Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band
Fink sprechen.”
„Warum nicht?”, meinte Philipp.
Er zeigte dem Kater, wie man aus dem Telefonbuch die Nummer heraussucht, zeigte ihm, wie man wählt – und gleich darauf hörte der Kater wirklich die Stimme des Verlegers.
Konstantin plauderte eine Weile mit Herrn Fink, dann legte er den Hörer wieder auf.
Sie gingen zurück ins Kinderzimmer.
„Wenn wir Herrn Fliederbusch erst um vier treffen, können wir ja noch unsere Aufgaben machen”, überlegte Philipp.
„Und was soll ich inzwischen anfangen?”
„Ich hab' eine Idee”, meinte Philip und zwinkerte seiner Schwester zu. „Im Fernsehen gibt's jetzt eine Tiersendung. Die müsste Konstantin interessieren.”
„Fernsehen? Was ist denn das schon wieder?”
„Das wirst du gleich sehen.” Philipp grinste und führte den Kater ins Wohnzimmer. Dort stand in einer Ecke ein großer Kasten.
An der einen Seite gab es eine Reihe Knöpfe, auf einen davon drückte Philipp. Er wies dem Kater einen Platz vor dem Kasten an:
„Setz dich her, dann wirst du gleich sehen, was Fernsehen ist.”
Darauf ging er wieder an seine Arbeit.
Konstantin saß da und wartete.
Aber es geschah nichts.
„Die wollen mich schon wieder auf den Arm nehmen”, dachte Konstantin verärgert.
Gerade in diesem Augenblick aber ertönte ein leises Rauschen aus dem Kasten, vor dem der Kater saß. Und gleich darauf tauchte ein Bild auf: ein Mann mit Bart.
Es war aber nur das Oberteil eines Mannes.
„Wo haben Sie denn Ihren Bauch und Ihre Beine gelassen?”, fragte Konstantin.
Der Mann antwortete nicht, sondern sagte: „Man teilt die Mäuse in sechs Unterfamilien ein …”
Als Konstantin Mäuse hörte, spitzte er die Ohren.
„… davon ist die Familie der echten Maus mit etwa siebzig Gattungen die größte. Die wichtigsten Gattungen sind: die Hausmaus und ihre frei lebende Wildform, die Ährenmaus …”
Plötzlich verschwand der bärtige Mann und an seiner Stelle sah Konstantin ein paar Mäuse.
Der Kater duckte sich, legte die Ohren an den Kopf, schlich näher. Ganz vorsichtig. Schritt für Schritt.
Und dann sprang er mit einem gewaltigen Satz auf die Mäuse los.
Gleich darauf verspürte er einen heftigen Schmerz, dann war es ein paar Sekunden lang dunkel um ihn herum.
Als Konstantin wieder zu sich kam, tummelten sich die Mäuse immer noch – ganz so, als gäbe es weit und breit keinen Kater.
„Na wartet!”, dachte Konstantin. „Euch erwisch' ich schon …”
Aber da fiel es ihm auf: Er sah die Mäuse zwar, aber er konnte sie nicht riechen.
Sonst roch er Mäuse zehn Meter weit.
Nachdenklich befühlte er seinen Kopf, auf dem eine Beule wuchs. Das machte ihn noch nachdenklicher.
Er schlich an die Mäuse heran, griff nach ihnen – und spürte nur Glas.
Konstantin setzte sich wieder auf die Hinterbeine, legte wieder seinen Schwanz um die Vorderpfoten, drückte auch die Augen fest zu …
Aber so sehr er sein Katzenhirn auch marterte: Was es mit diesen Mäusen auf sich hatte, darauf kam er nicht.
Eine Brille für einen Kater
Die Kirchturmuhr schlug vier.
Herr Fliederbusch bog aus der Landstraße auf den Hauptplatz ein. Uschi, Philipp und der Kater Konstantin warteten schon vor dem Optikergeschäft.
Als Herr Fliederbusch von Konstantins Erlebnissen mit dem Telefon und dem Fernsehapparat hörte, lachte er:
„Das kommt davon, weil ich in meinem Häuschen kein Telefon habe und auch keinen Fernseher.”
„Wieso nicht?”, fragte Uschi. „Das hat heute doch jeder.”
Herr Fliederbusch aber entgegnete: „Ich schreibe lieber Briefe anstatt zu telefonieren. Das klingt vielleicht ein bisschen altmodisch …”
„Und wieso haben Sie keinen Fernseher?”, fragte Philipp.
„Am Abend arbeite ich meistens”, erzählte Herr Fliederbusch. „Am liebsten schreibe ich in der Nacht.”
„Am liebsten liegt er auf dem Sofa und starrt Löcher in die Luft”, warf Konstantin ein.
Dann öffnete er die Tür des Geschäfts. Eine Ladenglocke bimmelte.
Konstantin schob Herrn Fliederbusch und die Kinder hinein.
Das Geschäft war leer.
Sie warteten, und der Kater sah sich um: In funkelnden Glasschränken waren Brillenfassungen jeder Art und Größe. Auch Ferngläser entdeckte Konstantin. Und ein Regal, bis obenhin voll mit Sonnenbrillen.
Von hinten kam nun ein blonder junger Mann ins Geschäft. „Guten Tag, meine Herrschaften, womit kann ich dienen?”
„Wir brauchen eine Brille”, erklärte Herr Fliederbusch.
„Eine Brille, sehr wohl”, dienerte der
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