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Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Titel: Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Sander
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ihm als Mensch und als Vorgesetzter sehr viel bedeutet haben.«
    »Das stimmt wohl.« Alexandra hob unschlüssig die Schultern. »Er hat ihm nachgeeifert, allerdings in einer maßlosen Form, so als wollte der Schüler den Meister noch übertreffen. Und außerdem bleiben Ungereimtheiten. Mit seinem Gehalt kann Assmann seine Anzüge und den Wagen, den er fährt, jedenfalls nicht finanzieren. Also könnte er es auf Wildens Posten abgesehen haben.«
    »Oh, das habe ich nicht bedacht«, sagte der Mönch betroffen.
    »Kurt Assmann ist zwar erst heute Nachmittag hier eingetroffen, aber solange wir keine Ahnung haben, wo er sich zwischen Freitagabend und Samstagmorgen aufgehalten hat, kommt er als möglicher Täter infrage.« Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Das wäre natürlich etwas, was Herr Pallenberg überprüfen müsste, weil dafür die Polizei in Kaiserslautern hinzugezogen werden muss. Doch der gute Mann hat ja vorgezogen, das Wochenende ganz in Ruhe zu verbringen.«
    »Darüber bin ich auch nicht glücklich«, stimmte Bruder Johannes ihr zu. »Aber während Sie unterwegs waren, habe ich ein wenig herumtelefoniert, und es ist tatsächlich so, dass durch diese Demonstration in Trier die halbe Eifel polizeilich unterversorgt ist. Ich konnte niemanden erreichen, der bereit gewesen wäre, Pallenberg dazu zu verdonnern, sich sofort um die Sache zu kümmern.«
    Alexandra nickte. Dass sie mit ihren Bemühungen diesbezüglich ebenfalls gescheitert war, behielt sie für sich.
    »Ich wäre dann fertig, Bruder Johannes«, meldete sich in diesem Moment Bruder Andreas zu Wort, der bis jetzt an seinem Schreibtisch gesessen hatte und in seine Arbeit vertieft gewesen war.
    »Ah, wunderbar!« Bruder Johannes griff nach der Fernbedienung für den Fernseher, als er auf einmal stutzte. »Lieber Himmel, wo habe ich denn bloß meine Manieren gelassen! Sie sitzen hier stundenlang auf dem Trockenen, dabei wollte ich Ihnen doch eine ganz besondere Spezialität anbieten.« Er stand auf und ging zu einer Kühltasche. Kurz darauf kam er mit vier Bierflaschen zurück, von denen er eine Bruder Andreas reichte. »Die hast du dir mehr als verdient«, merkte er an und stellte die anderen drei auf den niedrigen Tisch vor der Sitzgruppe. Nachdem er noch vier Biergläser geholt hatte, nahm er wieder Platz und hielt eine der Flaschen hoch. »Das ist ein sogenanntes Trappistenbier, ein Duc de Walthéry, das uns von einer Abtei in Belgien in der Nähe von Lüttich geliefert wird, die dieses Bier seit 1609 braut. Obwohl wir keine Trappisten sind, dürfen wir ausnahmsweise das Bier hier weiterverkaufen. Unser Glück ist, dass ein Bruder von Bruder Jonas in der belgischen Abtei lebt. Er hat dafür gesorgt, dass wir eine Verkaufslizenz von der Abbaye de Walthéry erhalten haben. Normalerweise darf ein Trappistenbier nur in der unmittelbaren Umgebung des jeweiligen Klosters verkauft werden.«
    »Wie kommt es, dass Sie kein eigenes Bier brauen?«
    Bruder Johannes zuckte mit den Schultern. »Wir haben ja nicht einmal das Geld, um die Kapelle aus eigenen Mitteln zu renovieren. Wie sollten wir da eine eigene Brauerei finanzieren?«
    »Ja, die Kapelle wollte ich mir ja auch noch ansehen«, warf Alexandra ein und machte sich diesbezüglich eine Notiz.
    »Tut mir leid, aber das geht nicht. Sie ist zurzeit eine einzige große Baustelle. Auch wenn die Bauarbeiten momentan ruhen.«
    »Wieso?«
    »Weil die Bank den Kredit für die Renovierung nur häppchenweise freigibt.« Bruder Johannes seufzte frustriert. »Wenn drei Raten für den Hauptkredit pünktlich gezahlt worden sind, erhalten wir das nächste ›Häppchen‹ und können die Handwerker wieder herbeordern, damit sie weiterarbeiten.« Er legte den Kopf leicht schräg. »Ich habe natürlich auch Verständnis für die Vorgehensweise der Bank, und ich bin guter Dinge, dass wir bald in kürzeren Abständen diese Gelder zugeteilt bekommen, wenn sich unsere Zahlen weiter so entwickeln.«
    Er öffnete vorsichtig den Bügelverschluss einer Bierflasche. Ein leises Zischen verriet das Entweichen der Kohlensäure. Dann schenkte er Alexandra ein.
    »Bitte nur ein halbes Glas. Ich trinke selten Alkohol, und wenn ich das Etikett richtig deute, dann ist das ein ziemlich starkes Bier«, sagte sie.
    »Ja, der Alkoholgehalt liegt bei fast zwölf Prozent, das ist in etwa die Obergrenze«, bestätigte der Mönch. Tobias wollte nach der Flasche greifen, doch der Mönch hielt ihn zurück. »Bitte nicht. Ein solches Bier

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