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Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Titel: Katakomben (Van den Berg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Prayon
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an. Nicole schickte der Kommissar nach Hause, er hielt es für besser, das Gespräch mit dem Butler am nächsten Tag fortzusetzen.

 
 

14

 
 
 
 
 
    Hugo steuerte seinen neuen Mercedes ohne besondere Vorkommnisse in die Stadt. Er stellte den Wagen in der Nähe der Börse ab und ging in einem Schnellrestaurant essen. Fastfood-Läden gingen ihm gegen den Strich. Hugo bestellte drei Burger, eine Portion Pommes frites und einen Muffin. Das Ganze spülte er widerwillig mit einer Cola herunter. Er setzte sich ans Fenster, von wo er den Platz vor der Börse beobachten konnte.
      Hugo hatte schon ein paar Mal überlegt, mit diesem Leben Schluss zu machen, etwas ganz Neues anzufangen oder ein biederer Familienvater zu werden. Er würde keine Probleme haben, eine attraktive Frau zu finden. Er sah gut aus, er war gebildet und er hatte genügend Geld. Aber sein sadistischer Hang, Menschen zu beherrschen und zu vernichten, war zu stark. Er schaffte es nicht, sich dem dominanten Trieb entgegenzustellen.
      Er beobachtete eine Gruppe junger Mädchen, die am Tisch gegenübersaß, und dachte sich, dass sie genau in das Beuteschema des Jägers passte. Er selbst machte sich nicht viel aus Teenagern. Ihm gefielen gestandene Frauen, an denen er sich reiben konnte. Aber eine Beziehung war mit dem Leben, das er führte, nicht zu vereinbaren. Wenn er Lust auf Sex hatte, dann ging er in eines der Bordelle in der Stadt. Er wechselte die Örtlichkeiten und die Huren regelmäßig, niemals war er mehr als einmal bei der selben – es war besser, wenn man sich nicht zu sehr an ihn erinnerte.
    Hugos Handy zeigte eine eingehende SMS an. Es konnte also losgehen. Freudig erregt klappte er sein Notebook auf und stellte fest, dass sich das Zielobjekt bewegte. Der GPS-Peilsender funktionierte problemlos. Es war bald Mitternacht – ihm war es am liebsten, die Sache im Schutz der Dunkelheit durchzuziehen. Hugo beschlich ein sentimentales Gefühl, ihm war klar, dass dies sein letzter Job war, bevor er für immer aus Brüssel verschwinden würde. Der Wagen bewegte sich in Richtung Zentrum. Hugo wusste zu schätzen, dass er wahrscheinlich keine große Strecke fahren musste.
      Im Wagen checkte er seine 92er Beretta, die er lange nicht mehr benutzt hatte. Das Magazin war vollgeladen mit fünfzehn Patronen vom Kaliber neun Millimeter. Den Schalldämpfer würde er nur benutzen, wenn es unbedingt erforderlich war. Die Beretta war ohne den sperrigen Aufsatz einfach handlicher. Er legte die Pistole neben sein Notebook auf den Beifahrersitz. Dann fuhr er los. Diese Aufgabe war eine Herausforderung, die Mädchen mit einer Giftspritze hinzurichten, war ihm zu simpel.
    Er war dem Jäger dankbar dafür, dass er für die Schmutzarbeit einen Killer angeheuert hatte. Hugo stand der Sinn danach, zu entscheiden, auszusuchen, wer als nächste in die Katakomben musste und anzuordnen, wo sie zu sterben hatten. Was er jetzt tun musste, war etwas anderes, etwas Persönliches. Jemand hatte gewagt, ihm in die Quere zu kommen und das, was er mit dem Jäger aufgebaut hatte, zu zerstören.
    Er blickte konzentriert auf sein Notebook. Die Zielperson war noch etwa zwei Kilometer von ihm entfernt. Der Wagen, den er suchte, fuhr auf den Brüsseler Ring zu. Hugo fühlte sich richtig gut. Er gab Gas – die Straßen waren um diese Uhrzeit wieder besser befahrbar – die Straßenkontrollen waren bereits aufgehoben. So werden sie mich nie kriegen, dachte er sich. Als ihm eine Polizeistreife mit eingeschalteter Sirene entgegenkam, war er hellwach, er begriff aber schnell, dass sie es nicht auf ihn abgesehen hatte.
      Der Verkehr auf dem Ring lief wieder zügig. Beide Wagen fuhren beinahe gleichzeitig auf den R0 auf. Hugo registrierte, dass er in die verkehrte Richtung unterwegs war. An der ersten Ausfahrt machte er kehrt und beschleunigte. Mit Genugtuung sah er, dass er seinem Ziel immer näher kam, etwa einen Kilometer war der Wagen noch weg.
      Hugo wurde immer ungeduldiger. Auf der Schnellstraße konnte er es nicht erledigen. Er musste das Auto finden und dann abwarten, bis sich eine günstige Gelegenheit bot. Hugo tippelte auf dem Lenkrad – bald musste der Wagen in sein Blickfeld kommen. Hugo konnte sich einen Jauchzer nicht unterdrücken, als er den italienischen Sportwagen erspähte. Die moderne Technik ist doch nicht so schlecht, sagte er sich, während er sein Notebook zuschlug.
      Er hielt großzügigen Abstand – auf keinen Fall durfte sie Verdacht

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