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Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Titel: Katakomben (Van den Berg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Prayon
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steckte. Er dachte an den Jäger. War er wirklich in den Händen der Bullen? Kurz vor der Flucht hatten sie eine zweiwöchige Funkstille vereinbart, dann sollte sich Hugo wieder bei ihm melden. Er dachte nicht daran, sofort zu verschwinden. Es gab noch etwas Wichtiges zu erledigen, das keinen Aufschub duldete. Zuerst fuhr er zum Flughafen, um seinen BMW auszutauschen. Auf dem Deck für Langzeitparker hatte er noch einen S-Klasse-Mercedes geparkt, den er jetzt gut gebrauchen konnte.
    Nicole sprühte vor Energie, als sie aus ihrem Sportwagen stieg. „Hübsches Häuschen“, rief sie dem Kommissar zu. „Wie es aussieht, ist es gerade freigeworden“, erwiderte er mit gequältem Lächeln.
    Sie gingen in den Salon, wo sich Deflandre und der Butler gegenübersaßen. Nicole und van den Berg flüsterten sich kurz etwas zu, dann begannen sie mit dem Verhör. „Ihr Name ist Jean-Paul van Damme. Sie sind doch nicht etwa mit dem Schauspieler verwandt?“, begann der Kommissar. „Nein, ganz sicher nicht“, gab der Mann zurück. „Seit wann sind sie hier angestellt?“ „Seit sechs Monaten.“ „Das ist ja ziemlich kurz. Wie ist der Kontakt zu Fontaine zustande gekommen?“ „Er hat sich auf meine Annonce gemeldet.“ „Was sind Ihre Aufgaben hier?“ „Ich öffne die Tür, ich koche, mache kleinere Reparaturarbeiten, bediene das Telefon.“ „Ist das alles?“ „Im Wesentlichen, ja.“
      Nicole betrachtete den Mann mit Wohlwollen. „Was ist Fontaine für ein Mensch?“ Der Mann schaute ratlos. „Er ist ganz normal, was soll ich ihnen erzählen?“ „Ich meine, ist er humorvoll, ist er launisch, wie hat er sie behandelt?“ „Er hat wenig mit mir gesprochen. Ich habe immer pünktlich mein Geld bekommen – mehr kann ich nicht sagen.“ „Sie sollten uns etwas mehr erzählen, wir reden über jemanden, der sechs unschuldige Mädchen umgebracht hat.“ Der Butler schaute die Polizisten an, als würden sie ihn auf den Arm nehmen. „Mord?“ „Ja, ganz richtig, es geht um Mord, um sechsfachen Mord. Wenn sie uns Dinge verschweigen, machen sie sich der Beihilfe schuldig.“
      Der Butler wollte etwas sagen, bekam aber kein Wort über die Lippen. Nicole gab van den Berg ein Zeichen. Sie entfernten sich kurz von dem Esstisch, an dem sie den Diener verhörten. „Er sagt die Wahrheit“, sagte die Psychologin, während sie van den Berg studierte. „Das Problem ist nur, er weiß nichts oder sagen wir, nicht viel.“ „Vielleicht hat er irgendwelche Beobachtungen gemacht.“ „Möglich, aber mein Eindruck ist, dass der Mann nicht viel mitgekriegt hat. Fontaine hat ihn mit Sicherheit aus allem raus gehalten. Er wird uns nicht viel sagen können. Wir müssen die Mädchen finden, wenn es nicht schon längst zu spät ist.“ Van den Berg bemerkte, dass sich auf Nicoles Stirn eine Falte zeigte, die ihre große Sorge ausdrückte. „Ich glaube, dass sie alle umgebracht haben – das war es, was uns Olja sagen wollte.“ Der Kommissar schwieg einen Moment, er wirkte bedrückt. „Da ist etwas, dass mir nicht aus dem Kopf geht – ich frage mich, ob es bei uns eine undichte Stelle gibt.“ Die Psychologin verstand sofort, worauf er hinaus wollte. „Du meinst, weil sie rechtzeitig weg waren …“ „Es war ja nicht das erste Mal, dass uns Hugo knapp entwischt ist.“ „Und du denkst an Philip De Wilde, hab ich recht?“ „Manchmal glaube ich, du kennst jeden meiner Gedanken.“ „Das würde ich gerne“, lachte Nicole.
      „De Wilde wäre eine Möglichkeit. Er hasst dich und er ist ein falscher Hund – wir sollten ihn mal unter die Lupe nehmen.“ Sie beobachteten, dass Deflandre auf den Butler einredete, aber sie konnten nicht verstehen, um was es ging. Als sie am Tisch zurück waren, musterten sie den Diener. Er schien jetzt ganz ruhig, wenngleich noch immer ein wenig verwirrt.
      Van den Bergs Telefon spielte die Bourne-Melodie. „Ich habe was Spannendes über Fontaine“, teilte ihm De Breuyn aufgeregt mit. „Besser gesagt, über seinen Vater Dominique. Der war vor zwanzig Jahren angeklagt, seine Frau umgebracht zu haben. Es ist mangels an Beweisen freigesprochen worden.“ „Mein Gott“, stammelte der Kommissar nachdenklich. „Es kommt noch krasser – es war ein Giftmord. Sie trug ein Nachthemd, als man sie gefunden hat.“ Van den Berg verstand.

 
    Die Personenkontrollen rund um Brüssel liefen auf Hochtouren. Auf den Hauptverkehrsstraßen bildeten sich kilometerlange Staus. Hugo kannte das Stadtgebiet

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