. Der Killer war für jeden Anlass perfekt ausgestattet.
      „Ich hoffe, du fühlst dich wohl hier“, sagte Hugo, während er zwei Flaschen Jupiler aus dem großen metallenen Kühlschrank holte. „Ich muss mich ja um nichts kümmern“, erwiderte Dimitri freudig. „Damit hast du beinahe recht“, sagte Hugo grinsend. „Du wirst morgen deinen ersten Auftrag erledigen, aber darüber sprechen wir später.“ Der Killer leerte das Bier in einem Zug.

 
    Freddy De Breuyn ließ seinen Rechner heiß laufen, aber weder er noch seine Kollegen stießen in den Datenbanken

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