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Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Titel: Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Wippersberg
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wieso lausen?”
    Er hüpfte von Fliederbuschs Knien und lief zur Tür. „Wenn Sie Läuse haben, kommen Sie mir nicht zu nahe!”
    Da sprang Herr Fink unvermittelt auf, klopfte Fliederbusch auf die Schulter – so heftig, dass dieser vor Schmerz aufschrie – und rief: „Lieber Fliederbusch, wenn Ihre Geschichte nicht ein sensationeller Erfolg wird, fresse ich einen Besen.”
    „Guten Appetit”, meinte Konstantin.
    „Her mit der Geschichte”, forderte der Verleger.
    „Ich habe sie Ihnen doch schon geschickt”, sagte Fliederbusch.
    „Ach ja”, das schien Fink vergessen zu haben.
    Auf seinem Schreibtisch türmten sich Papierstöße. In ihnen begann der Verleger nun zu wühlen. Alles andere verstreute er achtlos auf dem Fußboden. Endlich hatte er die Geschichte vom Kater Konstantin gefunden.
    Er brüllte „Fräulein Hubalek!”, und sofort kam seine Sekretärin gelaufen. „Bringen Sie das schleunigst in die Druckerei hinunter!”, ordnete er an und überreichte ihr die Geschichte. „Alles andere hat Zeit. Dieses Buch muss in drei Wochen fertig sein.”
    „In drei Wochen, das geht doch nicht”, entgegnete die Sekretärin.
    „Wenn Sie noch lange hier herumstehen, dann sicher nicht”, schrie Herr Fink.
    Da verließ die Sekretärin fluchtartig das Büro.
    „Ich dachte, Sie könnten das Buch erst übernächstes Jahr drucken”, fragte Herr Fliederbusch und lächelte spöttisch.
    „Das dachte ich auch”, meinte Fink, „aber da wusste ich noch nicht, dass es wahr ist, was Sie mir da von dem Kater erzählt haben.”
    Er wollte aus dem Zimmer laufen, aber in der Tür drehte er sich noch einmal um:
    „Noch eins, Herr Fliederbusch: Bevor das Buch nicht fertig ist, darf natürlich kein Mensch erfahren, dass dieser Kater wirklich sprechen kann. Das wird eine Riesenüberraschung werden.”
    „Aber ein paar Leute wissen es schon”, erklärte Fliederbusch. „Uschi und Philipp zum Beispiel, die Kinder, mit denen Konstantin sich angefreundet hat.”
    „Sie dürfen kein Sterbenswörtchen verraten!”, kommandierte Fink – dann war er verschwunden.
    Also gingen auch Herr Fliederbusch und der Kater.
    Auf der Treppe meinte Konstantin dann:
    „Ein komischer Vogel, dieser Fink.”
    „Was sagst du da?”, fragte Fliederbusch erstaunt.
    „Ich sage, dass dieser Fink ein komischer Vogel ist.”
    „Konstantin!”, rief Herr Fliederbusch begeistert. „Ein komischer Vogel, das ist doch eine Redensart! Du lernst es allmählich.”
    „Reiner Zufall”, meinte der Kater.
    Als sie wieder zu Hause waren, fing Herr Fliederbusch an, in seinen Bücherregalen zu suchen. Dann hielt er dem Kater ein dickes Buch hin: „Lies, was vorne drauf steht.”
    Und Konstantin buchstabierte: „Deutsche Redensarten und Sprichwörter – und was sie bedeuten.”
    „Wenn du das Buch gelesen hast”, versprach Herr Fliederbusch, „dann hast du keine Schwierigkeiten mehr mit Redensarten und Sprichwörtern.”
    „Fein”, meinte Konstantin, „aber wenn ich lesen soll, dann müssen Sie mir endlich die Brille kaufen, die Sie mir schon lange versprochen haben. Sie wissen doch, wie kurzsichtig ich bin.”
    „Du musst das Buch ja nicht gleich heute lesen.”
    Aber Konstantin schlug es auf, blätterte ein bisschen und fing schließlich doch zu lesen an.
    Bis spät in die Nacht hinein las er, und wenn er eine Redensart entdeckte, die ihm besonders spaßig vorkam, dann hörte Herr Fliederbusch ihn leise vor sich hin kichern.

Mäuse, die man nicht riechen
und nicht fressen kann

    Uschi und Philipp saßen schon seit eineinhalb Stunden bei ihren Hausarbeiten.
    Genau in der Mitte zwischen Uschi und Philipp stand eine Glasschüssel auf dem Tisch. Vor einer Stunde war sie bis obenhin mit Keksen gefüllt gewesen, jetzt war sie beinahe leer.
    Uschi und Philipp griffen noch einmal zu und wollten die letzten beiden Kekse gerade in den Mund stecken, da hörten sie eine Stimme hinter sich:
    „So ist's recht. Wer nicht arbeitet, soll wenigstens essen.”
    Die Kinder zuckten zusammen.
    Der Kater Konstantin aber freute sich, weil es ihm wieder einmal gelungen war, die beiden zu überraschen. Wie immer, wenn er Uschi und Philipp besuchte, war er über den Balkon gekommen. Die Kinder ließen extra für ihn die Balkontür einen Spalt breit offen.
    „Du erschreckst mich immer wieder”, stöhnte Uschi und steckte endlich den letzten Keks in den Mund.
    „Gut, dass du da bist, Konstantin”, sagte Philipp. „Ich soll einen Aufsatz über den Herbst schreiben.

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