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Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Titel: Katakomben (Van den Berg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Prayon
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Poincaré Richtung Norden, dann auf die Chaussée de Mons nach Westen.
    Er schaute auf die Uhr, als er vor der Metzgerei ankam, es war Punkt 22 Uhr. Sollte er Nicole oder De Gruye kontaktieren? Er beschloss, es zu lassen. Jetzt war keine Zeit für Erklärungen. Er hatte sich in eine Sackgasse manövriert, niemand war in der Lage, ihm herauszuhelfen. Van den Berg stieg aus dem Wagen und blickte auf das Haus. In der ersten Etage brannte Licht, vermutlich in dem Zimmer, in dem sich Bouvier erhängt hatte. Wie sollte er vorgehen? Jetzt war ihm klar, wie es funktionieren konnte. Er lief zur Türe und betätigte zweimal die schrille Klingel. Es dauerte fünf Sekunden, bis sich eine Frauenstimme meldete, die ihm vertraut war. „Wer ist da?“ „Polizei machen sie auf!“, befahl der Kommissar harsch.
    Die Türe öffnete sich, vor ihm stand die gleiche dicke Frau mit dem gleichen Kittel. Man konnte der Metzgerin nicht einmal im Ansatz anmerken, dass sie innerhalb weniger Tage Tochter und Mann verloren hatte. „Es ist spät, was gibt es?“, fuhr sie van den Berg an. „Wir verdächtigen sie und ihren Mann an mindestens drei Morden beteiligt zu sein“, erwiderte der Kommissar mit eisigem Blick. Er bemerkte eine Unsicherheit im Blick der Frau. „Es wäre besser, wenn sie mich rein ließen.“ Der Kommissar folgte der Frau ins Wohnzimmer, wo ihm die unvermeidliche Plastikkanne ins Auge fiel.
    Er zog das Foto aus seiner Jackentasche, das den verdeckten Bouvier zusammen mit Hugo und Jorge Ramos auf der Bank am Café Belga zeigte. Er registrierte, dass die Unsicherheit der Frau wuchs, als er den Abzug auf den Tisch legte. „Ist da jemand auf dem Foto, den sie kennen?“, fragte der Kommissar scharf. Die Frau zuckte wortlos mit den Schultern. „Ich werde ihnen helfen: Zwei von den Herren auf dem Bild sind überführte Mörder. Den Dritten kennen sie besser als ich.“ Er deutete auf Bouvier. „Was wollen sie von mir?“, raunte die Frau. „Ich will wissen, was ihr Mann mit diesen Männern zu tun gehabt hat und mich interessiert, welche Rolle sie dabei spielen. Ich habe keine Lust auf irgendwelche Scheiß-Spielchen. Wenn sie mich verarschen, werden sie im Knast schmoren bis zum Jüngsten Tag, das schwöre ich ihnen!“ Van den Bergs Halsschlagader nahm bedrohliche Ausmaße an, seine Augen drohten aus der Höhle zu springen. „Ich habe damit nichts zu tun, Pascal hat das gemacht“, wimmerte die Frau plötzlich kleinlaut.
    Van den Berg merkte, dass die Frau jetzt bereit war zu kooperieren. „Wenn sie mir alles erzählen, was sie wissen, lasse ich die Strafanzeige gegen sie in der Schublade“, sagte van den Berg jetzt ganz ruhig. Chantal Bouvier schenkte sich einen Kaffee ein, der Kommissar sah, dass ihre Hände zitterten. „Er hat Catherine an diesen Paul verschachert, jetzt wissen sie es.“
    Die Frau blickte aus dem Fenster, ihre Augen waren kalt und leblos. Van den Berg musterte die Frau, während er den Zeigefinger über seine Nasenspitze gleiten ließ. „Was heißt das, verschachert?“ „Er hat Geld bekommen, viel Geld, 20.000 Euro.“ Der Kommissar schluckte, er sah die Metzgerin fassungslos an. „Bouvier hat seine Tochter verkauft, um sie ficken und abschlachten zu lassen?“ Seine Halsschlagader trat wieder hervor. „Pascal hat sie zum Sex verkauft – er hat nicht gewusst, dass die sie umbringen. Das weiß ich.“ „Das wissen sie! Was wissen sie noch alles?“ Van den Berg sprang auf und packte die Metzgerin am Kragen ihres Kittels. „Sie haben ihm Mädchen versprochen. Pascal wollte immer junge Mädchen, verstehen sie? Die haben sie ihm gegeben, wann immer er wollte.“ „Und da haben sie mitgemacht?“ „Was hätte ich tun sollen? Er hätte mich umgebracht. Außerdem war er alles, was ich hatte. Ich habe ihn geliebt, obwohl er ein perverses Schwein war.“ „Sie haben nicht mal versucht, ihre Tochter da rauszuholen?“ Die Frau schwieg.
    „Und das hat ihnen Bouvier alles erzählt?“ Sie blickte van den Berg verlegen in die Augen. „Nein, ich habe ihn am Telefon belauscht und ich habe Aufzeichnungen gefunden.“ Der Kommissar ließ von der Metzgerin ab und sackte auf den Sessel. „Kommen sie!“, sagte die Frau leise und winkte den Kommissar zu sich rüber.
    Sie öffnete eine Türe, die den Weg zu einer schmalen Kellertreppe versperrte. Van den Berg fragte sich, was ihn erwartete. Behutsam ging die Dicke die kaputten Steinstiegen hinunter. In der Mitte der Treppe blieb sie stehen. Van den Berg

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