Kate und Leah
unprofessionellen Verhaltens. Aber zum Glück hat deine Psycho-Assistentin wichtige Unterlagen gestohlen, deshalb stehe ich in einem besseren Licht da.«
»Oh, verdammt, Kate. Ich weiß, wie wichtig dir deine Professionalität ist. Jetzt verstehe ich, warum du so wütend bist.«
Sie legte einen Moment lang den Kopf in ihre Hände, um Ruhe bemüht. »Ja, das ist richtig. Und ich war nicht professionell.« Sie schaute auf und sah, wie er sie mit verengten Augen argwöhnisch beobachtete. »Hör zu, diese Sache zwischen uns ist zu weit gegangen. Ich habe Vorschriften gebrochen. So etwas höhlt den Respekt für mich aus. Sogar von dir.« Sie wollte nicht essen, denn das, was sie schon gegessen hatte, lag wie Blei in ihrem Magen. Die Worte fielen ihr aus dem Mund, und sogar sie selbst glaubte das meiste nicht, was sie sagte.
Er beugte sich schnell vor und nahm ihre Hände. »Vergiss es. Ich stimme zu, dass wir während der Arbeit die Finger voneinander lassen sollten. Es tut mir leid, wie sich unsere Szene in der Tiefgarage auf dich ausgewirkt hat. Ich habe nie gewollt, dass unsere Verbindung negative Auswirkungen für dich hat. Die Sache in der Tiefgarage war riskant. Heiß, aber riskant. Von nun an werden wir vorsichtiger sein. Aber was faselst du, dass ich dich nicht respektiere? Was soll dieser Unsinn?«
»Du hast mich unten vor den Allied-Bossen entlassen. Du hast mich zusammen mit deiner unverschämten Assistentin entlassen. Ich lasse mich nicht entlassen, Charles!«
Sie musste zugeben, dass es sie mit Genugtuung erfüllte, das Zucken in seinem Gesicht zu sehen, als sie ihn Charles nannte.
»Hört, hört, da ist sie ja, die echte, resolute Frau unter der Politur.«
»Ich will deinen verdammten Humor nicht. Und ich bin immer eine echte Frau. Dass ich meine Titten nicht ins Gesicht meines Chefs drücke, heißt nicht, dass ich keine Frau bin.«
»Du hast Recht. Natürlich bist du eine echte Frau. Aber du weißt genau, was ich gemeint habe.« Er hob langsam eine Braue.
Bevor er noch tiefer in das Thema eindringen konnte, klopfte es, und der Service kündigte die Ankunft seines Essens an.
Vierundzwanzigstes Kapitel
Noch nie hatte Dix sich so sehr gewünscht, in eine Frau einzudringen, wie gerade jetzt in Katherine. Sie war faszinierend in ihrer Wut, und wenn sie laut schimpfte, wirkte sie nur noch heißer. Er brauchte wahrscheinlich eine Therapie, um die Wurzeln dieser besonderen Attraktion zu erforschen, aber er zog es vor, darin zu schwelgen.
Sie war genau das Gegenteil von Eve, die passiv, unselbstständig und ohne Leidenschaft war. Dix wusste ohne jeden Zweifel, warum Katherine Edwards ihn vom ersten Tage an interessiert hatte. Sie war wild, entschieden, intelligent, unabhängig und alles andere als passiv. Sie forderte ihn auf eine Weise heraus, wie er noch nie von einer Frau herausgefordert worden war.
Er ließ sich neben ihr nieder, während er zuvor gegenüber von ihr gesessen hatte. Sie begann einen wenig überzeugenden Kampf, ihn neben sich wegzudrücken, aber er hatte nicht die Absicht, das zuzulassen.
»Okay, reden wir noch mal über die Entlassung. Wann genau habe ich dich entlassen?«
»Zuerst in der Tiefgarage mit der Psycho-Blonden. Ich habe nicht darauf reagiert, weil ich glaubte, du wolltest Rücksicht auf eine Verrückte nehmen. Aber dann hast du es nochmals gesagt.« Sie imitierte seinen Akzent perfekt, eine Mischung aus Boston und Zentral-Philadelphia.
Er atmete aus. Wenn man es so auslegte wie sie, hatte sie Recht. »Ich verstehe jetzt, wieso du es so auffassen konntest. Aber Kate, ich habe dir vorher gesagt, dass ich dich respektiere. Ich wollte vermitteln. Ich wusste, dass du in der Garage entsetzt warst. Ehrlich, ich hatte Carlinas verrückte Seite bisher noch nicht kennen gelernt, und ich war besorgt, wie schnell sich die Situation verschlimmern könnte. Und Roger und seine idiotische Schar stellten auch eine Bedrohung dar, deshalb wollte ich den Eindruck vermitteln, dass wir alle deine Vorschläge schon akzeptiert hätten. Wenn ich das nicht getan hätte, wäre Bob unangenehm geworden und hätte andere Scharmützel angezettelt. Es tut mir leid, dass ich dir den Eindruck gab, du wärst überflüssig geworden.«
Er wandte sich ihr zu und fuhr mit einem Finger über ihre Kinnlinie.
»Du hast mich in die Pfanne gehauen. Das ist nicht gut für mich. Ich brauche einen netten, unkomplizierten Mann, mit dem ich fertig werde.« Ihre Stimme klang leise.
»Jetzt redest du aber Unsinn.
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